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Die System-FMEA im Safety-Projekt

Die Entwicklung funktional-sicherer Komponenten stellt den Entwickler vor zusätzliche Herausforderungen. Im Gegensatz zu Standardproduktentwicklungen ergeben sich normative Anforderungen, die die Komplexität der Produktentwicklung weiter erhöhen. Hierzu zählen beispielsweise die Architekturanforderungen der IEC61508-2.

Bild: Mesco Systems GmbH / Medidtcine GmbHBild: Mesco Systems GmbH / Medidtcine GmbH
Zusammenhang HFT und SFF

Abhängig vom zu erreichenden Sicherheitsintegritätslevel macht diese Norm konkrete Vorgaben bezüglich der zu erreichenden Hardware-fehlertoleranz (HFT) sowie dem Anteil sicherer Fehler (SFF). Neben fehlersicheren Design-Prinzipien sind Diagnosemaßnahmen der Schlüssel zu einer hohen SFF. Da die Norm applikationsunabhängig und abstrakt ist, ergeben sich für den Anwender in der Praxis häufig Probleme bei der Interpretation. Im Folgenden werden die typischen Anforderungen der Fabrikautomation herangezogen (max. SIL3, Anforderungsrate: High Demand).

Hintergrund

Die IEC61508-2 fordert Maßnahmen zur Vermeidung, beziehungsweise zur Beherrschung von Fehlern. Fehler lassen sich einteilen in systematische und zufällige Fehler. Systematische Fehler können in den verschiedenen Phasen des Produktlebenszyklus auftreten. Entsprechend formuliert die Norm Verfahren und Maßnahmen zur Vermeidung von systematischen Fehlern, wie zum Beispiel Anwendung eines Projektmanagements, strukturierter Entwurf, Dokumentation und Tests auf mehreren Ebenen. Diese Methoden sind somit von qualitätssichernder Natur. Mit diesen soll erreicht werden, dass Fehler erst gar nicht in das Produkt eingebracht werden. Davon abzugrenzen sind Methoden zur Beherrschung von Fehlern. Der Beherrschung von Fehlern wird einerseits mit einer erhöhten Robustheit des Produkts, zum Beispiel gegen EMV-Einflüsse, und andererseits mit einer Erkennung der Fehler (im Betrieb) und darauf folgender Fehlerreaktion reagiert. Eine typische Maßnahme ist die Überführung des Systems in den sicheren Zustand. Der Schlüssel für die Erkennung von Fehlern (im Betrieb) sind Diagnosemaßnahmen, die additiv zur gewünschten Sicherheitsfunktion im Produkt implementiert werden. Im Folgenden werden die grundsätzlichen Schritte bei der Berücksichtigung der IEC61508-2 zur Identifikation, Implementierung und Bewertung von Diagnosemaßnahmen erläutert. Ein geeignetes Werkzeug hierfür ist die Failure Mode and Effects Analysis - die FMEA (dt.: Ausfallarten- und Auswirkungsanalyse).

MESCO

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 5 2019 - 15.05.19.
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