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Drahtlose Kommunikation für automatisierte Logistik

LTE ganz privat

Nicht nur die Produktion, sondern auch die Logistik automatisiert Nokia in seiner Fabrik im Norden Finnlands. Selbstfahrende Roboter transportieren Waren selbständig und ohne feste Routen. Sie sind dabei weder über WiFi noch Bluetooth verbunden - ein privates LTE-Netz ermöglicht, dass die Roboter einen zuverlässigen Dienst verrichten.

Bild: ©Petri Kekkonen / Nokia GmbH
Nokia automatisiert sowohl die Produktion als auch die Logistik mit selbstfahrenden Robotern.

Der kleine Roboter rollt über den Hallenboden. Er transportiert Elektronikbauteile vom Lager zur Produktion.

Bild: ©Petri Kekkonen / Nokia GmbH
Die Roboter fahren in der Nokia-Fabrik selbständig ohne feste Routen.

Auf seinen Wegen ist er aber nicht auf einer festen Route unterwegs: Wenn immer ein Hindernis auftaucht, bremst er ab und umfährt es. Auch Veränderungen der Umgebung bereiten keine Probleme, wenn z.B. Regale woanders stehen. Die intelligente Maschine arbeitet autonom. Sie kommuniziert mit anderen Maschinen sowie Sensoren und erfasst selbständig, wenn Nachschub gebraucht wird - und liefert ihn an.

LTE statt WiFi

Der Roboter der Firma Omron ist nicht allein. Eine ganze Reihe seiner Kollegen fährt durch Nokias Fabrik und liefert Teile aus. Die Firma baut und testet dort Basisstationen für Telekommunikationsdienste sowie 5G-Geräte. Die Produktion läuft weitgehend automatisch. Zudem hat Nokia zusätzlich die Logistik automatisiert. Die Roboter, sogenannte Autonomous Guided Vehicles (AGV), sind über ein Netzwerk untereinander sowie mit einer Steuereinheit verbunden. Früher nutzte die Fabrik dafür Ethernet-Kabelverbindungen, später WiFi. Aber beides hatte Nachteile: Veränderte sich das Gelände, mussten für neue Verbindungen weitere Kabel verlegt werden. Zwar war das bei WiFi nicht nötig, dafür tauchten andere Probleme auf, z.B. dass Metallregale das Funksignal störten. Hatten die Roboter keine Verbindung mehr, blieben sie einfach stehen. WiFi-Netze haben zudem nur eine begrenzte Reichweite und die Roboter konnten außerhalb nicht agieren. Mitarbeiter mussten sie erneut manuell mit dem Netzwerk verbinden. In Folge war die Logistikkette häufig unterbrochen und wichtige Teile nicht an ihrem Standort. Diese Probleme haben sich erledigt, seitdem die autonomen Fahrzeuge über ein privates LTE-Netz verbunden sind. Sie rollen nun uneingeschränkt überall auf dem Fabrikgelände umher. Verbindungen müssen nicht neu konfiguriert werden, wenn sie in einer anderen Halle eingesetzt werden. Metall stört den Funkkontakt nicht und das transportierte Material ist demzufolge immer genau dort, wo es gerade benötigt wird. Seit dem Einsatz steigerte sich die Effektivität der Logistikprozesse um 30 Prozent. Zugleich wurden Wartungsarbeiten für die Roboter um 98 Prozent gesenkt.

Nokia GmbH

Dieser Artikel erschien in INDUSTRIAL COMMUNICATION JOURNAL 3 2019 - 11.09.19.
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