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Werkshalle wird zu einem CNC-Bearbeitungsraum

Mobiles Machining

Ein Forschungsprojekt vom Fraunhofer IFAM und Siemens hat das Ziel, die CNC-Bearbeitung großer Strukturen nachhaltig zu verändern. Statt großflächige Flugzeugteile wie Rumpfsegmente oder Leitwerke zur Bearbeitung in speziellen Portalmaschinen zu transportieren und einzulegen, fahren beim Projekt frei bewegliche, flexibel rüstbare Roboter um die Werkstücke herum.

Bild: Siemens AGBild: Siemens AG
Mittels einer Sinumerik-Steuerung geführter Roboterarm auf einem FTS.

Der Besuch von Werken der Luftfahrtindustrie beeindruckt. Turmhohe Leitwerke, weit ausladende Tragflächenteile oder riesige Rumpfsegmente werden zwischen noch größeren Portalmaschinen und Vorrichtungen über teilweise sehr große Distanzen bewegt. Viele dieser Maschinen werden speziell für einzelne Komponenten und Fertigungsprozesse entwickelt und installiert. Doch die Verantwortlichen kennen die Herausforderung dieser Produktionsweise: Die Fertigung ist starr, die Nebenzeiten für Transporte und Vorbereitungen in den Vorrichtungen sind groß. Bereits Nachfrageverschiebungen zwischen einzelnen Flugzeugmodellen können zu einem ineffizienten Nebeneinander von Unterauslastungen an den einen und Engpässen an anderen Werkzeugmaschinen führen. Kapazitätserweiterungen oder der Produktionsstart neuer Modelle erfordern lange Vorlaufzeiten - weil die Anschaffung und Installation der erforderlichen Sondermaschinen viel Zeit und Platz braucht. Wie lässt sich die Bearbeitung großer Strukturen flexibler, effizienter und skalierbarer gestalten? Ein Team von Siemens und des Fraunhofer IFAM verfolgte bei dieser Aufgabenstellung einen einfachen Gedanken: Warum werden diese Flugzeugkomponenten eigentlich zu starren CNC-Maschinen gefahren und dort aufwändig positioniert? Warum fahren mobile und flexible Fertigungseinrichtungen nicht einfach zum Werkstück?

Siemens AG

Dieser Artikel erschien in ROBOTIK UND PRODUKTION 5 2018 - 29.10.18.
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