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Dank digitaler Zwillinge haben Gebäude viel zu sagen

"Wenn Mauern sprechen könnten"

Angesichts der Möglichkeit, einen digitalen Zwilling für ein Gebäude zu erstellen, erhält die Redewendung "Wenn Mauern sprechen könnten" eine ganz neue Bedeutung. Mit einem digitalen Zwilling lassen sich über den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden hinweg - z.B. in Büros, Krankenhäusern, Flughäfen oder Hotels - Kosten senken, Effizienzsteigerungen erzielen, Bauzeiten verkürzen und Verbesserungen bei Leistung und Benutzererlebnis erreichen.

Bild: Siemens Schweiz AGBild: Siemens Schweiz AG

Die durch den digitalen Zwilling erzeugten Daten können auf unterschiedliche Weise in der Praxis genutzt werden: Bei der Planung eines Gebäudes trägt der digitale Zwilling zur Schaffung sicherer Fluchtwege und Infrastrukturen bei. In einem Krankenhaus hilft der digitale Zwilling bei der Lokalisierung von Geräten und der Überwachung von Patientenbewegungen im Gebäude. In Bürogebäuden gibt der digitale Zwilling einen Überblick über die Flächenbelegung und -nutzung in Echtzeit, so dass Kosten für Beleuchtung, Heizung, Kühlung und Lüftung eingespart werden können und sich die Gebäudenutzung optimieren lässt. Dies kommt sowohl Eigentümern als auch Mietern zugute. In Fertigung und Industrie kommt der digitale Zwilling schon seit längerer Zeit zum Einsatz, angefangen vom Fahrzeugbau bis hin zum Kraftwerkbetrieb. Bei Gebäuden kann der digitale Zwilling in drei Bereichen des Gebäudelebenszyklus eine wichtige Rolle spielen: in der Planung, im Bau und im Betrieb. In der Planungsphase erfasst der digitale Zwilling alle statischen Daten zum Gebäude, beispielsweise die Größe der Grundfläche, Anzahl von Räumen, Fenster, Verkabelung, verbaute Technik und verwendete Baumaterialien. Mittels Visualisierung und Simulation kann der Entwurf des Gebäudes angepasst werden, und Aspekte wie Evakuierungsplanung, Energieverbrauchsprognosen und optimierte Raumaufteilung lassen sich berücksichtigen. In der Bauphase helfen diese Informationen, die Projektabwicklung zu beschleunigen und die Konstruktionseffizienz zu verbessern. Außerdem ermöglichen diese Daten die Visualisierung, Projektierung, Inbetriebnahme und Simulation des Systemverhaltens sowie maschinelles Lernen durch künstliche Intelligenz. In der Betriebsphase hilft der digitale Zwilling Gebäudebetreibern und Facility-Managern, die Betriebseffizienz zu verbessern, prädiktiv Wartungsmaßnahmen durchzuführen und, ausgehend von dynamischen Simulationen, Verbesserungen vorzunehmen. Die dafür benötigten Daten stammen aus einer Vielzahl von Quellen, wie z.B. HLK-Anlagen, Heizkesseln und Sensoren im gesamten Gebäude, die Bedingungen wie Temperatur, Luftfeuchte, Raumbelegung, Beleuchtung, Wetter und Brandschutzgewerke überwachen.

Siemens Schweiz AG

Dieser Artikel erschien in GEBÄUDEDIGITAL 3 (Juni) 2020 - 03.06.20.
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