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Konformitätsbeurteilung modularer Anlagen

Ist sie sicher oder nicht?

Zukünftige Fabriken könnten aus modularen, sich stetig wandelnden Maschinenverbünden bestehen. Die Sicherheit dieser Anlagen stets aufs Neue zu beurteilen, dürfte eine ganz neue Herausforderung werden. Ein neues Konzept soll den Weg zu einer automatischen Konformitätsbewertung modularer Anlagen mit der Bewertung der Maschinensicherheit ebnen.

Bild:?SmartFactoryKL / A. SellBild:?SmartFactoryKL / A. Sell

Moderne Anlagen werden immer komplexer. Trotzdem müssen sie flexibel und vor allem wirtschaftlich produzieren, wobei die Maschinensicherheit oberste Priorität hat. Um diese Anforderungen zu erfüllen, arbeitet TÜV Süd in der Technologie-Initiative SmartFactoryKL mit. Ziel der Mitarbeit an der Demonstrations- und Forschungsplattform ist es, ein Konzept zur automatisierten Zertifizierung modularer Anlagen zu erstellen. Die Komplexität von Anlagen ist für industrielle Anwender oft kaum noch zu beherrschen. Durch die Modularisierung und Flexibilisierung von Produktionsanlagen kann die Komplexität der Gesamtanlage jedoch gekapselt und dadurch beherrschbar gemacht werden. Gleichzeitig steigt jedoch der Aufwand, um den Sicherheitsanforderungen gerecht zu werden, die in der europäischen Maschinenrichtline (2006/42/EG bzw. 9. ProdSV) definiert sind. Die Veränderung der Konfiguration einer aus einzelnen Modulen bestehenden Produktionsanlage kann neue Abhängigkeiten an Schnittstellen (mechanisch, elektrisch, informationstechnisch) erzeugen. Das bedeutet, dass eine erneute sicherheitstechnische Betrachtung notwendig wird. Diese Neubewertungen stehen dem Flexibilitätsziel jedoch entgegen und könnten einen Flaschenhals bilden. Um bereits heute die Modularität einer Anlage, z. B. für Serienmaschinen, zu ermöglichen, werden alle möglichen Varianten und Konfigurationen betrachtet, bewertet und validiert. Dieses Vorgehen ist für modulare Industrie-4.0-Anlagen aber nur bedingt zielführend. Durch die sich ständig ändernden Technologien und die Forderung nach Losgröße 1 kann vorab nicht abgeschätzt werden, welche Anlagenkonfigurationen in der Zukunft benötigt werden.

TÜV SÜD AG

Dieser Artikel erschien in INDUSTRIE 4.0-MAGAZIN 4 2019 - 28.02.19.
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