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Das Fraunhofer-Spin-Off Drag&Bot

Roboter einrichten in der Mittagspause

Ein Großteil aller Roboter wiederholt jahrelang dieselben programmierten Abläufe. Das könnte sich bald ändern. Neue Lösungen wie Drag&Bot zielen darauf, das An- und Umlernen von Robotern so zu vereinfachen, dass sie im Extremfall vormittags andere Aufgaben übernehmen als nachmittags.

Bild: Drag & Bot GmbHBild: Drag & Bot GmbH
Die Software des Fraunhofer-Spin-Offs wird aktuell besonders von Firmen der Automobilindustrie eingesetzt oder getestet, etwa im Lager eines großen LKW-Herstellers aus Stuttgart und bei der ZF Friedrichshafen AG.

Laut der International Federation of Robotics (IFR) kommen in Deutschland auf 10.000 Beschäftigte 322 Industrieroboter. Nur in Südkorea und Singapur liegt der Wert höher. Die Roboterdichte in der Industrie ist insbesondere auf die großen deutschen Branchen wie die Automobilindustrie zurückzuführen, die gut ein Drittel aller Industrieroboter weltweit bestellt. Doch die Zahl an Industrierobotern wächst weiterhin rasant und damit das Interesse, die Automaten einfacher und flexibler einsetzen zu können. Die Erstellung von Roboterprogrammen läuft momentan nach verschiedenen Verfahren ab - abhängig vom Hersteller, geplanten Einsatz und der nötigen Flexibilität des Industrieroboters. Zu den bekannten Verfahren zählen unter anderem das Teachen mit einem Programmierhandgerät, das Vorgeben von Bewegungen durch Zeigen bzw. Instruieren oder die Programmerstellung in einer CAD-basierten Simulationsumgebung. Insbesondere die letztere Variante ist oft sehr aufwendig und setzt häufig fundierte Kenntnisse in der Programmiersprache des Roboterherstellers voraus. Eine Umprogrammierung und Funktionserweiterung wird dann schnell zeit- und kostenintensiv. In der Automobilindustrie werden Industrieroboter deshalb nach wie vor für große Stückzahlen eingesetzt. Die mangelnde Flexibilität ist insbesondere für mittelständische Unternehmen wie Automobilzulieferer eines der größten Hindernisse für die Anschaffung von Industrierobotern. Hersteller und unabhängige Software-Unternehmen haben diesen Markt erkannt und arbeiten mit Hochdruck an verschiedenen Lösungen, den Robotereinsatz flexibler zu gestalten.

drag and bot GmbH

Dieser Artikel erschien in IT&Production April 2019 - 08.04.19.
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