Anzeige

Maximale Länge

Was ist derzeit bei USB3.1-Gen1-Industrieverkabelungen möglich?

Bild: Alysium-Tech GmbHBild: Alysium-Tech GmbH
Bild 2 | Die drei hier abgebildeten Varianten werden noch durch eine passive, kupferbasierende HighFlex-Variante ergänzt.

Elektrische Kniffe für Überlängen

In der Industrie - speziell in der industriellen Kameratechnik - fangen hier die Herausforderungen an die Hersteller jedoch erst an. Außer im Embedded Bereich sitzt der Rechner meistens mehr als 2m von der Kamera entfernt, d.h. eine Umsetzung mit passiven, dem Standard entsprechenden, USB3.1-Gen1-Verkabelungen, wäre gar nicht möglich. Die Kabelkonfektionshersteller für diesen Bereich erlauben sich daher einige elektrische Kniffe, um Überlängen zu ermöglichen. Man setzt auf speziell entwickelte Rohkabel mit einem angepassten Aufbau und ´lehnt´ sich nur in den Bereichen an die USB-IF Spezifikationsvorgaben an, die für einen einwandfreien Datentransfer notwendig sind. Man erlaubt sich also die Überschreitung mancher Grenzwerte in applikations-unkritischen Bereichen. So wird z.B. auch die Powerleitung innerhalb des Rohkabels dicker ausgelegt, um so den kritischen VoltageDrop über längere Kabellängen zu vermeiden. Dies alles ist nicht wirklich neu, da bereits vor mehr als sieben Jahren die erste USB3-Kamera über ein 8m langes, passives USB3-Kabel von Alysium mit einem Rechner verbunden wurde.

Wenn das alles aber nichts Neues ist, warum dann weiterhin diese Unsicherheit bei manchen Herstellern? Zum Einen kommt es auf die Fähigkeiten des Verkabelungsanbieters an. Speziell traditionelle Kabelkonfektionshäuser - die keinen Einfluss auf die Entwicklung von Rohkabeln haben - müssen sich darauf beschränken, frei verfügbares USB3-Rohkabelmaterial einzukaufen. Stellenweise wird zudem der industrielle USB3-Markt nur als Nische angesehen und mit dem üblichen Konsumermaterial bedient bzw. es fehlt das technische Verständnis, an welchen Schrauben dort gedreht werden muss. Dies schränkt die elektrischen Fähigkeiten der Verkabelung stark ein und bietet gerade bei Kabellängen über 5m nicht mehr genügend Reserven, um in allen Bereichen eine stabile Verbindung zu garantieren.

Alysium-Tech GmbH

Dieser Artikel erschien in inVISION 4 2019 - 09.09.19.
Für weitere Artikel besuchen Sie www.invision-news.de