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Teil 3: Wie machen wir das autonome System autonom?

Leitplanken und Probezeit für das autonome System

Bevor autonome Systeme gebrauchstaugliche Werkzeuge in der industriellen Praxis werden, müssen zahlreiche technisch-wissenschaftliche und gesellschaftliche Fragen beantwortet werden. Einen Beitrag zum Diskurs leistet der dritte Teil unserer VDI-Serie 'Autonome Systeme'. Professor Michael Weyrich berichtet, wie Menschen den Systemen ihre Autonomie verleihen.

Bild: VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V.Bild: VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V.

Herr Prof. Weyrich, bevor wir über das Wie sprechen, möchte ich von Ihnen wissen, was ein autonomes System autonom macht.

Prof. Michael Weyrich: Da streite ich mich immer mit den Informatikern, die autonome Systeme als logische Weiterentwicklung automatisierter Systeme sehen. Doch das ist meiner Meinung nach nicht ganz korrekt. Autonomie hat in erster Linie mit Selbstbestimmung zu tun, während sich Automation auf prozedurale Steuerungsabläufe bezieht. Diese sind eventuell vorausschauend, aber eben fest vorgegeben. Ein System, das autonom ist, kann - in gewissen vorgegebenen Leitplanken - selbstbestimmt agieren. Automation gibt es hingegen seit vielen Jahren. Sie folgt seit jeher vorgegebenen Prozessen, indem sie deterministisch zwischen vorgegebenen Möglichkeiten entscheidet.

VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V.

Dieser Artikel erschien in IT&Production Dezember +Januar 2020 2019 - 13.12.19.
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