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Studie: Unternehmensdaten bleiben oft unerkannt und ungenutzt

Daten aus dem Verborgenen holen

Neue Kompetenzen und künstliche Intelligenz sind laut einer Umfrage von Splunk die Zukunft. Jedoch gelingt es Unternehmen nicht, die Möglichkeiten mit Daten in geschäftsfördernde Ergebnisse umzuwandeln.

Bild: Splunk Inc.Bild: Splunk Inc.

Der Data-Analytics-Spezialist Splunk hat eine Studie veröffentlicht, der zufolge Unternehmen potenziell wertvolle Daten ignorieren bzw. nicht über die Ressourcen verfügen, die für deren Nutzung erforderlich sind. Wie aus dem Bericht 'Der Status von Dark Data' hervor geht, ist Führungskräften sehr wohl bewusst, dass die Nutzung aller vorhandenen Daten wertschöpfend ist. Allerdings handelt es sich bei mehr als der Hälfte (55%) der gesamten Daten eines Unternehmens um sogenannte Dark Data oder dunkle Daten, von deren Existenz die Unternehmen entweder gar nichts wissen oder bei denen sie sich im Unklaren darüber sind, wie sie sie finden bzw. nutzen können. Für den Bericht wurden weltweit mehr als 1.300 Führungskräfte aus Geschäftsleitung und IT befragt. Dabei ging es darum, wie Daten in den Unternehmen gesammelt, verwaltet und genutzt werden.

Aufmerksamkeit ja, handeln nein

Dabei kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass den so entstandenen Daten zwar die volle Aufmerksamkeit zukommt, entsprechendes Handeln jedoch oftmals weit hinterherhinkt. So stimmen 76% der Befragten in den USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, China, Japan und Australien der Aussage zu, dass sich das Unternehmen mit der höchsten Datennutzung durchsetzen wird. 60% der Befragten geben an, dass mehr als die Hälfte der Unternehmensdaten Dark Data sind und laut einem Drittel der Befragten sind sogar mehr als 75% der Unternehmensdaten Dark Data. Auch wenn den Umfrageteilnehmern der Wert von Dark Data bewusst ist, räumen sie jedoch ein, nicht über die erforderlichen Tools, das Fachwissen oder die Mitarbeiter zu verfügen, um das Potenzial dieser Daten auszuschöpfen. Darüber hinaus gibt die Mehrheit der Befragten aus der oberen Führungsebene an, dem Rentenalter nicht mehr fern und daher nicht wirklich motiviert zu sein, Datenkompetenz zu erwerben. Auch scheint sich laut Studie nur ein kleiner Prozentsatz der Fachkräfte ernsthaft mit dem Thema Daten zu beschäftigen. Die Befragten sind sich darin einig, dass es keine Patentlösung gibt, um das Knowhow zu verbessern. Zu den meistgenannten Lösungen zählen die Fortbildung zusätzlicher Mitarbeiter in puncto Data Science und Analytik, ein höheres Budget für die Datenauswertung sowie der Einsatz neuer Software, mit der auch technisch weniger versierte Mitarbeiter Daten analysieren könnten.

  • • 92% der Umfrageteilnehmer geben an, dass sie 'die Absicht haben', neue Datenkenntnisse zu erwerben, allerdings sind nur 57% 'äußerst' oder 'sehr' begeistert von der Aussicht, mehr mit Daten zu arbeiten.
  • • 69% zeigen sich damit zufrieden, ihren bisherigen Aufgabenbereich, ohne besonderen Fokus auf Daten, zu behalten - ungeachtet der Auswirkungen auf das Geschäft und ihre Karriere.
  • • Danach befragt, was sie unternehmen würden, um sich selbst und ihre Teams weiterzubilden, halten sich 53% für zu alt, um neue Datenkompetenzen zu erwerben.
  • • 66% geben mangelnde Unterstützung durch die obere Führungsebene als Herausforderung an und für 21% stellt mangelndes Interesse der Führungskräfte eine Herausforderung dar.

Zusätzliche Chancen durch KI

Global sind die Befragten der Ansicht, dass künstliche Intelligenz (KI) zusätzliche Chancen bietet, den Menschen aber nicht ersetzen wird. Laut Umfrageergebnis nutzen derzeit nur wenige Unternehmen KI, eine Mehrheit der Befragten erkennt jedoch ihr Potenzial. So geben beispielsweise 10 bis 15% der Unternehmen an, KI für Anwendungsfälle wie Prozesseffizienz, strategische Entscheidungsfindung, Personalwesen und Kundenerfahrung einzusetzen. Gleichzeitig sehen rund zwei Drittel der Befragten hier einen möglichen Nutzen.

  • • 71% sehen Potenzial beim Einsatz von KI zur Datenanalyse.
  • • 73% sind der Ansicht, dass KI Qualifikationslücken in der IT ausgleichen kann.
  • • 82% sagen, dass Menschen das Herzstück der KI sind und immer sein werden, während 72 Prozent angeben, dass die KI nur ein Werkzeug zur Lösung von Business-Problemen ist.
  • •  12% Prozent setzen KI für die Ausrichtung der Geschäftsstrategie ein, doch 61 Prozent erwarten, dass ihr Unternehmen den Einsatz von KI in diesem Bereich innerhalb der nächsten fünf Jahre ausweiten wird.

Weltweite Unterschiede

Die Studie zeigt auch einige Einstellungs- und Meinungsunterschiede zwischen den sieben Ländern auf, in denen die Umfrage durchgeführt wurde. Die Befragten in Frankreich, Deutschland und Japan scheinen den Wert der Daten für ihre Karriere beispielsweise weniger hoch einzuschätzen. Durchschnittlich liegt die Zustimmung zu einer entsprechenden Aussage bei ihnen rund 25% unter dem Wert anderer Länder. Die Befragten in China äußern mit Abstand die größte Begeisterung und das größte Vertrauen in KI, obwohl deren derzeitige Nutzung im Land nur geringfügig über dem globalen Durchschnitt liegt (20 gegenüber 16%).

mst/Splunk Inc.

Splunk Inc.

Dieser Artikel erschien in INDUSTRIE 4.0-MAGAZIN 9 2019 - 09.05.19.
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