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Camera Link HS Version 1.1 mit bis zu 16GBit/s Bitraten

Das Camera Link HS (CLHS) Sub-Comittee hat nach sieben Jahren die Version 1.1 veröffentlicht. Im ersten Schritt wurde das Interface mit den neuen Bitraten 12,5, 13,7 und 16GBit/s erweitert.

Bild: PCO AGBild: PCO AG
Aktuell profitiert bereits die Bildverstärkerkamera pco.dicam C4 von PCO mit vier CLHS-Kanälen und einer Datenrate von bis zu 4GB/s von dem CLHS-Standard.

Durch die Kanalkodierung 64B/66B mit Fehlerkorrektur (Forward Error Correction, FEC) erhält man zum einen eine effizientere nutzbare Bandbreite als z.B. CoaXPress mit 8B/10B Kodierung (CXP 12,5GBit/s entspricht CLHS 10,3GBit/s). Zum anderen können mit der FEC elf aufeinanderfolgende Bitfehler On-The-Fly korrigiert werden. So ist CLHS derzeit nicht nur einer der schnellsten sondern auch sichersten Übertragungsstandards im Visionmarkt. Mit Hilfe des ebenso schnellen Up-Link Kanals vom Framegrabber zur Kamera können präzise Trigger-Events mit vernachlässigbarem Jitter ausgelöst werden. Somit werden die Anforderungen für Zeilenkameras und Multikamerasysteme erfüllt. Durch den Einsatz Netzwerk-basierender Hardwarelösungen, wie z.B. SFP+ Modulen und handelsüblichen Glasfaserkabeln, kann die Übertragungsstrecke extrem preiswert und ohne praktische Einschränkungen in der Kabellänge (>10km) aufgebaut werden. Für anspruchsvolle industrielle Anwendungen gibt es zudem Glasfaserkabel mit erhöhten Anforderungen, z.B. flex life rated. Neben konventionellen SFP+ Modulen ist der Einsatz von Aktiv-Optischen Kabeln (AOC) mit einem CX4-Stecker möglich. Die CLHS Version 1.1 kann auch auf die CX4-Kabel von Alysium zurückgreifen, die in voller Ausbaustufe 14GBit/s mit einem Up-Link und sieben Down-Links mit einer max. Bandbreite von bis zu 98GBit/s (effektiv ca. 11,8GB/s) ermöglichen. In einer schlankeren und kostenoptimierten Variante ist eine Lösung mit einem Up-Link und vier Down-Links (effektiv ca. 6,8GB/s) in Planung und aktuell in ersten Tests. Derzeit wird bereits intensiv an den nächsten Leistungseigenschaften, vor allem angetrieben vom chinesischen Markt, für CLHS gearbeitet. Die Version 2.0 wird von GenICam GenDC geprägt sein, welches über andere Interfacestandards wie GigE-Vision und USB3 Vision einen einheitlichen Container für Daten bereitstellt. Zudem wird der Weg auf 25GBit/s und schneller angegangen und für anspruchsvolle Anwendungen wird die Möglichkeit der Kompensation für Trigger-Latency in Multi-Kamerasystemen bereitgestellt. Zudem wird der MPO/MTP-Stecker in den Standard aufgenommen, der Vorteile in der Größe und Anzahl der Glasfaserleitungen pro Stecker (bis zu 36) bietet.

PCO AG

Dieser Artikel erschien in inVISION 3 2019 - 07.06.19.
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