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Kompakte Industrie-PC-Serie BM100 von Asem

Viel mehr als ein IIoT-Gateway

Auf der SPS im vergangenen November hat Asem nicht nur seine 40-jährige Erfahrung in der Automatisierungsbranche präsentiert, sondern auch eine Vielzahl neuer Produkte vorgestellt. Sehr beeindruckend dabei ist z.B. die Evolution des kleinsten, jemals gebauten Asem-IPC hin zu einer vollständigen Produktfamilie x86-basierter IIoT-Gateways. Über weitere Highlights und aktuelle Markttrends sprechen Produktmanager André Zivny, International Sales Manager Elia Guerra und DACH-Geschäftsführer Udo Richter im Interview mit dem SPS-MAGAZIN.

Bild: ASEM S.p.a.Bild: ASEM S.p.a.
Die lüfterlosen IPCS der BM-Familie decken ein breites Leistungsspektrum ab: vom ARM-Prozessor bis hin zur Core-i-CPU der neuesten Generation.

Was sind die Beweggründe für die neuen IPCs im Asem-Portfolio? Ist das eine normale Erweiterung des Produktportfolios?

André Zivny: Asem hatte bereits auf der SPS 2018 den IPC BM100 vorgestellt - mit überaus positivem Feedback. Sowohl Bestands- als auch Neukunden haben ihn sehr gut angenommen, weil ihnen insbesondere die hohe Flexibilität und Performance bei den geringen Abmessungen zusagt. Die Kompaktheit des Geräts ermöglicht Einsätze genau dort, wo wir es vorgesehen hatten: in Anlagen mit beschränkten Platzverhältnissen. Dort kann der IPC seine Vorteile wunderbar ausspielen. Unsere Kunden setzen den BM100 schon heute in ganz unterschiedlichen Anwendungen ein: z.B. wird der IPC als IoT-Gateway eingesetzt oder auch zusammen mit unserer Fernwartungslösung Ubiquity. Daraus entstand schnell der Wunsch, den IPC mit mehr Kommunikationsschnittstellen auszurüsten. Hier kommen die neuen Geräte ins Spiel. Ausgestattet mit WiFi, Mobilfunkmodem, Ethernet-Switch, oder weiteren USB- und Ethernet-Schnittstellen kann der Kunde aus insgesamt sieben verschiedenen Geräten die genau passende Variante für seine Anwendung wählen. Mit den drahtlosen Adaptern können die Geräte unabhängig von der vorhandenen Kommunikationsstruktur eingesetzt werden und kombinieren mit dem Ethernet-Switch Router und IPC in einem Gerät. Die USV-Schnittstelle ermöglicht den Einsatz auch mit einer SoftSPS, um im Falle eines Spannungsverlustes Daten remanent zu halten und ein sicheres Herunterfahren unter Windows 10 IoT zu gewährleisten.

Bild: ASEM S.p.a.Bild: ASEM S.p.a.
Die lüfterlosen IPCS der BM-Familie decken ein breites Leistungsspektrum ab: vom ARM-Prozessor bis hin zum Core-i Prozessor der neuesten Generation.

Sie sprechen über Geräte für das IIoT. Handelt es sich hier also um eine neue Geräteklasse?

Zivny: Der Markt definiert de-facto eine Geräteklasse für IIoT-Gateways. Dabei kommt die Hardware aber aus den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen. Weil der BM100 deutlich kompakter und leistungsfähiger als andere Industrie-Router ist, ordnen wir ihn aufgrund der Vielseitigkeit immer noch als Industrie-PC ein. Prinzipiell eignet er sich aufgrund der Kompaktheit natürlich besonders als IIoT-Gateway, aber eine Einschränkung auf diesen einen Anwendungsbereich würde dem Gerät nicht gerecht werden. Aufgrund seiner leistungsfähigen Multicore-Architektur kann der BM100 und seine Derivate als vollwertiger IPC und auch als komplette Automatisierungslösung eingesetzt werden.

Beim Thema IIoT ist die Hardware nur eine Seite der Medaille. Welche Softwarekompetenz hat Asem in dieser Hinsicht?

Zivny: Beim IIoT muss die Software Ubiquity an erster Stelle genannt werden. Sie war die erste Lösung, die rein softwarebasiert VPN-Fernwartung unter Windows und Windows CE zur Verfügung stellte, unabhängig vom verwendeten IPC oder HMI. Das sichere und einfach zu handhabende Tool gibt es schon seit 2012. Seitdem haben wir die Software kontinuierlich verbessert und um weitere Funktionen erweitert, z.B. die Audit-Trail-Funktion, mit der OEMs die Aktivitäten über Ubiquity nachvollziehen oder neue Geschäftsmodelle und Services für Ihre Endkunden entwickeln können. Neu in Bezug auf IIoT ist unsere Visualisierungssoftware Uniqo HMI, die vollständig auf OPC UA basiert. Im Gegensatz zu den am Markt verfügbaren Lösungen wird nicht nur die Kommunikation über OPC UA ermöglicht, sondern es werden alle Eigenschaften eines HMI, z.B. Rezepte oder Datenlogger, im OPC-UA-Informationsmodell abgebildet und entsprechend zur Verfügung gestellt. Die HMI-Anwendung lässt sich dynamisch verändern, da Komponenten und Elemente jederzeit zur Laufzeit ohne Maschinenstopp angepasst oder sogar hinzugefügt werden können. Uniqo bietet auch native Schnittstellen zu externen Anwendungen, die in C# programmiert sind. So hat jeder OEM die Möglichkeit, die Anwendungsfunktionalität mit eigenem Knowhow exakt auf seine Bedürfnisse zu erweitern. Die Kombination dieser Eigenschaften macht Uniqo HMI zur dynamischen und flexiblen HMI- bzw. Scada-Software im Kontext von Industry 4.0 und IIoT.

Bild: ASEM S.p.a.Bild: ASEM S.p.a.
Die Panel-PCs der QT bieten eine stimmige Kombination aus moderner Hardware, brillanten LED-TFT-Displays in 8 bis 24" und dem passenden Softwarepaket.

Wie wird Asem als Anbieter von Automatisierungslösungen von deutschen und internationalen Kunden wahrgenommen?

Elia Guerra: Wenn es um die Wahrnehmung von Asem geht, würde ich folgende Begriffe verwenden: Qualität, Flexibilität, Innovation, langfristige Verfügbarkeit und ein vollständiges Portfolio.

Was steht konkret dahinter? :

Guerra: Wenn Sie auf dem deutschen Markt erfolgreich sein wollen, ist Qualität ein Muss. Die Qualität unserer Produkte bildete die Grundlage für unser Wachstum in den letzten fünf Jahren, in denen wir in Deutschland eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von fast 30 Prozent erzielt haben. Als mittelständisches Unternehmen müssen wir uns aber von den großen multinationalen Wettbewerbern abheben. Daher haben wir unseren strategischen Ansatz für die Auslandsmärkte auf Flexibilität und ein hohes Maß an Innovation ausgerichtet. Mit Flexibilität meine ich die Fähigkeit, unseren Kunden ein komplettes Produktportfolio mit einfachen Erweiterungs- und umfassenden Anpassungsmöglichkeiten anzubieten. Unser Hardwareportfolio in Bezug auf IPCs hat nur wenige vergleichbare Produkte auf dem Markt. Unsere Produkte reichen von ARM- und Intel-Atom-CPUs der Einstiegsklasse bis hin zu Core-i7- und Xeon-CPUs mit sehr hoher Leistung, die als Panel-PCs oder Box-PCs erhältlich sind. Die Gerätefamilien sind zudem mit zahlreichen Schnittstellen und Erweiterungen ausgestattet. Aktuell sind wir dabei, die neueste iMX8- und Intel-Core-i-Prozessortechnik der 9. und 10. Generation sowie die Intel-Apollo-Lake-Familie in drei verschiedenen Designs herauszubringen. Was die spezifischen Möglichkeiten angeht, können wir einfache Anpassungen wie das Kundenlogo auf der Vorderseite, die Gestaltung zusätzlicher Schnittstellen und sogar völlig neue Produktdesigns vornehmen.

Bild: ASEM S.p.a.Bild: ASEM S.p.a.

Wie definieren Sie Ihren Anspruch an Innovation?

Guerra: Neben der bereits erwähnten Softwarekompetenz sind wir auch in der Lage, ein hohes Maß an Innovation in der Hardware bereitzustellen. Da wir das gesamte System - also Elektronik und Mechanik - selbst entwickeln, können wir z.B. die Wärmeableitung jedes IPC optimieren. So bieten wir die Intel-Core i-CPUs der H- bzw. M-Serie mit einem Verbrauch von bis zu 45W in einem lüfterlosen Design auch bei einer Betriebstemperatur von 50°C an. Besonders in industriellen Umgebungen ist es ein großer Vorteil, keinen Lüfter oder bewegliche Teile im IPC zu haben. Aktuell entwerfen wir nach dem guten Feedback unserer Kunden zur BM100-Familie eine Weiterentwicklung mit den Intel-Core U-CPUs der 9. Generation, die ebenfalls lüfterlos und genauso kompakt ausgeführt ist. Schließlich wird unsere Fähigkeit, dem gesamten Portfolio einen langen Lebenszyklus zu bieten, auch von deutschen OEMs sehr geschätzt. Wir haben immer noch Produkte in unserem Portfolio, die mit DOS OS kompatibel sind, um nur ein Beispiel zu nennen. Im Allgemeinen bieten wir jedem unserer IPCs oder HMIs einen Lebenszyklus von mindestens zehn Jahren.

Es hört sich so an, als wäre die DACH-Region ein wichtiger Zielmarkt für Asem.

Guerra: Der deutsche Markt ist ein Innovationstreiber, insbesondere im Maschinenbau. Wenn ein Produkt in Deutschland erfolgreich ist, wird es auch überall sonst erfolgreich sein und deshalb bestimmen die Wünsche und Anforderungen der dortigen Kunden unsere strategischen Marktentscheidungen. Wir investieren in den DACH-Markt auch am meisten und haben das Ziel von 10Mio.? Umsatz dort fast erreicht. In der Konsequenz haben wir vor vier Monaten mit Udo Richter einen neuen General Manager für die DACH-Region eingestellt. Vier weitere Branchenspezialisten für die Region werden in Kürze folgen.

Wie sehen Ihre Pläne konkret aus, Herr Richter?

Udo Richter: Ich habe meine neue Stelle mit einer spannenden Mission angetreten, denn für Asem ist Deutschland wie gesagt der wichtigste Markt außerhalb Italiens. Deswegen sind die eigenen Ziele hier entsprechend hoch gesteckt. Dass unser gesamtes Portfolio am Hauptsitz in Italien entworfen, konstruiert und hergestellt wird, bedeutet Flexibilität, Innovation, langfristige Verfügbarkeit und hervorragende Qualität. Dies sind alles Attribute, die Maschinenbauer benötigen und suchen. Diese Eigenschaften dem deutschen Markt zu vermitteln, ist unser ehrgeiziges Ziel. Dafür müssen wir näher an unseren bestehenden und potenziellen Kunden sein. Es ist essenziell wichtig, die lokale Präsenz zu stärken und die Kraft unseres italienischen Headquarters in den DACH-Markt zu bringen. Andersherum muss Asem die Anforderungen und Bedürfnisse der deutschsprachigen Kunden kennen und verstehen, um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Aus diesem Grund werden wir im ersten Schritt ein Büro in Deutschland eröffnen, unser Verkaufsteam verstärken und unsere Marketing-Aktivitäten ausbauen. Mit diesen Maßnahmen sind wir fest davon überzeugt, unsere ehrgeizigen Wachstumsziele zu erreichen und den Erfolgskurs nachhaltig fortzusetzen.

ASEM S.p.a.

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 1 Januar Februar 2020 - 10.02.20.
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