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Ifaa-Expertin erklärt, wie sich die Rolle der Führung verändert

Unternehmensführung auf neue Art und Weise

Digitalisierung und Industrie 4.0 bringen stetige Veränderungen. Veränderungen, die unter anderem mit Einzug von neuen technischen Möglichkeiten und der Steuerung durch Software auch das Verhältnis von Führungskraft und Mitarbeiter betreffen. Die von Veränderung betroffenen Kernbereiche sind u.a. die Rolle der Führung, die Aufgaben von Führungskräften und der Umgang mit Daten.

Bild: Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V.

Durch Digitalisierung und Industrie 4.0 verändert sich auch die Art der Unternehmensführung. Dies betrifft hauptsächlich die Art und Weise wie geführt wird. Informationstools und Software können Führungskräften Aufgaben und Entscheidungen abnehmen oder diese dabei unterstützen. So bleibt mehr Zeit für die mitarbeiterbezogene Führung. Laut Dr. Martina Frost, wissenschaftliche Expertin des Ifaa (Institut für angewandte Arbeitswissenschaft, sei jedoch zu beachten, dass Führungskräfte die gewonnene Zeit nicht zwingend in die Mitarbeiterführung investieren: "4.0-Technologien sind an sich wertneutral und können unabhängig vom im Unternehmen vorhandenen Führungsverständnis eingesetzt werden." Die Möglichkeiten und Potenziale der Technologien lassen sich dann wirkungsvoll nutzen, wenn ethische Aspekte und die Potenziale sozialer Beziehungen bzw. aller beteiligten Personen genutzt werden.

Positive Unternehmenskultur

Erfolgreiche und gesunde Führung in der neuen Arbeitswelt zeichnet sich dadurch aus, dass sie eine positive Unternehmenskultur fördert, Mitarbeiter motiviert und dadurch Effizienz und Produktivität steigert. "Lernen lässt sich dies von denjenigen Führungskräften und Unternehmen, welche bereits eine vernetzte, kooperative und offene Führungskultur leben und umgesetzt haben", so Frost. Neue Technologien, die ethischen Grundsätzen folgen und richtig angewandt werden, können eine positive Unternehmenskultur stärken. Wichtig ist dabei, dass Führungskräfte und Beschäftigte bei der Einführung der Technologien beteiligt werden. Informationen stehen in Echtzeit und ortsunabhängiger zur Verfügung, Entscheidungswege werden schneller und kürzer. So kann eine Wartung durch einen Facharbeiter per Tablet von zuhause sinnvoll sein, das Bedienen einer Maschine kann jedoch weiterhin nur in der Produktionshalle machbar sein. Führungskräfte seien sich jedoch einig, so das ifaa, dass der persönliche Kontakt unersetzlich für die Förderung des Teamgedankens und zur Übermittlung persönlicher Botschaften bleibt.

Daten nutzen und interpretieren

Von Führungskräften wird erwartet, die im Unternehmen zur Verfügung stehenden Daten zu interpretieren und effektiv für die Erreichung der Unternehmensziele zu nutzen. Gleichzeitig bedarf es einer Information und Aufklärung über die Nutzung von Daten auf Seiten der Mitarbeiter. Ebenso sind Führungskräfte stärker als bisher mit den Themen Datensicherheit, Datenschutz und Datenqualität konfrontiert. Blindes Vertrauen in die Daten ist da ein schlechter Ratgeber. "Erfolgreich werden diejenigen Unternehmen sein, die neuen Technologien gezielt auswählen und einsetzen, sowie resultierende neuen Anforderungen an Führung frühzeitig erkennen und ihnen gerecht werden", erklärt die Expertin.

mst/ifaa e.V.

Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V.

Dieser Artikel erschien in Industrie 4.0 Magazin (I40) 22 2018 - 18.10.18.
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