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Worauf es bei der Digitalisierung von Industrieunternehmen ankommt

Best Practice

Digitalisierung um jeden Preis?

Mit den Schlagworten IIoT, Connected Enterprise oder Industrie 4.0 haben mittlerweile in den meisten produzierenden Unternehmen moderne Technologien und vernetzte Strategien Einzug in die Industrielandschaft gefunden. Ein essentieller Bestandteil der jedem dieser Schlagwörter zugrunde liegt, ist die Vernetzung industrieller Anlagen über eine IT-Infrastruktur, die intelligente Kommunikation zwischen einzelnen Geräten, Steuerungen oder Pumpen ermöglicht. So ist ein Connected Enterprise dazu in der Lage, Bedienern weitreichende Analysetools zur Seite zu stellen und mithilfe der richtigen Software auch vor tatsächlichen Ausfällen zu Wartungsarbeiten aufzufordern oder entsprechende Regulierungen für längere Maschinenlaufzeiten einzuleiten. Solche verlockenden Neuerungen bringen natürlich auch Entscheider dazu, sich für ein Connected Enterprise zu begeistern, in deren Fabriken noch Anlagen aus der Zeit vor der digitalen Revolution ihren Dienst tun. Allein der Konkurrenzdruck und die Zukunftsfähigkeit von Industrieanlagen sind oftmals schon Grund genug sich die in Betrieb befindlichen Anlagen genauer anzusehen und neue Strategien zu verfolgen. Erneuerung und Digitalisierung von Betriebsabläufen sowie Produktionsprozessen geht so oftmals einher mit unzureichender IT-Sicherheitsarchitektur und ungeschultem Personal.

Weitreichende Strategie benötigt

Um die Vorteile einer vernetzten Industrieanlage zu nutzen und sich zugleich nicht angreifbar zu machen, müssen Entscheider bei der Implementierung auf ein verlässliches Konzept setzen und sich vor den ersten Schritten weitreichende Gedanken zur Architektur machen. Die erste unablässige Maßnahme ist dabei die Schaffung einer zuverlässigen, modernen und vor allem sicheren IT-Infrastruktur, die als Grundlage für die Vernetzung von Anlagen, Mitarbeitern und Produkten dient. Wird an dieser Stelle gespart oder nur auf laienhafte Systeme gesetzt, können mögliche Vorteile des IIoT bereits bei einfachen Low-Tech-Malware-Angriffen oder auch Datenschutzverletzungen in Rauch aufgehen. Wichtig bei der Planung und Implementierung sowie dem darauf folgenden Betrieb sind in erster Linie zwei Aspekte: Die Zusammenarbeit mit versierten Partnern im Umgang mit der Digitalisierung von Industrieanalagen und ein geschulter Mitarbeiterstab, in dem die einzelnen Zuständigen sich der neuen Verantwortung auch bewusst sind. Bei der Wahl von Partnern gilt es darauf zu achten, dass sie nicht nur im Umgang mit Industrieanlagen - und somit den produktionsspezifischen Details der Anlagenplanung - richtungsweisende Erfahrung haben, sondern auch auf dem Feld der IT-Sicherheit mehr als nur elementares Verständnis mitbringen. Für jeden Teilbereich an sich gibt es eine immense Auswahl an Unternehmen mit maßgebender Expertise, für beide Teilbereiche kombiniert hingegen höchstens eine Handvoll. Mitarbeitern muss auf der anderen Seite bewusst sein, dass das Connected Enterprise, um reibunsglos zu funktionieren, nicht angreifbar sein darf. Durch einfache Richtlinien und Cyberhygienestandards lassen sich schon viele leicht zu vermeidende Sicherheitsrisiken ausschließen, allerdings müssen Bediener und Instandhalter auch immer damit rechnen, dass das größte Sicherheitsrisiko in Unternehmen oftmals der Mensch ist. Hier unterscheidet sich die Digitalisierung beispielsweise in Schwerindustrieunternehmen nicht von der eines regulären Bürobetrieb. Fahrlässig an das System angeschlossene Geräte, die mit dem Internet verbunden sind und nicht über ausreichende Schutzmaßnahmen verfügen, öffnen selbst bei der besten Netzwerkarchitektur potentiellen Angreifern Tür und Tor.

Rockwell Automation GmbH

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 12 2019 - 10.12.19.
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