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Reibungslos durch den MES-Rollout

Das Lastenheft als Fundament

Normen und Planungshilfen

Damit die Suche nach einer Lösung und dem Implementierungspartner nicht schon an der gegenseitigen Kommunikation scheitert, empfiehlt es sich, die IEC62264 und die ISA S95 zu Rate zu ziehen. Die Normenreihen enthalten neben Begriffsdefinitionen auch Informations- und Aktivitätenmodelle sowie Datenstrukturen für die Verknüpfung von MES und dem ERP-System. Auf dieser Basis können im RE Checklisten erstellt und Anforderungsspezifikationen gegliedert werden. Darüber hinaus eignen sich die Normen auch bei der Systemauswahl, um unterschiedliche Lösung vergleichen und auf ihre Konformität überprüfen zu können. Neben diesen Normenreihen bieten auch Verbände Informationen, um ein MES-Lastenheft zu erstellen, allen voran die Richtlinie 5600 'Manufacturing Execution Systems/Fertigungsmanagementsysteme' des VDI. Der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) hat die Broschüre 'MES: Branchenspezifische Anforderungen und herstellerneutrale Beschreibung von Lösungen' herausgebracht. Auch die Interessengemeinschaft Automatisierungstechnik der Prozessindustrie (NAMUR) bietet mit den Arbeitsblättern NA 110 (Nutzen, Planung und Einsatz von MES) und NA 128 (Planung von MES - dargestellt anhand einer fiktiven Getränkeproduktion) bewährte Hilfsmittel zur Vorbereitung einer MES-Einführung.

Inhalte einer Checkliste

Es lohnt sich auch, bei den Verbänden nach vorgefertigten Checklisten zu fragen, mit denen sich eine Wunschliste als Grundlage für das Lastenheft erstellen lässt. Gerade bei dieser Vorgehensweise spielt das RE seine Stärken aus, denn es verhindert, dass eine zu große Wunschliste den Rahmen des Lastenhefts bzw. MES-Projekts sprengt. Das RE dient dazu, aus allen Anforderungen und Zielen die wirklich bedeutsamen herauszufiltern. Zentrale Punkte dabei sind neben Aspekten der IT-Infrastruktur und den notwendigen Systemanpassungen die Stammdaten- und Auftragsverwaltung, die Steuerung des Materialdurchlaufs, das Betriebsmittelmanagement sowie natürlich das MES-Design mit seinen Funktionen und den benötigten Schnittstellen zu externen Systemen. Je nach Größe des MES-Projekts kommen Aspekte des Personal- und Qualitätsmanagements sowie Anforderungen an Dokumentation und Rückmeldungen hinzu.

gbo datacomp GmbH

Dieser Artikel erschien in IT&Production November 2018 - 18.11.18.
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