Branchenspezifische Ansprüche an Funktion, Kosten und Design
Individualität ist gefragt
In den vergangenen Jahren gab es viele Trends in der Verschlusstechnik. Eines hat sich allerdings nicht geändert: Anwender aus der Industrie wollen nach wie vor Montagezeiten senken. Ein tatsächlich ernstzunehmender Trend betrifft neben den Anforderungen einer aufstrebenden Industrie 4.0 und der voranschreitenden Digitalisierung das Industriedesign: Die Zahl der individuellen Produktentwicklungen steigt zunehmend an. Hinzu kommt der steigende Bedarf nach Sicherheit für Mensch und Güter. Je nach Branche entstehen daraus neue Ansprüche an Funktion, Kosten und Design. Hersteller von Verschlusslösungen sind entsprechend gefordert, smarte Produkte für unterschiedlichste Anforderungen zu entwickeln.
Funktionalität, Schließkomfort und Ergonomie - diese Anforderungen setzen Anwender aus der Industrie bei Verschlusslösungen voraus. So müssen Verschlüsse, Scharniere und Dichtungen sorgfältig aufeinander abgestimmt sein, um eine sichere Funktion sowie gleichbleibend hohen Schließkomfort zu bieten und um darüber hinaus noch gut auszusehen. In diesem Zusammenhang gewinnt das Zusammenspiel von Design und Qualität von Verschlusstechnik zunehmend an Bedeutung. Diesen Trend sieht auch Michael Backhaus, Leiter des Technologiezentrums bei Emka Beschlagteile: "In den letzten Jahren haben wir deutlich mehr Anfragen nach individuellen Designlösungen erhalten. Eine zentrale Anforderung der Auftraggeber ist, die Beschlagteile optimal in das Gesamtdesign der jeweiligen Maschine oder des Schaltschranks einzubinden." Die Anforderungen der einzelnen Branchen sind je Parameter jedoch sehr spezifisch, wie einige Neuentwicklungen von Emka zeigen.
Schaltschrankbau: Zeitersparnis, Ergonomie und Design im Einklang
Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau erwarten neben den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und dem Schutz der Steuerung und Elektronik in Schaltschränken aber auch vor allem ergonomische und funktionale Bauteile. Schaltschränke müssen sich durch haptisch angenehm gestaltete Griffe selbst bei starker Belastung durch geringen Kraftaufwand dauerhaft zuverlässig öffnen und schließen lassen. Hinzu kommt der Faktor Zeit: Um Kunden zu helfen, bei der Installation von Schaltschränken Zeit zu sparen und Materialkosten zu senken, haben die Velberter Verschlussexperten von Emka beispielsweise einen Schnellmontage-Vorreiber aus Polyamid für Gehäuse entwickelt. Ohne den Einsatz von Werkzeug lassen sich diese Vorreiber schnell und einfach durch patentierte Klippverbindungen montieren und erfüllen damit die hohen Anforderungen der Industrie. Zudem bieten die Vorreiber entsprechend den Vorgaben der Internationalen Schutzklasse IP 69 K eine im Vergleich sehr hohe Dichtigkeit. Auch auf die Individualisierungsansprüche seiner Kunden hat Emka reagiert und zwar in Form einer Verschlusslösung, die per Motivfolie mit der Corporate Identity (z.B. Logo und Farbe) des Kunden versehen werden kann. Sie verfügt zusätzlich zum bislang erhältlichen Schnellmontage-Vorreiber über eine äußere Gehäuseplatte, auf der die Folie angebracht wird. Diese ist je nach Kundenwunsch frei gestaltbar, da sie im In-Mold-Labeling-Verfahren hergestellt wird. Damit entwickelt sich der Kundenwunsch nach einem nahtlosen ergonomischen Gesamtdesign weiter zu einem Wunsch nach einem durchgängigen Identitätsdesign.
Materialmix sorgt bei Scharnieren für das richtige Klima
Auch in der Klimabranche sind clevere Lösungen gefragt. Aus diesem Grund entwickelt Emka sein Portfolio auch für diesen Bereich stetig weiter. Erst kürzlich hat das Unternehmen in die Entwicklung eines Verschluss-Scharniers in verschiedenen Größen investiert: In großer (Türgrößen > 0,8 m²) und kleiner Ausführung (Türgrößen < 0,8 m²) mit optionaler Druckentlastung. Letztere bietet dem Anwender die Sicherheit, bei unter Druck stehenden Anlagen die Tür gefahrlos zu öffnen; daher wird die Druckentlastung alternativ auch 'Aufschlagsicherung' genannt. Die Lösung für große Türen und Klappen weist einen robusten Materialmix aus: So sind die festigkeitsrelevanten Bauteile (Riegel sowie Scharnierbock) aus Zink-Druckguss gefertigt, die restlichen Elemente bestehen aus Kunststoff. Entsprechend hat Emka in der großen Version eine 3D-Einstellung mittels höhenverstellbarem Scharnierbock umgesetzt. Dies ermöglicht es dem Anwender, eine Justierung um bis zu weiteren 3mm im laufenden Betrieb vorzunehmen. Bei geschlossener Tür lässt sich das Verschluss-Scharnier dadurch so feinjustieren, dass die Tür hörbar dicht wird.
Herausforderung Hygienic Design
Der Faktor 'Hygienic Design' spielt vor allem in der Lebensmittel- und Pharmabranche eine herausragende Rolle. Außerdem sollten die eingesetzten Produkte dem Strahl eines Hochdruckreinigers standhalten, um ein effizientes 'Cleaning in Place' zu ermöglichen. Um Klappen, Schränke und entsprechende Verschlüsse der Produktionsmaschinen in ein zeitgemäßes und funktionelles Hygenic Design einzubinden, hat Emka ein vollständiges Hygiene-Programm für Verschlusstechnik entwickelt. Voraussetzung dafür sind entsprechend bearbeitete Edelstahlkomponenten, die der Anbieter im eigenen Technologiezentrum entwickelt und anschließend selbst fertigt. Die wesentliche technische Herausforderung besteht hier darin, Drehteile so zu glätten, dass sie neben ihrem modernen Erscheinungsbild auch die Bestimmungen der DIN EN 1672-2 in vollem Umfang erfüllen. Dazu wendet Emka u.a. ein speziell entwickeltes Gleitschleifverfahren an, um bei den Edelstahl-Verschlüssen Kanten, Hinterschnitte und Toträume zu vermeiden.
Verschlusslösungen 4.0
Im Zeitalter von Industrie 4.0 haben elektromechanische Verschlusssysteme stark an Bedeutung gewonnen, ein Trend, der sich fortsetzen wird und den Emka mitträgt. Mit dem Agent E haben bereits zahlreiche Emka-Kunden (u.a. Großbanken) ein solches Sicherheitssystem im Einsatz. Es ermöglicht einen personalisierten Zugriff auf den Schrank sowie eine permanente Überwachung und Kontrolle der Öffnungs- und Schließvorgänge. Sämtliche dieser Vorgänge protokolliert das System lückenlos. Über die Software Control Cockpit verwalten die Betreiber von Rechenzentren ihre Zugangsberechtigungen und definieren Nutzerprofile, fügen Mitarbeiter hinzu oder entfernen sie. Im Zuge der Digitalisierung und der damit einhergehenden Vereinfachung von Abläufen sind Hersteller gefordert, Produkte kontinuierlich zu optimieren. "Es kommt nicht nur darauf an, neue Produkte zu entwickeln, sondern diese auch untereinander kombinierbar und damit zukunftsfähig zu gestalten", erklärt Michael Backhaus. So lässt sich auch das neue System eCam einfach in bestehende Anlagen integrieren. eCam ist ein elektromechanischer Zungenverschluss, der im Innern des Schrankes angebracht wird und Türen, Klappen & Co. vor unbefugtem Öffnen sichert - sei es zum Schutz vor Diebstahl oder Sabotage oder in lebensgefährlichen Sicherheitszonen wie an Schaltschränken oder Maschinen. Mit diesen neuen Systemen reagiert Emka auf die Trends und Anforderungen des Marktes, wie Backhaus betont: "Durch die Entwicklungen im Markt gehen wir davon aus, dass in Zukunft noch mehr Wert auf eine hohe Kompatibilität und Modularität der einzelnen Baugruppen gelegt wird, um Produkte schnell und individuell anzupassen."
In den vergangenen Jahren gab es viele Trends in der Verschlusstechnik. Eines hat sich allerdings nicht geändert: Anwender aus der Industrie wollen nach wie vor Montagezeiten senken. Ein tatsächlich ernstzunehmender Trend betrifft neben den Anforderungen einer aufstrebenden Industrie 4.0 und der voranschreitenden Digitalisierung das Industriedesign: Die Zahl der individuellen Produktentwicklungen steigt zunehmend an. Hinzu kommt der steigende Bedarf nach Sicherheit für Mensch und Güter. Je nach Branche entstehen daraus neue Ansprüche an Funktion, Kosten und Design. Hersteller von Verschlusslösungen sind entsprechend gefordert, smarte Produkte für unterschiedlichste Anforderungen zu entwickeln.
Funktionalität, Schließkomfort und Ergonomie - diese Anforderungen setzen Anwender aus der Industrie bei Verschlusslösungen voraus. So müssen Verschlüsse, Scharniere und Dichtungen sorgfältig aufeinander abgestimmt sein, um eine sichere Funktion sowie gleichbleibend hohen Schließkomfort zu bieten und um darüber hinaus noch gut auszusehen. In diesem Zusammenhang gewinnt das Zusammenspiel von Design und Qualität von Verschlusstechnik zunehmend an Bedeutung. Diesen Trend sieht auch Michael Backhaus, Leiter des Technologiezentrums bei Emka Beschlagteile: "In den letzten Jahren haben wir deutlich mehr Anfragen nach individuellen Designlösungen erhalten. Eine zentrale Anforderung der Auftraggeber ist, die Beschlagteile optimal in das Gesamtdesign der jeweiligen Maschine oder des Schaltschranks einzubinden." Die Anforderungen der einzelnen Branchen sind je Parameter jedoch sehr spezifisch, wie einige Neuentwicklungen von Emka zeigen.
EMKA Beschlagteile GmbH & Co. KG
Dieser Artikel erschien in SCHALTSCHRANKBAU Sonderbeilage Schaltschränke 2018 - 21.11.18.Für weitere Artikel besuchen Sie www.schaltschrankbau-magazin.de