Raus aus der linearen Konsumlogik
Circular Economy
Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch entkoppeln: Das ist die Vision der Circular Economy. Die Circular Economy Initiative Deutschland möchte die lineare Logik des Herstellens und Verbrauchens durchbrechen. Wissenschaft, Unternehmen und Zivilgesellschaftliche Organisationen arbeiten dabei zusammen an einem Zielbild für Deutschland.
Heutige Produktions- und Konsummuster folgen weitgehend einer linearen Logik: abbauen, herstellen, konsumieren, entsorgen. Konsumgüter vom Smartphone bis zur Plastiktüte verlieren dabei bereits nach einem einzigen Nutzungszyklus durchschnittlich 95% ihres Rohstoffwertes. Gleichzeitig sind sie häufig nur gering ausgelastet - Autos werden beispielsweise durchschnittlich nur 2% ihrer Lebensdauer gefahren. In diesem Sinne ist das heutige Wirtschaftsparadigma höchst ineffizient.
Andere Länder haben bereits Pläne
Zum Auftakt der Initiative wurde in Kooperation mit SystemIQ eine Vorstudie vorgelegt. Diese wertet internationale Erfahrungen bei der Gestaltung des Wandels hin zu einer Circular Economy aus. Zudem präsentiert das Autorenteam zehn Elemente zur Gestaltung einer Circular Economy für Deutschland, die auch auf Grundlage von Expertenworkshops mit Mitgliedern der Initiative entwickelt wurden. Die Vorstudie zeigt: Die Vision einer Circular Economy hat international große Bedeutung. Die Europäische Union und zahlreiche Mitgliedsländer haben bereits strategische Pläne für einen Übergang zu einer ressourcenschonenden Wirtschaftsweise nach den Prinzipien der Circular Economy entwickelt - z.B. die Niederlande, Portugal oder Luxemburg. Auch außerhalb Europas folgen Länder dieser Leitidee, beispielsweise China, Japan oder Kanada. Lars Grotewold, Bereichsleiter Klimawandel der Stiftung Mercator, zur Veröffentlichung der Vorstudie: "Der Ansatz der Circular Economy hat ein bisher noch unzureichend berücksichtigtes Potenzial - nicht zuletzt auch für den Klimaschutz. Zum Erreichen unser Klimaziele müssen wir gerade in einem Industrieland wie Deutschland dieses Potenzial voll ausschöpfen. Die Analysen von Acatech und SystemIQ zeigen, dass andere Länder Deutschland hier bereits voraus sind. Wir hoffen, dass die Circular Economy Initiative Deutschland vorhandene Strategien und Netzwerke zu Klimaschutz und Ressourceneffizienz verschränken und der Debatte in Deutschland einen wichtigen Anstoß geben kann."
Leitbild und Strategie
Die Autoren der Vorstudie kommen zu dem Fazit, dass Circular Economy das Zeug zu einem integrierenden Leitbild und zu einer Strategie hat, nationale Ziele zu harmonisieren und damit mögliche Zielkonflikte zwischen Klimaschutz und Wettbewerbsfähigkeit zu überwinden.
Roadmap entwickeln
Auch wenn bereits eine Vielzahl ressourcenpolitischer Instrumente, welche die Privatwirtschaft, die Zivilgesellschaft und die Wissenschaft mobilisieren soll, umgesetzt werden, haben diese bisher eher einen inkrementellen Charakter und adressieren nur Teilaspekte eines Circular Economy Narrativs. Es werde deshalb Zeit für eine deutsche Circular Economy Strategie, heißt es in einer Pressemeldung von Acatech. Die Circular Economy Initiative Deutschland möchte aus diesem Grund eine Roadmap für Deutschland entwickeln. In Arbeitsgruppen analysieren die Mitglieder zirkuläre Geschäftsmodelle und nötige Rahmenbedingungen sowie konkrete Anwendungsbeispiele einer Circular Economy in den Bereichen Batterie für Elektroautos und Verpackung.
Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch entkoppeln: Das ist die Vision der Circular Economy. Die Circular Economy Initiative Deutschland möchte die lineare Logik des Herstellens und Verbrauchens durchbrechen. Wissenschaft, Unternehmen und Zivilgesellschaftliche Organisationen arbeiten dabei zusammen an einem Zielbild für Deutschland.
Heutige Produktions- und Konsummuster folgen weitgehend einer linearen Logik: abbauen, herstellen, konsumieren, entsorgen. Konsumgüter vom Smartphone bis zur Plastiktüte verlieren dabei bereits nach einem einzigen Nutzungszyklus durchschnittlich 95% ihres Rohstoffwertes. Gleichzeitig sind sie häufig nur gering ausgelastet - Autos werden beispielsweise durchschnittlich nur 2% ihrer Lebensdauer gefahren. In diesem Sinne ist das heutige Wirtschaftsparadigma höchst ineffizient.
acatech - Dt. Akademie der Technikwissenschaften
Dieser Artikel erschien in INDUSTRIE 4.0-MAGAZIN 15 2019 - 01.08.19.Für weitere Artikel besuchen Sie www.i40-magazin.de