Anzeige

Die ganze Welt der Fördertechnik: von der Antriebsrolle bis zum Anlagenmodul

Smarte Rolle auch für mobile Roboter

Interroll steht für ein breites Angebot an Fördertechnik für Logistik und Produktion. Egal ob einzelner Rollenantrieb oder mechatronisches Anlagenmodul: der Anwender kann die Technik von Interroll immer genau auf seine spezifischen Anforderungen anpassen. Das belegt auch eine neue Lösung aus dem Bereich der mobilen Robotik. Das Unternehmen setzt dabei schon im Engineering und bei der Inbetriebnahme konsequent auf digitale Tools, um dem Anwender Zeit zu sparen.

Bild: Interroll (Schweiz) AGBild: Interroll (Schweiz) AG
Mit der DC-Platform hat Interroll eine neue Generation von Rollenantrieben samt zugehöriger Steuerungs- und Kommunikationsfunktionalität vorgestellt.

Der RollerDrive EC5000 von Interroll vereinfacht mit präziser Positionierung das Zusammenspiel von stationärer Fördertechnik und Anlagen, die Roboter oder Greifarme im Einsatz haben.

Bild: Interroll (Schweiz) AGBild: Interroll (Schweiz) AG
Der neue Verfahrwagen für das MPP-System benötigt durch ein intelligentes Antriebskonzept keinen eigenen Schaltschrank.

Doch nun geht der Rollenantrieb auch mit mobilen Robotern auf die Reise. So greift der mobile Roboter Sherpa des französischen Unternehmens Norcan auf Interroll-Fördermodule mit EC5000 zurück. Der Roboter soll Mitarbeiter in der Intralogistik bei der Bearbeitung und Vorbereitung von Bestellungen unterstützen und arbeitsbedingten Muskel- oder Skeletterkrankungen vorbeugen. Norcan positioniert die Roboter als intelligente sowie kollaborative Einheiten, und hat viel Erfahrung und Feedback von Kunden aus Industrie, Logistik oder E-Commerce in die Entwicklung einfließen lassen. Im Ergebnis zielt der Roboter auf drei zentrale Aspkete der Branche ab: die Vermeidung unnötiger manueller Handhabungsprozesse wie das Schieben oder Ziehen eines Wagens, die Möglichkeit für Kommissionierer mit beiden Händen zu arbeiten sowie die Verkürzung von Wegen, die zu Fuß zurückzulegen sind.

Bild: Interroll (Schweiz) AGBild: Interroll (Schweiz) AG
Herzstück des MPP-Baukastens von Interroll ist das neue Regalbediengerät, das aufgrund der Leichtbauweise und der integrierten Energierückgewinnung sehr energieeffizient arbeitet.

Flexibel auf die Anwendung anpassbar

"Unser Roboter ist in der Lage, autonom und sicher Hindernisse sowie Menschen zu umfahren", erklärt Arnaud Debs, Marketing Manager bei Norcan. "Die hohe Flexibilität bei der Konfiguration ermöglicht es, den Roboter an die jeweiligen Bedürfnisse des Kunden bzw. der Applikation spezifisch anzupassen." Anwender können die mobilen Einheiten schnell integrieren und in Betrieb nehmen, ohne ihre Infrastruktur oder IT-Systeme ändern zu müssen. "Vor allem aber bietet der Sherpa dem Bediener mehr Komfort bei seinen täglichen Aufgaben", fährt Debs fort, "ohne dass er während der Fahrt innerhalb des Distributionszentrums Wagen ziehen oder Kartons und Kisten transportieren muss." Der mobile Roboter ist ebenfalls in der Lage, den Arbeitern in einem definierten Abstand zu folgen, so dass sich der Bediener zeitgleich auf andere Aufgaben konzentrieren kann.

Funktionalität als Be- und Entladeförderer

Zentrale Elemente des Sherpas sind das kompakte Fördermodul von Interroll und der integrierte EC500-Rollenantrieb der RollerDrive-Familie. Durch die 24V-Technik verbraucht die Antriebseinheit nur wenig Energie, was bei einem mobilen System der Schlüsselfaktor für die Akkulaufzeit ist. Das All-in-One-Modul von Interroll erlaubt zudem eine sehr platzsparende Lösung. Auch aus Sicht der Instandhaltung ist der praktisch wartungsfreie Rollenantrieb eine passende Ergänzung für den Sherpa. Das Programm von Interroll gewährleistet einen an jedes Fördersystem angepassten Antrieb, der den Bedürfnissen und Anforderungen des Kunden entspricht. Je nach Fördergut sind die Antriebe aus der Baureihe RollerDrive EC5000 auch in 20W (z.B. für Leer- oder Schwachlastbehälter), in 35W (Standardanwendungen) oder in 50W (für Traglasten bis 250kg) erhältlich. Die Busschnittstelle der RollerDrive EC5000 ermöglicht nicht nur das Lesen von Betriebsdaten, sondern auch eine millimetergenaue Positionierung des Förderguts. Ohne zusätzliche Verkabelung können somit automatisierte Prozesse unterstützt und kostengünstig integriert werden. Entsprechend vereinfacht sich das Zusammenspiel der Fördertechnik mit Roboter- oder Greifarmsystemen, während die Effizienz deutlich steigt.

Bild: Interroll (Schweiz) AGBild: Interroll (Schweiz) AG
Der kollaborative Roboter Sherpa von Norcan für Handling- und Kommissionieraufgaben ist mit einer RollerDrive-Förderlösung von Interroll ausgerüstet.

Smarte Steuerung und Kommunikation

Auch bei den Rollenantrieben der neuen DC-Platform von Interroll spielt die Vernetzung über industrielle Kommunikationsprotokolle eine wichtige Rolle, z.B. für die Umsetzung von staudrucklosen Fördersystemen, bei denen die Transportstrecke in einzelne, separat angetriebene Zonen unterteilt ist. Eine an den Förderer angebundene Steuerung sorgt dann dafür, dass jeweils nur diejenigen RollerDrive aktiv sind, in deren Zone tatsächlich auch Fördergut bewegt werden muss. Dieses dezentrale Antriebskonzept spart allein im Start/Stopp-Betrieb bis zu 50 Prozent an Energie verglichen mit zentralen 400V-Getriebemotoren, die im Dauerbetrieb laufen. Im Rahmen der DC-Platform steht deshalb auch die Interroll-eigene Steuerung MultiControl zur Verfügung, mit deren Logik sich der Aufbau eines staudrucklosen Förderers ohne aufwendige SPS-Programmierung umsetzen lässt. Über Kommunikationsstandards wie Profinet, Ethernet/IP oder Ethercat kann der Anwender den Förderprozess dann an die SPS-Ebene anbinden. Er kann aber auch autonome, staudrucklose Förderer ganz ohne SPS oder eigene Förderlogiken über die SPS realisieren.

Bild: Interroll (Schweiz) AGBild: Interroll (Schweiz) AG
Die RollerDrive-Einheiten der EC5000-Familie sind kompakt, leise sowie flexibel und damit sehr gut passende Antriebe für Rollenbahnen.

Weniger Planungs- und Projektierungsaufwand

Pünktlich zur Logimat hat Interroll auch sein Angebot an Planungs-Tools ausgebaut. Mit der Layouter-Anwendung, die sich nahtlos in das Konstruktionsprogramm AutoCAD integrieren lässt, können Planer bzw. Systemintegratoren komplexe Förderanlagen jetzt durchgängig per Mausklick visualisieren. Nach wie vor ist der Weg vom ersten Anlagenentwurf zur detaillierten Projektierung und Angebotserstellung in der Praxis oft durch großen Aufwand und Brüche in den Arbeitsabläufen gekennzeichnet. So müssen etwa anfängliche Visualisierungen der Gesamtlösung später auf alle benötigten Einzelkomponenten der gewünschten Anlagen heruntergebrochen werden. Das lässt sich mit dem Interroll-Tool komplett vermeiden. Es lässt sich nicht nur die geplante Förderlösung auf Basis der Wunschparameter visualisieren, im Layout sind gleichzeitig alle benötigten technischen Bestandteile der Lösung spezifiziert. Zudem ist durch die Modularität der Interroll-Förderplattformen sichergestellt, dass der Engineering-Aufwand für das Zusammenstellen der Gesamtlösung gering bleibt. Im Ergebnis verfügt der AutoCAD-Nutzer bereits beim ersten Design über alle technischen Informationen der gewünschten Förderlösung - im Fall von speziellen Rahmenverträgen sogar über die nötigen Preisinformationen. So können die Planungsdaten problemlos für den späteren Angebots- oder Bestellprozess weiterverwendet werden. Genutzt werden kann die kostenlose Planungssoftware etwa für die Fließlagerlösungen von Interroll, die Modular Conveyor Platform (MCP) oder die Modular Pallet Conveyer Platform (MPP).

Neue Module für Palettenförderer

Im Layouter-Tool finden sich auch die neu vorgestellten Regalbediengeräte und Verfahrwagen für das MPP-Baukastensystem. Sie erlauben das schnelle und sichere Ein- und Auslagern von bis zu 100 Paletten pro Stunde sowie im Zusammenspiel mit dem Fließlagersystem Pallet Flow sehr kompakte und robuste Automatisierungslösungen für den Palettenumschlag. Mit dem erweiterten Portfolio erhalten Unternehmen nun die Möglichkeit, den Materialfluss mit Paletten modular und durchgängig aus einer Hand zu realisieren. Systemintegratoren und Anlagenbauer können ihr Geschäftsfeld um kosteneffiziente Plug&Play-Lösungen erweitern, die sich einfach und bedienungsfreundlich über das Layouter-Tool planen lassen. Herzstück ist das neue Regalbediengerät, das aufgrund der Leichtbauweise und der integrierten Energierückgewinnung sehr energieeffizient arbeitet. Die Bauhöhe liegt bei 12m, die horizontale Fahrgeschwindigkeit bei 3m/s, die Hubgeschwindigkeit bei 0,8m/s. Im ersten Schritt ist das System auf den Transport von Europaletten bis 800kg ausgelegt. Weitere Formate sollen schrittweise in den nächsten Monaten folgen. Ausgestattet ist das System mit einer integrierten Hubgeschwindigkeitskontrolle und leistungsstarken Bremssystemen. Aufgrund der modularen und vormontierten Gestaltung der Stahlkonstruktion lässt sich das wartungsarme Gerät zudem einfach anliefern und montieren. Mit dem neuen Verfahrwagen für das System werden Geschwindigkeiten bis 5m/s erreicht. Er wiegt 275kg und benötigt durch ein intelligentes Antriebskonzept keinen eigenen Schaltschrank. (mby)

Interroll (Schweiz) AG

Dieser Artikel erschien in ROBOTIK UND PRODUKTION 1 (März) 2020 - 03.03.20.
Für weitere Artikel besuchen Sie www.robotik-produktion.de