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Rekordjahr endet mit schwachem Dezember

Bild: Destatis und ZVEI-eigene BerechnungenBild: Destatis und ZVEI-eigene Berechnungen

Die deutsche Elektroindustrie verzeichnete im vergangenen Jahr einen neuen Umsatzrekord. Zum Jahresende erlebte die Branche jedoch einen deutlichen Dämpfer. Im Gesamtjahr 2018 summierte sich der aggregierte Umsatz der deutschen Elektroindustrie auf einen neuen Rekordwert: Mit 195Mrd.? lag dieser um 1,9 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Die Inlands- und Auslandserlöse erhöhten sich dabei um 1,5 Prozent (auf 92,9Mrd.?) und 2,2 Prozent (auf 102,1Mrd.?). Der Umsatz mit Kunden aus dem Euroraum wuchs mit einem Plus von 3,7 Prozent auf 37,7Mrd.? fast dreimal so schnell wie der mit Geschäftspartnern aus Ländern außerhalb des gemeinsamen Währungsraums (+1,3 Prozent auf 6,4 Mrd. ?). Die Auftragseingänge blieben im Gesamtjahr 2018 mit minus 0,3 Prozent in etwa auf Vorjahresniveau. Im Vergleichsjahr 2017 seien jedoch deutlich mehr Großaufträge verzeichnet worden, so ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann. Während die Inlandsorders von Januar bis Dezember um 2,3 Prozent fielen, legten die Auslandsbestellungen um 1,4 Prozent zu. Dabei waren die Zuwächse aus dem Euroraum (+ 1,5 Prozent) und aus den Drittländern (+ 1,4 Prozent) in etwa gleich hoch. Im Dezember verfehlten die Auftragseingänge ihren Vorjahreswert allerdings um 12,2 Prozent. "Anders als 2017 gingen in diesem Monat keine Großaufträge ein", sagte Gontermann. Wie der Branchenverband weiter berichtet, seien aus dem Inland im Dezember 6,8 Prozent weniger Bestellungen eingegangen, aus dem Ausland 15,8 Prozent. Vor allem die Auftragseingänge aus Ländern außerhalb des Euroraums gaben stark nach (-23,4 Prozent). Kunden aus der Eurozone bestellten hingegen ein Prozent mehr.

Die preisbereinigte Produktion ist im Dezember des vergangenen Jahres 9,3 Prozent unter dem Vorjahreswert geblieben. Laut ZVEI ergebe sich für das Gesamtjahr 2018 aber ein vorläufiger Zuwachs von 1,9 Prozent. Die Kapazitätsauslastung der Branche zeigte sich zu Beginn des ersten Quartals 2019 mit 87,6 Prozent der betriebsüblichen Vollauslastung nahezu unverändert. Gleichzeitig stieg die Reichweite der Auftragsbestände merklich an: von 3,3 auf jetzt 3,8 Produktionsmonate. Auch ihre Produktionspläne haben die Elektrounternehmen im Januar 2019 wieder kräftig nach oben revidiert, nachdem sie zuletzt stetig gesunken waren: So planen 29 Prozent der Firmen eine Steigerung ihres Outputs in den kommenden drei Monaten, nur zehn Prozent wollen ihn zurückfahren. Der Rest geht davon aus, das gegenwärtige Produktionsniveau beizubehalten. Mit 15,2Mrd.? blieben die nominalen Erlöse der Branche im Dezember 2018 um 11,5 Prozent hinter ihrem Vorjahreswert zurück. Der Inlandsumsatz sank um 13,8 Prozent auf 7,1Mrd.? und fiel damit stärker als der Auslandsumsatz, der um 9,4 Prozent auf 8,1Mrd.? sank. Die Geschäfte mit Kunden aus der Eurozone gaben im Dezember um 14,5 Prozent auf 2,8Mrd.? nach. Der Umsatz mit Drittländern sank ebenfalls - um 6,5 Prozent auf 5,3Mrd.?.

ZVEI e.V.

Dieser Artikel erschien in IT&Production Newsletter 5 2019 - 13.02.19.
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