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Neuheiten vom Retrofit bis zur Cloud

Kurz vor der diesjährigen SPS IPC Drives hat der Automatisierungsanbieter Turck eine Vielzahl von Neuheiten angekündigt, die in Nürnberg zu sehen sein werden. Dazu gehören neben neuen Cloud-Gateways mit großer Funktionalität auch eine neue RFID-Plattform, HMI- bzw. SPS-Lösungen für Retrofit-Projekte sowie verschiedene Sensorlösungen.

Bild: Hans Turck GmbH & Co. KGBild: Hans Turck GmbH & Co. KG
Mit der TCG20-Serie bringt Turck vielseitige IoT-Funk-Gateways für die industrielle Automatisierung auf den Markt.

Ein Highlight auf der Messe ist das neue IoT-Funk-Gateway zur drahtlosen Anbindung an Cloudlösungen. Damit lassen sich Maschinen und Anlagen, aber auch Messstellen an entfernten Orten, unkompliziert in Automatisierungsnetzwerke einbinden. Mit einem umfangreichen Schnittstellenangebot ist die TCG20-Serie speziell auf die Anforderungen der industriellen Automation zugeschnitten.

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Die TX700-Bediengeräte machen mit Schnittstellen von Modbus RTU bis OPC-UA bestehende Anlagen fit für moderne Automationssysteme.

Cloud-Gateway in drei Varianten

Auf der Funkseite sind drei Varianten verfügbar: mit UMTS, mit Dual-Band-WLAN sowie mit UMTS und WLAN simultan. In Richtung Automatisierungsinfrastruktur ist die Netzwerk- und Protokollvielfalt noch größer: So verfügt die TCG20-Serie über einen seriellen RS232/RS485-Port, einen CAN-Port und bis zu fünf Ethernet-Ports. Neben CANopen unterstützen die Geräte auch Modbus TCP sowie Modbus RTU als Master und Slave, OPC-UA als Client und Server sowie Codesys-Netzwerkvariablen. Durch den integrierten Webserver sind die Gateways online über grafisch übersichtlich gestaltete Menüs auch ohne Programmierkenntnisse konfigurierbar, ein webbasierter EDGE-SPS-Editor erledigt einfache Steuerungsaufgaben und auch die Vorverarbeitung von Daten zur zyklischen oder ereignisgesteuerten Datenübertragung. So bleiben die Mobilfunkkosten im UMTS-Betrieb überschaubar.

Moderne Linux-Plattform und Mehrkernprozessor

Die HMI/SPS-Reihe TX wird um leistungsstärkere Geräte mit Codesys3-Programmierung erweitert. Gegenüber den bestehenden Modellen gibt es zwei zentrale Änderungen: Die neuen Geräte arbeiten mit 800MHz-Mehrkernprozessoren und nutzen eine moderne Linux-Plattform. So sind anspruchsvollere Steuerungsaufgaben und Visualisierungen möglich. Das Glasdisplay der Panels mit kapazitiver Touch-Funktion lässt eine Bedienung mit Gestensteuerung zu, wie man sie auch von Smartphones kennt. Durch die Schnittstellenvielfalt sind die Geräte vielseitig einsetzbar, etwa als Master in Profinet, Ethernet/IP, Modbus TCP, Modbus RTU und CANopen. In beiden Modbus-Netzwerken ist auch der Einsatz als Slave (Server) möglich. Dieses Spektrum kann die Zahl vorzuhaltender Gerätevarianten deutlich reduzieren. CANopen und Modbus RTU sind insbesondere für Retrofits interessant, um bestehende Maschinenteile einfach an moderne Steuerungssysteme anzubinden. Ein integrierter OPC-UA-Server erlaubt die parallele Übertragung von Monitoring-Daten an überlagerte Systeme. Durch drei separierte Ethernet-Ports können Anwender die Kommunikation zu Cloud- oder Büro-IT-Netzwerken physikalisch hart von der Maschinensteuerung trennen. Das garantiert eine zuverlässige SPS-Funktion und ermöglicht Switch-Funktionen zum Aufbau von Linientopologien. Ein Sub-D-Stecker, ein SD-Kartenslot sowie zwei USB-Ports komplettieren die Reihe physikalischer Schnittstellen. Die Geräte sind in Display-Größen von 5, 7, 10, 15 und 21" erhältlich. Mit der TX100-Serie bietet Turck ab sofort auch einfache HMI-Bediengeräte ohne SPS-Funktion an.

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Der direkte Anschluss von externen Antennen steigert die Flexibilität der Schreiblese-Köpfe und erleichtert Gate-Applikationen im Multiplexbetrieb.

Neue UHF-Reader-Plattform

Auf der SPS IPC Drives wird auch das erste Gerät einer neuen UHF-Reader-Familie Q300 mit Ethernet-Schnittstelle zu sehen sein. RFID-Nutzer profitieren laut Hersteller vor allem von der Plattform- und Schnittstellenvielfalt der Q300-Reader. Bis zu vier externe Antennen können direkt am Reader angeschlossen werden, was den Aufbau von leistungsfähigen Gate-Applikationen im Multiplexbetrieb erleichtert. Auch der direkte Anschluss von Triggern und Signalen über I/Os erleichtert die Installation. Mit bis 2W Ausgangsleistung erreichen die Reader hohe Schreiblese-Reichweiten. Ihre umschaltbare Antennenpolarisation soll Leselöcher auch bei hoher Leistung in jeder Umgebung ausschließen. Über ihre integrierte Ethernet-Schnittstelle lassen sich die Reader nicht nur direkt an Industriesteuerungen, ERP- oder andere Systeme anbinden, sondern über PoE auch mit Spannung versorgen. Zusätzliche Interfaces oder Industrie-PC im Feld sind nicht erforderlich. Als IP67-Reader unterstützt die Serie die konsequente Trennung zwischen Produktionsebene und Unternehmens-IT. Das Unternehmen bringt zunächst eine Codesys-Variante auf den Markt. Auf dem integrierten U-Interface des Q300-CDS werden die Daten einer Steuerung direkt zur Verfügung gestellt. Als Multiprotokollgerät wird der Codesys-Reader direkt in alle Netzwerke mit Profinet, Ethernet/IP oder Modbus-TCP-Master eingebunden. Im Lauf des Jahres 2019 will der Hersteller die Produktfamilie zunächst um eine Variante auf Linux-Basis erweitern, insbesondere für Systemintegratoren. Geräte mit Windows CE sowie eine Variante mit OPC-UA sollen folgen.

Safety-Abschaltbox in Schutzart IP65

Nach eigenen Angaben als erster Anbieter hat Turck jetzt eine Safety-Abschaltbox in Schutzart IP65 im Programm, die Lastströme bis 9A direkt im Feld zuverlässig und TÜV-zertifiziert abschalten kann. Mit der TBSB-Box erweitert das Unternehmen für Automatisierungstechnikt sein Angebot im Bereich der funktionalen Sicherheit und unterstützt den Trend zur schaltschranklosen Maschineninstallation mit dezentralen Safety-Lösungen. Ströme bis 2A lassen sich mit dem Safety-Hybridmodul TBPN/TBIP schalten, das vier sichere und vier Standard-I/Os in einem IP67-Blockmodul vereint. Für höhere Lastströme bis 9A lässt sich die TBSB-Safety-Box unkompliziert an das Hybridmodul oder an Sicherheitsmodule anderer Hersteller anschließen. Das robuste Design im Aluminium-Druckgussgehäuse und der Betriebstemperaturbereich von -25 bis +50°C ermöglichen den dauerhaften Einsatz der Module im rauen Industrieumfeld. Die Boxen eignen sich für zahlreiche Anwendungsfälle, besonders in der Logistik und im Anlagenbau sowie in der Automobilindustrie.

Breites Spektrum neuer Sensoren

Auch auf Sensorseite stellt Turck auf der SPS IPC Drives verschiedene Produktneuheiten vor. Dazu gehört z.B. eine neue Generation an schockfesten Linearwegsensoren bis 200g. Bei Messlängen bis 2m übertreffen die weiterentwickelten Li-Sensoren vor allem magnetostriktive Linearwegsensoren, die prinzipbedingt mit steigender Messlänge immer langsamer abtasten. Die RU-Familie der Ultraschallsensoren wird um zehn Miniaturmodelle in M8 und M12-Ausführung ergänzt. Diese neuen Sensoren bieten sowohl einen Analog- als auch einen Schaltausgang, dessen Schaltbereich immer den eingestellten Messbereichsgrenzen des Analogausgangs folgt. Durch ihre kompakte IP67-Bauform und ihre schmale Schallkeule eignen sich die neuen Varianten gut für den Einsatz in Applikationen mit beengten Platzverhältnissen. Last but not least zeigt das Unternehmen in Nürnberg auch die neuen induktiven Faktor1-Sensoren im Kunststoff-Gewinderohrdesign aus der Uprox-Familie. Sie haben einen antivalenten Ausgang und auf alle Metalle den gleichen hohen Schaltabstand. Die neuen Sensoren sollen die Vorteile eines einteiligen Rohrs mit denen einer geschlossenen Front und einer transluzenten Endkappe verbinden. So können Anwender laut Hersteller von erhöhter Dichtigkeit und langer Lebensdauer profitieren. Die Kappe ermöglicht eine rundum sichtbare Statusrückmeldung, was Zeit bei der Inbetriebnahme oder Fehlersuche spart.

Hans Turck GmbH & Co. KG

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN SPSS 2018 - 19.11.18.
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