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Blockchain in der Industrie

Vom Energiefresser zur Basistechnologie

Das Zusammenspiel von IoT und Blockchain eröffnet neue Möglichkeiten: Mit Smart Contracts können etwa Zustandsdaten einer Maschine sicher an ihren Hersteller übermittelt werden. Und auch hinsichtlich des Energiebedarfs wird die Blockchain für die Industrie interessanter.

Bild: ARXUM GmbHBild: ARXUM GmbH

Die Blockchain Technologie, oder auch Distributed Ledger Technologie (DLT), erfährt in letzter Zeit erhöhte Aufmerksamkeit. Die Experimentierphase ist in vollem Gange und zahlreiche Industrieunternehmen evaluieren Anwendungen mit der DTL-Basistechnologie abseits von Kryptowährungen.

Hoher Energieverbrauch

Vielen ist der enorme Energieverbrauch des sogenannten 'Proof-of-Work'-Konsensusverfahrens - das unter anderem von Bitcoin und Ethereum genutzt wird - bekannt und es ist offensichtlich, das dieses Konzept nicht für eine breite, industrielle Anwendung geeignet ist - insbesondere, da sich im Zusammenspiel mit dem Internet of Things (IoT) neue Anwendungen ergeben. Seit etwa 2015 arbeiten Entwickler, vornehmlich aus dem universitären Umfeld, an neuen Konzepten und Technologien, um die Distributed Ledger Technologie auch für intensive, industrielle Anwendungsszenarien zu ertüchtigen. Insbesondere wurden neue Konsensus-Mechanismen entwickelt, die innerhalb der Blockchain mit einem Abgleich aller darin befindlichen Kopien einen Konsens darüber herstellen, welche Daten in der Blockchain valide sind. Im industriellen Kontext kann dabei nur ein energiesparendes Verfahren zum Einsatz kommen, das schnell und wirtschaftlich arbeitet, jedoch eine vergleichbare Sicherheit und Zuverlässigkeit bieten muss. Dabei haben sich unterschiedliche Verfahren herausgebildet. Beim Proof-of-Stake-Verfahren entscheiden jene Miner (Blockproduzenten) über die Blöcke, die hohe Einsätze zu verlieren haben und somit auf die Sicherheit und Systemintegrität eigennützig angewiesen sind. Beim Delegated-Proof-of-Stake-Verfahren wird zur Effizienzsteigerung das Bilden der Blöcke an eine kleine gewählte Gruppe von Minern delegiert. Ein Berechnungsverfahren zur Lösung eines rechenintensiven mathematischen Rätsels um die Blöcke zu erzeugen entfällt, wodurch der Energieverbrauch sinkt. Die Transaktionskosten bewegen sich weit unten im Sub-Cent-Bereich und da nur wenige Miner beteiligt sind, können viele Tausend Transaktionen pro Sekunde weltweit abgearbeitet werden. Vertreter dieser neuen Generation von Blockchainprotokollen sind z.B. Eosio, Stellar, NEM, Æternity, Neo, Iota oder Hyperledger. Auch Firmen wie Intel und IBM haben sich in diese Entwicklung mit eingebracht, mittlerweile ziehen Oracle und SAP nach.

ARXUM GmbH

Dieser Artikel erschien in IT&Production Internet of Things WK 2019 - 06.09.19.
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