Kompaktleistungsschalter mit Schnittstelle zur Konfiguration durch Webbrowser
Zustand stets im Blick
Die Digitalisierung schreitet in großen Schritten voran und umfasst mittlerweile weite Bereiche der Elektroinstallationstechnik. Ein Trend, der sich auch an der neuen Generation der Hager-Kompaktleistungsschalter H3+ ablesen lässt, für die der Hersteller unter anderem ein optionales Konfigurationstool anbietet. Dieses ermöglicht die Statusabfrage und Konfiguration der elektronischen Varianten per Webbrowser mit PC, Smartphone oder Tablet.
Dank ihres Abschaltvermögens von 25kA bis 70kA decken die neuen Hager Kompaktleistungsschalter der Serie H3+ ein breites Anwendungsspektrum im Zweckbau ab. Zur Wahl stehen 3- und 4-polige Varianten in zwei Baugrößen: Die Schalter der Reihe P160 mit 114 Varianten sind für Nennströme von 25A bis 160A ausgelegt, die der Reihe P250 mit 118 Varianten für Nennströme von 40A bis 250A. Beide Baugrößen sind in fünf Ausführungen erhältlich: als Lasttrenner ohne Auslöseeinheit und damit ohne Schutzfunktion sowie in vier Varianten mit integrierter Auslöseeinheit.
Vier Auslöseeinheiten für jede Anforderung
- • Die konventionellen Geräte mit der Kennung TM (thermisch-magnetisch) bieten einen elektro-mechanischen Standardschutz. Hier detektiert ein integriertes Bimetall Überlast und eine magnetische Schnellauslösung Kurzschlüsse.
- • Die mit dem Kürzel LSnl versehenen Schalter ermöglichen einen elektronischen Basisschutz. Ihre Auslöseeinheit bietet hohe Präzision durch integrierte Messtechnik. Die Ausführung LSnl ist speziell für große Kabellängen sowie für den Schutz von Netzen konzipiert, die über Transformatoren oder Generatoren gespeist werden. Für solche Stromversorgungen bieten diese Geräte eine gut abgestimmte Lösung.
- • Die LSl Varianten stehen für einen elektronischen Komfortschutz, zu der neben einer hohen elektronischen Messpräzision auch umfangreiche Einstellmöglichkeiten gehören.
- • Die Energy Ausführungen schließlich markieren mit ihrem elektronischen High End-Schutz die technische Spitze der neuen Kompaktleistungsschalter.
Die Auslösevarianten LSI und Energy sind zum Schutz von Leitern und Verbrauchern in Stromverteilungsanlagen bestimmt, bei denen ein großer Verstellbereich der Schutzfunktionen erforderlich ist. Die Einstellung des Auslösers LSI wird an der Frontseite über Einstellräder vorgenommen. Diese ermöglichen die Festlegung der Auslösekurve, die unabhängig von der Umgebungstemperatur ist. Zudem verfügen die Auslöseeinheiten LSI und Energy über einen Schaltkontakt zur Vorwarnung bei einer möglichen Abschaltung durch Überlast.
Komfortable Statusabfrage und Konfiguration
Highlight der Geräte mit elektronischer Auslöseeinheit sind die Energy-Varianten mit OLED Display und sehr detaillierten Einstellmöglichkeiten der Auslösekurve. Diese Geräte verfügen unter anderem über eine integrierte Messtechnik der Genauigkeitsklasse 1 sowie über einen Kontakt zur Ausschaltvorwarnung und einen parametrierbaren Alarmkontakt. Hervorzuheben ist die Möglichkeit der Parametrierung per Webbrowser mit PC, Tablet oder Smartphone über WLAN. Hierzu sind die elektronischen Auslöseeinheiten mit einer Schnittstelle für das ebenfalls neue Konfigurationstool HTP610H ausgestattet. Dieses dient bei den Versionen LSnI und LSI zum Testen der Auslösekurve und bei der Ausführung Energy zur Konfiguration, Statusabfrage und zum Auslösetest. Das akkugepufferte Tool verfügt über einen integrierten Webserver und macht den Einsatz einer speziellen Software überflüssig. Zudem versorgt das Konfigurationstool die Auslöseeinheiten mit Energie und ermöglicht somit auch eine Konfiguration ohne Netzspannung. Das Tool wird magnetisch an der Schranktür fixiert. Alternativ kann die Konfiguration auch über ein Türeinbaudisplay oder das serienmäßige OLED-Display der Energy-Varianten vorgenommen werden. Der Anwender kann dabei beispielsweise bis zu zwölf individuelle Alarme mit verschiedenen Prioritäten aktivieren. Als Parameter sind dafür unter anderem alle Messwerte (I, U, P, E, PF, THD) nutzbar. So können Schwellwerte, die zu einer Alarmierung führen, definiert werden. Darüber hinaus können die Einstellungen der Auslösekurve überprüft und über die Exportfunktion der Anlagendokumentation beigefügt werden. Für die Abfrage von Messwerten und Statusmeldungen über Modbus RTU stehen zudem zwei entsprechende Kommunikations-Module zur Verfügung. Damit kann der H3+ Leistungsschalter als Multifunktionsmessgerät eingesetzt werden und über ein Energiemonitoring-System wie den Agardiomanager von Hager oder andere Modbus RTU-Systeme Messwerte bereitstellen. Ein Anschluss der Energy-Varianten an das Display HTD210H für den Türeinbau ist ebenfalls möglich. Dieses erlaubt den vollen Zugriff auf die Schutzfunktionen des Leistungsschalters oder auch das Einstellen von Alarmen. Über dieses optional erhältliche Einbaudisplay lassen sich zudem alle Messwerte von Leistungsschaltern mit Energy Auslöseeinheit visualisieren - dank Messgenauigkeitsklasse 1 ohne zusätzliches Multifunktionsmessgerät. Statusabfrage und Konfiguration der Auslöseeinheit sind über das Display ebenfalls möglich; aus Sicherheitsgründen besteht hierbei die Möglichkeit des Passwortschutzes. Der Schaltanlagenbauer muss dazu nur die vorkonfektionierte Kommunikationsleitung vom Schalter zum Display aus dem Gehäuse zur Tür führen - und zwar ohne zusätzliche Spannungsversorgung oder Stromwandlerverdrahtung.
Handwerker- und montagefreundliche Konstruktion
Daneben zeichnet sich die gesamte H3+ Range durch eine ganze Reihe durchdachter Eigenschaften aus. Dazu zählt beispielsweise die integrierte Abschließvorrichtung, die einfach durch Herausziehen eines Schiebers aus dem Schaltknebel aktiviert wird. Dieser wird dadurch blockiert und die aktuelle Schaltstellung des Gerätes kann manuell nicht mehr verändert werden. Die unverlierbare Schraube mit ¼-Drehsystem zum Öffnen des klappbaren Gehäusedeckels für den Zugang zu den Hilfsschaltgeräten oder die Sichtfenster an der Vorderseite zum öffnungslosen Erkennen eingebauter Hilfsschalter sind weitere Vorteile. Ebenfalls praktisch: Weil bei der Frontabdeckung ein Scharnier integriert ist, bleibt sie auch nach dem Öffnen mit dem Gehäuse verbunden und kann daher nicht vertauscht werden. Und bei Hager ebenfalls selbstverständlich: Im Sinne des Systemgedankens stehen auch für die neuen Kompaktleistungsschalter passende Bausteine zur Integration in das Innenausbausystems univers N zur Verfügung. Pro Leistungsschalter können zwei Hilfsschalter und Arbeitsstrom- bzw. Unterspannungsauslöser eingesetzt werden; für Energy steht zudem ein spezieller Hilfskontakt (AX-AL) mit Schaltzykluszähler und Statusmeldung zur Verfügung. Und last but not least: Die Baureihe der Leistungsschalter H3+ ist installationsfreundlich konstruiert: Die Geräte sind kompakt sowie ergonomisch gestaltet und für eine schnelle und sichere Verdrahtung ausgelegt. Dadurch lassen sie sich besonders einfach einbauen.
Die Digitalisierung schreitet in großen Schritten voran und umfasst mittlerweile weite Bereiche der Elektroinstallationstechnik. Ein Trend, der sich auch an der neuen Generation der Hager-Kompaktleistungsschalter H3+ ablesen lässt, für die der Hersteller unter anderem ein optionales Konfigurationstool anbietet. Dieses ermöglicht die Statusabfrage und Konfiguration der elektronischen Varianten per Webbrowser mit PC, Smartphone oder Tablet.
Dank ihres Abschaltvermögens von 25kA bis 70kA decken die neuen Hager Kompaktleistungsschalter der Serie H3+ ein breites Anwendungsspektrum im Zweckbau ab. Zur Wahl stehen 3- und 4-polige Varianten in zwei Baugrößen: Die Schalter der Reihe P160 mit 114 Varianten sind für Nennströme von 25A bis 160A ausgelegt, die der Reihe P250 mit 118 Varianten für Nennströme von 40A bis 250A. Beide Baugrößen sind in fünf Ausführungen erhältlich: als Lasttrenner ohne Auslöseeinheit und damit ohne Schutzfunktion sowie in vier Varianten mit integrierter Auslöseeinheit.
Hager Vertriebsgesellschaft mbH & Co. KG
Dieser Artikel erschien in SCHALTSCHRANKBAU 1 2019 - 27.02.19.Für weitere Artikel besuchen Sie www.schaltschrankbau-magazin.de