Schweißfirmen und Robotikhersteller werden Chinesisch
Chinesische Investoren haben kürzlich einen großen deutschen Roboterhersteller erworben. Sind die niederländischen Kollegen die nächsten in der Reihe? Dieser Frage stellte sich Remco H. Valk, CEO des Schweißroboter-Integrators Valk Welding Group.
ROBOTIK UND PRODUKTION: Herr Valk, Immer mehr Roboterhersteller und -integratoren werden von chinesischen Investoren aufgekauft. Wann sind Sie an der Reihe ?
Remco H. Valk: Bisher haben wir noch kein Angebot eines chinesischen Investors erhalten. Aber wir würden unser Unternehmen auch nicht verkaufen. Valk Welding ist ein familiengeführtes Unternehmen in der zweiten Generation und ich hoffe, dass es noch über viele Generationen in Familienhand verbleibt.
ROBOTIK UND PRODUKTION: Aber bei einem Ihrer Marktbegleiter aus Deutschland ist gerade ein chinesische Investor eingestiegen. Verändert dies die Marktsituation ? Ein großer Roboterhersteller mit Sitz in Augsburg ist seit 2016 im Mehrheitsbesitz des chinesischen Midea-Konzerns. sehen Sie eine Strategie hier?
Valk: Ich denke, dass unser Marktbegleiter aus Haiger einen Grund gehabt hat, zu verkaufen und das Unternehmen chinesischen Investoren zu überlassen. Es gibt immer viele Gründe für eine solche Entscheidung. Wir wollen unseren eigenen Weg gehen und expandieren aus eigenen Mitteln.
ROBOTIK UND PRODUKTION: Sie planen also konkret eine Expansion durch den Ankauf von Gebäuden?
Valk: Nun ja, mit unseren Gebäuden und Büros werden wir den täglichen Anforderungen und Aufgaben nicht gerecht. Wir wachsen kontinuierlich und die Mitarbeiter brauchen ordentliche Büros und Fläche für unser modernes und offenes Arbeiten. Auch ergab sich, dass ein Gebäude in unserer Straße zum Verkauf angeboten wurde. Nach dem Umbau werden wir im Januar 2020 mit dem Service und Engineering einziehen. Ein weiteres Gebäude konnten wir anmieten und auch hier haben wir Glück und können dies sehr gut nutzen.
ROBOTIK UND PRODUKTION: Wenn ich Sie so höre, ist der Markt positiv und wachsend. Man liest auch andere Zahlen in der Presse.
Valk: Ja, die Zahlen lesen wir auch, merken dies jedoch nicht. Das mag an unseren Produkten liegen. Wir stellen Schweißroboter, Automatisierung und Anlagenbau her. Wir liefern eine Lösung für ein Kundenproblem. Wir sprechen mit unseren Kunden, hören zu und liefern auch gerne eine Sonderlösung.
ROBOTIK UND PRODUKTION: Und dies ist nicht im Interesse von chinesischen Investoren?
Valk: Ich denke, wir sind zu klein für einen solchen Deal. Valk Welding liefert ca. 200 Roboter pro Jahr, plus Schweißzubehör, Ersatzteile und Schweißdraht. Wir haben ein tolles Team und eine klare Mission: ‚The Strong Connection‘. Mit unseren Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten verbindet uns ein starkes Band. Als familiengeführtes Unternehmen ist diese Verbindung sehr wichtig.
ROBOTIK UND PRODUKTION: Und wo sehen Sie die Abgrenzungen zu den Kollegen aus Haiger?
Valk: Nun, ich kenne die Firma, die Mentalität und einige der Mitarbeiter recht gut. Eine Etappe meiner Ausbildung habe ich dort verbracht und mit einigen Personen verbindet mich immer noch eine Freundschaft. Mit der Firma an sich ergibt sich eine freundschaftliche Konkurrenz. Wobei ich denke, dass Valk Welding die innovativeren Produkte bietet und agiler, schneller und kundenorientierter am Markt arbeitet.
ROBOTIK UND PRODUKTION: Ist der Einstig von Chinesen nicht auch eine Gefahr für ein Unternehmen?
Valk: Das kann ich nicht abschließend beantworten. Ich denke jedoch, dass die Kunden in Europa sehr zurückhaltend agieren werden. Ähnliches hatten wir beobachten können, als in Augsburg Chinesen eingestiegen sind. Viele Kunden hatten Angst, dass Schlüsseltechnologien, spezifisches Knowhow und Fertigungs- & Produktionskenntnisse von chinesischer Konkurrenz abgezogen werden könnte. Investoren erwarten Rendite. Die kann natürlich sehr unterschiedlich sein. Speziell wenn ein Staat in ein Unternehmen investiert und gezielt auch hier in Schlüsseltechnologie und Zukunftsmärkte.
ROBOTIK UND PRODUKTION: Müssen wir in Europa aufpassen, dass wir Technologieführer bleiben?
Valk: Für diese Frage bin ich sicherlich nicht der richtige Ansprechpartner. Hier sollten Sie andere Experten befragen. Ich kann nur noch einmal bestätigen, dass wir als Unternehmen eine führende Position in der Schweißtechnologie anstreben und in einigen Bereichen sicher schon führend sind.
Chinesische Investoren haben kürzlich einen großen deutschen Roboterhersteller erworben. Sind die niederländischen Kollegen die nächsten in der Reihe? Dieser Frage stellte sich Remco H. Valk, CEO des Schweißroboter-Integrators Valk Welding Group.
ROBOTIK UND PRODUKTION: Herr Valk, Immer mehr Roboterhersteller und -integratoren werden von chinesischen Investoren aufgekauft. Wann sind Sie an der Reihe ?
Remco H. Valk: Bisher haben wir noch kein Angebot eines chinesischen Investors erhalten. Aber wir würden unser Unternehmen auch nicht verkaufen. Valk Welding ist ein familiengeführtes Unternehmen in der zweiten Generation und ich hoffe, dass es noch über viele Generationen in Familienhand verbleibt.
ROBOTIK UND PRODUKTION: Aber bei einem Ihrer Marktbegleiter aus Deutschland ist gerade ein chinesische Investor eingestiegen. Verändert dies die Marktsituation ? Ein großer Roboterhersteller mit Sitz in Augsburg ist seit 2016 im Mehrheitsbesitz des chinesischen Midea-Konzerns. sehen Sie eine Strategie hier?
Valk: Ich denke, dass unser Marktbegleiter aus Haiger einen Grund gehabt hat, zu verkaufen und das Unternehmen chinesischen Investoren zu überlassen. Es gibt immer viele Gründe für eine solche Entscheidung. Wir wollen unseren eigenen Weg gehen und expandieren aus eigenen Mitteln.
Valk Welding B.V.
Dieser Artikel erschien in robotik-produktion.de 9 2019 - 02.09.19.Für weitere Artikel besuchen Sie