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Sichere Controller/Controller-Kommunikation

Safety über OPC UA

Mehr Vernetzung, mehr Sicherheit, mehr Freiheit - diese zum Teil widersprüchlichen Forderungen machen auch vor dem sensibelsten Teil im Maschinenverbund, der funktional sicheren Kommunikation, nicht halt. Zusammen mit der OPC Foundation hat PI (Profibus & Profinet International) die Spezifikation ´Safety over OPC UA´ für die Controller/Controller-Kommunikation erstellt.

Bild: ©adam121/stock.adobe.com
Die neue Spezifikation ´Safety over OPC UA´ von PI und der OPC Foundation für die sichere Controller/Controller-Kommunikation ist fertig und wird erstmals auf der Hannover Messe vorgestellt.

Bisher ist die funktional sichere Kommunikation über einen Feldbus oder Industrial Ethernet auf reine Master-Slave bzw. Controller-Device-Architekturen begrenzt. Für die sichere Übertragung zwischen Maschinen - und damit zwischen den in den Maschinen eingesetzten Steuerungen - gibt es aber heute keinen herstellerübergreifenden Standard. Controller verschiedener Hersteller können daher bisher nicht ohne weiteres sicher miteinander kommunizieren. Diese Situation ist in Hinblick auf die zunehmende Vernetzung in den Unternehmen unbefriedigend. So gibt es Branchen mit einer sehr heterogenen Automatisierungslandschaft, wie z.B. Food & Beverage, bei denen häufig Steuerungen unterschiedlicher Hersteller funktional sicher miteinander verbunden werden müssen. Gleichzeitig hat der Einsatz funktional sicherer Geräte in den vergangen Jahren rasant zugenommen. Eine funktional sichere Kommunikation zwischen Controllern wird immer dann benötigt, wenn verschiedene Maschinen untereinander sicher koordiniert werden müssen. Meist tritt dies im Zusammenspiel zwischen Bearbeitungsmaschinen und den zuführenden und abführenden Transporteinheiten auf. Typische Beispiele sind hier Transferstraßen, Elektrohängebahnen oder Werkzeugmaschinen mit ihren Be- und Entladesystemen. Wo heute für die Verarbeitung von funktional sicheren Signalen im Maschinenverbund spezielle Verkabelungen, Koppler oder auch Zusatzsensorik zur Kollisionserkennung installiert werden, können zukünftig mit der sicheren Kommunikation über das ohnehin vorhandene Netzwerk deutlich Aufwand eingespart, sowie flexiblere Konzepte umgesetzt werden. Weitere Einsatzbereiche lassen sich in Schleusen- und Brückenapplikationen finden, wo die Objekte von einer zentralen Leitwarte aus der Ferne zu überwachen und sicher zu steuern sind. Hier sind also größere Distanzen für Safety-Signale zu überbrücken. Interessant sind z.B. auch Krananwendungen: Bei großen Industriekränen werden über ein zentrales Steuerpult mehrere Kräne bedient. Die verantwortliche Person am Bedienpult muss in einer Gefahrensituation jederzeit in der Lage sein, den betreffenden Kran sicher abzuschalten. Außerdem gibt es Applikationen, bei denen mehrere ´Krankatzen´ koordiniert werden müssen, um schwere Lasten zu tragen. Auch diese Applikationen sind sicherheitsrelevant und erfordern einen nicht unerheblichen Datenaustausch zwischen den einzelnen Steuerungen.

PROFIBUS Nutzerorganisation

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN Hannover Messe 2019 - 26.03.19.
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