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DFKI forscht an Testplattform für RISC-V-Software

Um noch vor der Fertigung eines RISC-V-Chips Software für den Prozessor schreiben und testen zu können, arbeitet das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) an der neuen Verifikationsplattform VerSys. Davon sollen neben der Industrie vor allem Startups profitieren.

Bild: DFKI GmbH, Grafik: Lisa JungmannBild: DFKI GmbH, Grafik: Lisa Jungmann

Ob Smart Homes oder Smartphones, selbstfahrende Autos oder die vernetzte Fertigung - all diese Zukunftstechnologien benötigen Computerchips zur Steuerung. Die Systeme auf diesen Chips werden zumeist als 'System on Chip (SoC)' geschlossen entwickelt und vertrieben. Dabei gewinnen neben offener Software wie dem Betriebssystem Linux auch Open-Source-Architekturen für Hardware an Popularität. Zum Beispiel RISC-V-Prozessoren (Reduced Instruction Set Computer), die mithilfe einer Open-Source-Lizenz frei entworfen, hergestellt und vertrieben werden können. Die offene Befehlssatz-Architektur RISC-V kostet keine Patentgebühren und bietet ein hohes Maß an Standardisierung, Erweiterbarkeit und Herstellerunabhängigkeit. Dadurch gelten die Prozessoren als besonders zukunftssicher. Um Software für solche Chips schreiben zu können, ohne auf die Produktion warten zu müssen, hat der DFKI-Forschungsbereich Cyber-Physical Systems unter der Leitung von Prof. Dr. Rolf Drechsler zum 1. August 2019 das Projekt VerSys gestartet. Entstehen soll eine offene Verifikationsplattform, auf der Software mithilfe eines virtuellen RISC-V-Chips getestet werden kann. Das Projekt VerSys wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit rund 1,6mio.? gefördert. Die Verifikation von Software durch virtuelle Prototypen für Computerchips ist Standard in der Industrie. Für RISC-V fehlt dieser Prototyp allerdings bisher. Genau da soll das Projekt VerSys (kurz für 'Konsistente Verifikationsplattform zur frühzeitigen Softwareentwicklung für RISC-V-basierte Systeme') helfen. Das Ziel ist eine quelloffene Verifikationsplattform, die skalierbar, modular und korrekt ist und zudem leicht an die Anforderungen der Nutzer angepasst werden kann. Die Plattform soll im Anschluss mithilfe von Industriepartnern weiterentwickelt und industriell einsetzbar gemacht werden. Am Ende der Projektlaufzeit erhofft sich der DFKI-Forschungsbereich Cyber-Physical Systems ein Ökosystem aus kleineren Firmen, das sich um die Plattform herum entwickelt und verschiedene Dienste anbietet.

Intelligenz (DFKI) Deutsches Forschungszentrum für Künstl.

Dieser Artikel erschien in IT&Production Oktober 2019 - 07.10.19.
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