Anzeige

SPS goes Vision

SPS & Bildverarbeitung: Wie geht es weiter? - Teil 1/2

Gab es nicht auch Verständnisprobleme sowohl auf Seiten der Automatisierer als auch der Bildverarbeiter?

Papenfort: Natürlich müssen wir als Automatisierer Bildverarbeitung lernen, aber wir werden auch von unseren Kunden getrieben.

Waldl: Das Verständnisproblem ist auf beiden Seiten vorhanden. Auch die Vision-Fraktion hat die Probleme einer Automatisierung oft nicht gesehen. Eine Automatisierung hat Anforderungen an Echtzeitsysteme oder die Anbindung der Systeme selbst - und damit meine ich nicht nur den Feldbus - durchgängig zu erfüllen. Wir haben ideale Partner im Softwarebereich gefunden, aber in Richtung Hardware blieb uns nur die Lösung, das Ganze selbst zu entwickeln.

Keppler: Ein Bildverarbeitungssystem besteht aus sehr viel mehr als dem Kabel für die Kommunikation. Vorne muss das Bild erst einmal aufgenommen werden und für die Bildformierung - also alles was mit Beleuchtung, Optiken, Kameratechnologie usw. zu tun hat - braucht man sehr viel Erfahrung, die viele Automatisierer bisher noch nicht haben. Daher sind Partnerschaften zwischen Bildverarbeitern und Automatisierern für beide Seiten sehr interessant. Erst wenn die Bildaufnahme und Auswertung gelöst ist, erfolgt die Integration in das Automatisierungsumfeld. OPC UA Vision ist auf einem sehr guten Weg, die Kommunikation zur Automatisierung zu ermöglichen.

Dr. Olaf Munkelt (MVTec Software): Was die Welten der Automatisierer und Bildverarbeiter trennt, ist letztendlich der Anwender selbst, der von völlig unterschiedlichen Voraussetzungen ausgeht. Vision-Anwender sind häufig 100-prozentige Bildverarbeiter und weniger Automatisierer. Automatisierungsanwender kommen dagegen aus einem völlig anderen Hintergrund. Die Arbeit besteht darin, eine Übersetzung zwischen den beiden Welten zu ermöglichen. Wenn es den Automatisierungsherstellern nicht gelingt, diese Übersetzungsarbeit zu leisten, werden sie auch keine Kunden finden, die Bildverarbeitung machen wollen.

TeDo Verlag GmbH

Dieser Artikel erschien in inVISION 1 2019 - 20.03.19.
Für weitere Artikel besuchen Sie www.invision-news.de