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Intelligenter Steckverbinder mit elektronischer Signalaufbereitung

Völlig neue Anwendungsfelder denkbar

Der Trend der Digitalisierung in der Industrie erfordert neue Lösungsansätze, das gilt auch für bisher rein elektromechanische Komponenten. Denn ohne eine leistungsfähige, durchgängige Infrastruktur stößt die Digitalisierung schnell an ihre Grenzen. Zur Infrastruktur gehören Steckverbinder und Leitungen, deren Bedeutung wird zukünftig weiter steigen und sich beispielsweise in intelligenten Steckverbindern widerspiegeln.

Bild: Weidmüller GmbH & Co. KG
Der smarte Steckverbinder von Weidmüller befindet sich innerhalb der Anschlussleitung und erfasst dort verschiedene elektrische Werte und überträgt diese z.B. in eine App, Cloud oder in ERP- oder Scada-Systeme.

Die Entwicklung der Steckverbinder wird von drei Trends beeinflusst: der Digitalisierung, der Dezentralisierung und der Miniaturisierung. Bei der Dezentralisierung wandern im industriellen Umfeld immer mehr Funktionen in die Geräte- und Feldebene, wodurch es einen steigenden Bedarf an durchgängigen Verbindungen zwischen Geräten entlang der horizontalen und vertikalen Achse der Automatisierungspyramide geben wird.

Bild: Weidmüller GmbH & Co. KG
Mögliche Realisierung eines intelligenten Infrastruktur-Steckverbinders.

Auch eine Erweiterung um intelligente Funktionen gehört dazu. Eine Integration von Sensor-und Diagnosefunktionen direkt in den Steckverbinder ermöglicht völlig neue Anwendungsfelder und macht eine zusätzliche Sensorik überflüssig. "So werden Steckverbinder zukünftig auch Daten erfassen und Condition Monitoring ermöglichen. Dadurch können wichtige Daten für die Produktionssteuerung wie beispielsweise der Stromverbrauch geliefert oder erfasst werden, wenn es Veränderungen innerhalb des Steckverbinders selber gibt - zum Beispiel, wenn sich der Widerstand aufgrund von Korrosion ändert und das Produkt droht auszufallen", bemerkt Jörg Scheer, Leiter Division Device & Field Connectivity bei Weidmüller. Es lassen sich Messgrößen wie Strom, Spannung, Leistung und die Temperatur erfassen und über eine App, ein ERP/Scada-System oder eine Cloud speichern und auswerten. Einen solchen intelligenten Steckverbinder präsentiert Weidmüller erstmalig auf der Hannover Messe 2019. Der smarte Steckverbinder entstand im Rahmen des Förderprojektes des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) namens Intelligente elektrische Steckverbinder und Anschlusstechnologie mit elektronischer Signalaufbereitung (ISA). Um die Forschung und Entwicklung an smarter industrieller Verbindungstechnik, dem Wandel der industriellen Infrastruktur und der digitalen Beschreibung von Produkten zu unterstützen, etabliert Weidmüller zudem ein Smart Connectivity Competence Center im Centrum für industrieller IT (CIIT) in Lemgo auf dem Campus der Hochschule OWL. Durch die Nähe zu diesem Hochschulstandort mit seinen Instituten, der Smart Factory OWL sowie der Beteiligung am Netzwerk It´s OWL, soll das Competence Center bestmögliche Unterstützung finden und an Innovationen im Bereich Verbindungstechnik forschen. Scheer führt weiter aus: "Darüber hinaus werden wir unseren Kunden künftig für jedes einzelne Produkt zusätzlich einen Digitalen Zwilling zur Verfügung stellen. Im Bereich der Steckverbinder gibt es hier noch sehr viel ungenutztes Potenzial zu heben. Wenn sämtliche Informationen über die Eigenschaften und Verwendung des Steckverbinders das Produkt über den gesamten Lebenszyklus als digitaler Datensatz begleiten, geht der Kundennutzen weit über eine effiziente und fehlerfreie Verarbeitung im Produktionsprozess hinaus. Auch in der Anwendung sind neue Businessmodelle denkbar."

Weidmüller Interface GmbH & Co. KG

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 3 2019 - 06.03.19.
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