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Damit der Roboter erkennt, wem was wann gehört

Bild: DFKI GmbH / Annemarie PoppBild: DFKI GmbH / Annemarie Popp

Nimmt ein Büromitarbeiter eine Tasse aus dem Schrank, bleibt sie für den Rest des Arbeitstages in dessen Besitz. Während Kolleginnen und Kollegen dies automatisch registrieren und berücksichtigen, stellt diese funktionale Eigenschaft eine Maschine vor ein komplexes Problem: Für einen Serviceroboter im Labor oder im Haushalt ist es schwierig, viele gleich aussehende Gegenstände entsprechend ihrer aktuellen Funktion auseinander zu halten. Sie benötigen dafür einen sogenannten dynamischen Anker, der das Wissen über jede einzelne Tasse mit einer aktuellen Funktion verbindet: Wer die Tasse gerade benutzt und wann die Benutzung beendet ist. Das Wahrnehmen solcher zum Teil zeitlich begrenzten Objektidentitäten stellt einen Schlüssel für die Mensch-Maschine-Interaktion dar. Aus diesem Grund arbeiten die drei Forschungsbereiche des DFKI-Labors Niedersachsen im Projekt Copda (Comprehensive Perception and Dynamic Anchoring) an einer grundlegenden Lösung für die dynamische Verankerung solcher Zugehörigkeiten. Ziel des Projekts ist ein dynamischer Ankeragent (Dynamic Anchoring Agent, DAA). Dieser dient dazu, zwischen den erkannten Gegenständen und dem Vorwissen über ihre Eigenschaften und ihren Einsatzbereich eine vorübergehende Verbindung aufzubauen. Im Rahmen des Projekts soll unter anderem definiert werden, wie sich diese Verbindungen erstellen und wieder lösen lassen. Die Frage lautet dabei, ob der Maschine erklärt werden muss, wem ab wann ein Gegenstand gehört, oder ob sie dies von alleine erkennen kann - beispielsweise durch visuelle Hinweise oder die räumliche Verortung. Der dynamische Ankeragent soll als Open-Source-Software für Roboter zur Verfügung gestellt werden.

DFKI GmbH

Dieser Artikel erschien in IT&Production 2 (März) 2020 - 09.03.20.
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