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ZEW: Erhebliche Verschlechterung der Erwartungen

Bild: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung

Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland fallen im Oktober 2018 auf einen Wert von minus 24,7 Punkten. Dies entspricht dem vorherigen Tiefpunkt vom Juli dieses Jahres. Ein schlechterer Wert wurde zuletzt im August 2012 gemessen. Auch der Rückgang um 14,1 Punkte gegenüber dem Vormonat ist bemerkenswert stark. Einen stärkeren Rückgang gab es zuletzt nach dem Brexit-Votum in Großbritannien im Juli 2016. Der langfristige Durchschnitt der Erwartungen liegt bei 22,8 Punkten und wird erheblich unterschritten. Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage für Deutschland ging um 5,9 Punkte auf 70,1 Punkte zurück. ?Die Erwartungen für die deutsche Wirtschaft werden vor allem durch den sich verschärfenden Handelskonflikt zwischen den USA und China belastet. Die sich daraus ergebenden negativen Einschätzungen hinsichtlich der deutschen Exporte beginnen sich inzwischen in der tatsächlichen Exportentwicklung widerzuspiegeln. Ein weiterer negativer Einfluss auf die Export- und Konjunkturerwartungen geht von der wahrscheinlicher werdenden Gefahr eines ?harten Brexit? aus. Nicht zuletzt belastet auch die als instabiler wahrgenommene Situation der Regierungskoalition in Berlin die Konjunktur-einschätzungen?, kommentiert ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach, Ph.D. Die Erwartungen der Finanzmarktexperten/-innen an die Konjunkturentwicklung in der Eurozone sinken ebenfalls sehr deutlich und liegen im Oktober bei minus 19,4 Punkten, 12,2 Punkte unterhalb des Wertes vom September. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum steigt leicht um 0,3 Punkte auf einen neuen Wert von 32,0 Punkten. Die Inflationserwartungen für das Eurogebiet steigen wieder an. Der entsprechende Indikator liegt im Oktober bei 33,2 Punkten. Dies ist ein Anstieg um 9,2 Punkte gegenüber September. Die Erwartungen an die kurzfristigen Zinsen im Eurogebiet gehen um 8,3 Punkte nach oben auf einen neuen Indikatorwert von 18,5 Punkten.

Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung

Dieser Artikel erschien in Automation Newsletter 43 2018 - 01.11.18.
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