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Industrial Edge Computing

Alles, nur kein Randthema

Bild: ©metamorworks/istockphoto.com / Possible Worldwide GmbH / Siemens AG

Bild: Siemens AGBild: Siemens AG
Teil von Industrial Edge Computing ist eine Security-Lösung für den Schutz der Daten in der Cloud sowie von Geräten und Daten in der Anlage.

Intelligenz am Rande des Netzwerks

Bei Edge Computing übernehmen verteilte Komponenten mit entsprechenden Anwendungen die Datenerfassung und -auswertung. Diese Systeme sind nah an der Datenquelle - also in der Fabrik - installiert, sodass die notwendige Rechenleistung am Rande des Netzwerks direkt am Prozess zur Verfügung steht, wo die Daten entstehen oder der Anwender sie nutzen möchte. Edge Computing bietet hier einen Ansatz, Daten und Informationen aus unterschiedlichsten Quellen zusammenzuführen, zu analysieren und schnell in Handlungsanweisungen umzusetzen. Wie groß das Potenzial von Edge Computing in der Industrie ist, zeigt ein Beispiel aus dem Siemens-Elektronikwerk Amberg. Dort kommt bei der Fertigung von Simatic-Produkten eine Leiterplatten-Schneidemaschine zum Einsatz. Beim Fräsvorgang wird feiner Staub gebildet, der zu einer Verklemmung des Spindellagers und völlig unregelmäßig zu einem unvorhersehbaren Stillstand der Maschine führt. Durch die Kombination aus cloudbasierter und lokaler, prozessnaher Datenanalyse mit Industrial Edge Computing lässt sich jetzt ein bevorstehender Ausfall vorhersagen. Dazu wurde ein Machine-Learning-Algorithmus in der MindSphere Cloud trainiert und dann automatisiert auf das Edge-Gerät in der Fertigung überspielt. Der Algorithmus berechnet anhand der Anlagendaten einen Anomaliewert im Maschinenverhalten in Echtzeit. Dieser Wert weist zuverlässig auf einen bevorstehenden Maschinenausfall hin. Mit der Edge-Anwendung kann Siemens Lagererosionen und Maschinenausfälle bis 36 Stunden vor dem tatsächlichen Ausfall vorhersagen und die Maschinenspindel geplant wechseln, ohne dass es zu ungeplanten Stillständen kommt. Wird diese Lösung an 18 Maschinen in der Fertigung implementiert, kann das Unternehmen bis zu 200.000 Euro pro Jahr an Stillstandskosten sparen.

Siemens AG

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 1+2 2019 - 08.02.19.
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