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Kolumne von Hans-Ludwig Göhringer

Industrial Ethernet wird um TSN erweitert

Fast unscheinbar ging die Meldung zu Time-Sensitive Networking (TSN) schon im Frühjahr 2017 durch die Fachpresse. Ich vermute, das ist vielen Anwendern erst mal entgangen oder zumindest war die Tragweite nicht bewusst. Um den Hintergrund zu verstehen, muss man die Geschichte von Ethernet und die der Feldbusse etwas näher durchleuchten.

Bild: I-V-G Göhringer

Was hat IP-basierte Kommunikation über Ethernet so weit nach vorne gebracht und was macht dessen Erfolg aus? Ganz einfach: Schon früh hat sich die Ethernet-Welt von der Applikation abgekoppelt und dafür gesorgt, dass sich das Ethernet-System kontinuierlich weiter entwickelt, speziell unter dem Gesichtspunkt des olympischen Gedanken: schneller - höher - weiter. Andere Feldbus- und Netzwerk-Technologien waren in der Applikation gefangen. Sie hatten zum Teil keine Chance, sich weiter zu entwickeln und werden damit langfristig wieder vom Markt verschwinden. Mit der Entscheidung, TSN in Profinet zu integrieren, hat sich die PNO vermutlich schwer getan - zumal das praktisch einer Abkündigung der IRT-Konzepte gleich kommt. Den großen Vorteil sehe ich darin, dass bei der IEEE-Technologie, auf der TSN basiert, eine kontinuierliche Weiterentwicklung praktisch garantiert ist. Auf der vergangenen Messen wurden in ersten konkreten Umsetzungen bereits gezeigt, wie sich TSN in Ethernet-basierende Netze integrieren lässt - man konnte schon erkennen, dass je nach System sich unterschiedliche Vorteile herauskristalisieren. Auf der kommenden SPS-Messe kann man sicher noch mehr erkennen.

I-V-G Göhringer

Dieser Artikel erschien in INDUSTRIAL COMMUNICATION JOURNAL 3 2019 - 11.09.19.
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