Anzeige

Preisverleihung im Rahmen der Elektrofachmesse Eltefa in Stuttgart

Fünf Lösungen mit Potenzial

Ende März 2019 wurden im Rahmen der Elektrofachmesse Eltefa in Stuttgart fünf Produkte mit dem neu ins Leben gerufenen SCHALTSCHRANKBAU Innovation Award ausgezeichnet. Die vom Magazin SCHALTSCHRANKBAU vergebene Auszeichnung würdigt Produkte, die in den zurückliegenden zwölf Monaten auf den Markt gekommen sind und die das Potenzial haben, die Konkurrenzfähigkeit des deutschen Schaltanlagenbaus zu festigen und gleichzeitig den steigenden Bedürfnissen der Betreiber gerecht zu werden.

Bild: TeDo Verlag GmbHBild: TeDo Verlag GmbH

Zunehmender Kostendruck aufgrund internationalem Wettbewerb, steigende Erwartungen hinsichtlich möglichst kurzer Lieferzeiten, virulenter Fachkräftemangel: Dies sind nur drei Herausforderungen, mit denen sich der deutsche Schaltanlagenbau konfrontiert sieht.

Bild: TeDo Verlag GmbHBild: TeDo Verlag GmbH

Da ist jede Innovation willkommen, die eine wirtschaftlichere Anlagenfertigung ermöglicht oder mit der der Schaltanlagenbauer seinen Kunden zu einem Mehrwert verhelfen kann. Seit diesem Jahr hat sich der SCHALTSCHRANKBAU zur Aufgabe gemacht, fünf Lösungen, deren Markteinführung maximal ein Jahr zurückliegt, mit dem neu ins Leben gerufenen Innovation Award zu küren. Die 2019 auf der Elektrofachmesse Eltefa in Stuttgart prämierten Lösungen werden nachfolgend noch einmal vorgstellt.

Bild: Phoenix Contact GmbH & Co. KGBild: Phoenix Contact GmbH & Co. KG

Kompaktleistungsschalter

Die Kompaktleistungsschalter Tmax XT von ABB vereinen präzise Messfunktionen, Konnektivität und beste Schutzeigenschaften. Sie eignen sich für Anwendungen von 160 bis 1.600A und zeichnen sich durch außerordentliches Ausschaltvermögen für alle Spannungen und Anwendungen aus. Kombiniert mit hochpräzisen elektronischen Auslösern der kleinsten Baugrößen schützt die neue Reihe Anlageninvestitionen und gewährleistet einen unterbrechungsfreien Betrieb und hohe Verfügbarkeit. Alle Baugrößen weisen die gleiche Logik, den gleichen Funktionsumfang und die identische intuitive Bedienoberfläche auf. Das führt zu einer erheblichen Zeitersparnis und erhöht die fehlerfreie Installation. Durch vereinfachte Montage und Inbetriebnahme - das Einstellen ist über Bluetooth- und Ekip-Kommunikationsmodule für Mobilgeräte möglich - kann der Zeitaufwand um rund 30 Prozent reduziert werden. Dank des Auslösers und des kompletten Pakets von Ekip Com-Modulen bietet Tmax XT die Möglichkeit einer vollständigen Überwachung des Netzwerks durch die perfekte Integration in Scada-Systeme. Tmax XT mit Ekip Com bietet die Möglichkeit zwischen mehr als zehn Kommunikationsprotokollen zu wählen. Dedizierte Com-Module können direkt auf den Schalter aufgeschnappt werden, beispielsweise für Modbus RTU, Profibus DP und Devicenet.

Bild: ABB Stotz-Kontakt GmbHBild: ABB Stotz-Kontakt GmbH

Bild: Wago Kontakttechnik GmbH & Co. KGBild: Wago Kontakttechnik GmbH & Co. KG

Überspannungsschutz

Der Dehnguard mit ACI-Technologie (Advanced-Circuit-Interruption) ist aufgrund der Dimensionierungssicherheit eine zukunftsweisende Lösung. Mit der ACI-Technologie wird die Sicherheit und Verfügbarkeit der elektrischen Anlage erhöht und zudem Platz gewonnen. Zugleich können mögliche Fehlerquellen und Aufwendungen vermieden werden, die im Rahmen der Auswahl und Installation von Vorsicherungen oder Leitungsdimensionierung entstehen können. Für die Anschlussleitungen des Dehnguard ACI braucht nur noch ein Querschnitt von 6mm² Cu berücksichtigt werden. Das spart Zeit für die bis dato notwendige Dimensionierung des Querschnitts. Zudem bedeuten 6mm² Cu auch eine einfachere Montage aufgrund kleinerer Radien und damit möglicher kürzerer Verdrahtungswege. Die Lösung erlaubt aufgrund der galvanischen Trennung durch die ACI-Einheit die Sicherstellung eines leckstromfreien Betriebs und eine hohe TOV-Festigkeit. Bei einem ACI-Ableiter treten technikbedingt keine Leckströme auf. Dies verhindert eine frühzeitige Alterung der Schutzgeräte und damit Kosten- und Zeitaufwand, der durch eine vorzeitige Wiederbeschaffung entsteht. Darüber hinaus vermeidet Dehnguard ACI ein Ansprechen der Isolationsüberwachung und trägt zur Anlagensicherheit bei.

Bild: Dehn + Söhne GmbH + Co. KG

Starkstrommessgerät

Die klassischen Automatisierungsprozesse folgen in der Regel einer gewissen Systematik. Unterschiedlichste Messgeräte sammeln auf der Feldebene Daten und leiten diese zur Weiterverarbeitung an die Steuerungsebene weiter. Je nach Anforderungen werden aus den Messdaten Steuerungsaufgaben abgeleitet oder die Daten werden zur Visualisierung oder Auswertung an die nächst höhere Ebene geschickt. Durch diese Trennung der Funktionalitäten ergibt sich selbst für kleine Steuerungsaufgaben ein nicht unbeträchtlicher Aufwand an Geräten, Installation, Knowhow und Zeit. Der Centrax CU5000 von GMC-I Messtechnik vereinigt die Funktionalität eines hochgenauen Messgerätes für Starkstrom-Anwendungen mit den Möglichkeiten einer frei programmierbaren Soft-SPS. Damit entfällt in vielen Fällen der Bedarf für eine separate Steuerung, ein Leitsystem, eine abgesetzte Anzeige oder einen zusätzlichen Datensammler. Der Messteil des Gerätes ermittelt mehr als 1.500 Zustands-, Energieverbrauchs- und Netzqualitätsinformationen. Die auf Codesys basierende Steuerungsapplikation kann nun je nach Anwendung diese Daten logisch verarbeiten, in Regelalgorithmen verwenden oder situationsgerecht auf die Energieerzeugung oder die Verbraucher einwirken. Das Gerät kann über frei wählbare I/Os und Modbus-Schnittstellen mit dem Prozessumfeld kommunizieren. Die Messdaten anderer Feldgeräte können über die Modbus-Schnittstellen in die Steuerungsanwendung einzulesen und dort weiter verarbeitet werden. Mit der Codesys Webvisualisierung kann ein Fernzugriff, Fernüberwachung sowie Service und Diagnose einer Anlage über das Internet erfolgen.

Bild: GMC-I Messtechnik GmbHBild: GMC-I Messtechnik GmbH

Unterbrechungsfreie Stromversorgung

Die neue unterbrechungsfreie Stromversorgung Quint DC-USV von Phoenix Contact kann in etablierte industrielle Netzwerke integriert werden und versorgt Anlagen auch bei Netzausfall unterbrechungsfrei weiter. Mit der integrierten Schnittstelle für Profinet, Ethernet/IP, Ethercat oder USB kann sie flexibel und einfach eingebunden werden. Das Gerät ist mit allen Netzwerktechnologien jeweils in den vier Leistungsklassen 5, 10, 20 und 40A verfügbar. Das intelligente Batteriemanagementsystem mit IQ-Technology sorgt für die effiziente Nutzung des Energiespeichers. Die Technologie verhindert Ausfälle durch die präventive Auswertung von Betriebs- und Batteriezuständen, wie der verbleibenden Lebenserwartung des Energiespeichers (State of Health) und dem aktuellen Ladezustand des Energiespeichers (State of Charge). Dadurch wird die Planung des Batteriewechsels anhand der zu erwartenden Lebensdauer in Monaten möglich. Mit der automatischen Batterieerkennung werden angeschlossene Batterietypen automatisch erkannt. Die angepasste Ladecharakteristik maximiert die Lebensdauer des Energiespeichers. Für schnellstmögliche Nachladung des Energiespeichers sorgt der leistungsstarke Batterielader mit bis zu 5A. Er ermöglicht lange Pufferzeiten durch große Batteriekapazitäten und sichert so eine dauerhafte Verfügbarkeit der Anlage. Die integrierten Schnittstellen machen Energie-Monitoring, Funktionsüberwachung, Parametrierung der Geräte und das Herunterfahren der Anlage in einen sicheren Zustand jederzeit und standortunabhängig möglich. Durch die Überwachung von Ausgangsstrom und -spannung sowie manuelles Zu- und Abschalten der Anlage erhöht sich die Effizienz eines Systems. Die Kaltstartfunktion Battery-Start startet die Stromversorgung auch ohne Eingangsspannung. So sind ein Funktionstest und eine Inbetriebnahme ohne Netz möglich.

Reihenklemme mit Hebel

Mit den Wago Reihenklemmen Topjob S mit Hebel können nun auch im Schaltschrank Leiter ohne die Zuhilfenahme von Werkzeugen einfach mit der Hand angeschlossen und wieder gelöst werden. Besonders in der Feldverdrahtung profitiert der Anwender von der intuitiven Handhabung: Durch den geöffneten Hebel ist die Klemmstelle eindeutig markiert, damit sinkt die Gefahr, Klemmstellen beim Verdrahten zu vergessen oder Leiter falsch anzuschließen. Darüber hinaus bleiben beide Hände frei für die Verdrahtung der Leiter, weil die Klemmstelle nicht mit einem Betätigungswerkzeug offen gehalten werden muss. Das erleichtert insbesondere den Anschluss schwer biegsamer Leiter mit großen Querschnitten. Die Reihenklemmen mit Hebel sind für alle Leiterarten geeignet: eindrähtige, mehrdrätige sowie feindrähtige Leiter. Sie verfügen wie die Variante der Reihenklemmen Topjob S mit Betätigungsöffnung über die Push-in-Technik. Damit können neben starren Leitern auch feindrähtige Leiter ab einem Querschnitt von 0,75mm² mit gasdicht aufgecrimpten Aderendhülsen direkt gesteckt werden. Durch ihre seitliche Leitereinführung erlauben es die Reihenklemmen mit Hebel, auch schwer biegsame Leiter mit großen Querschnitten einfach anzuschließen. Die Feldseite der Reihenklemme ist mit Hebel ausgestattet; für die interne Verdrahtung stehen Drücker oder Betätigungsöffnung zur Wahl. (jwz)

TeDo Verlag GmbH

Dieser Artikel erschien in SCHALTSCHRANKBAU 3 2019 - 23.05.19.
Für weitere Artikel besuchen Sie www.schaltschrankbau-magazin.de