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WMS-Lösungen international einsetzen

Nur Übersetzen reicht nicht

Wenn Lagerverwaltungssysteme in vielen Ländern und von Mitarbeitern mit unterschiedlicher Muttersprache genutzt werden sollen, muss die Sprachanpassung schon beim Programmieren mitgedacht werden. Denn mit einer reinen Übersetzung von Texten ist es längst nicht getan.

©tiero/stock.adobe.com

Ein Warehouse Management System zu internationalisieren, heißt für Wolfgang Gilbert vom Intralogistik-Softwarespezialisten Dr. Thomas und Partner (TUP) aus Stutensee, das Design einer Anwendung so auszulegen, dass sie sich später leicht lokalisieren lässt: "Die Lokalisierung ist die eigentliche Übersetzung und daran hängen auch Datumsformate, Währungen und Sortierregeln. Im Chinesischen oder Arabischen wird etwa in einer anderen Richtung geschrieben, als in den europäischen Sprachen." Die Internationalisierung einer Software schafft erst die Voraussetzung, sie ohne tiefe Eingriffe lokalisieren zu können.

Übersetzung bildet Grundlage

Ziel von Internationalisierung und Lokalisierung im Kontext von WMS-Lösungen ist es, Übersetzungen pflegen und anzeigen zu können. Dabei geht es einerseits um Systemmeldungen in der Software und andererseits um Anwendungsdaten aus der Intralogistik. "Die Sprachanpassung der Software ist effizienter und schneller, als den Mitarbeitern den Umgang mit einer Software in einer fremden Sprache beizubringen." Ein WMS könne immerhin bis zu 100 oder 150 Dialoge haben, sagt Gilbert. "Mitarbeiter in Dialogen in einer fremden Sprache zu schulen ist sehr schwierig." Mit der Lokalisierung verringert sich auch die Fehlerquote, ein Hauptfeind in der Intralogistik: Die Mitarbeiter können die Dialoge in ihrer Landessprache lesen und logistische Begriffe werden so erklärt, wie es in ihrer Sprache üblich ist. Internationalisierung und Lokalisierung seien nicht kostenlos, räumt Gilbert ein, sagt aber auch: "Das zahlt sich relativ schnell aus, wenn innerhalb des Lagers Kollegen mit unterschiedlichen Sprachen arbeiten."

Dr. Thomas + Partner GmbH

Dieser Artikel erschien in IT&Production 1 (Januar Februar) 2020 - 06.02.20.
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