Physical Security Information Systems
Gebäude, Daten und Personen schützen
Um Gelände- und Personenschutz auf hohem Niveau einzurichten, müssen Unternehmen ihre Sicherheitssysteme zunehmend miteinander verknüpfen. Das sogenannte Physical-Security-Information-Management (PSIM) wird so zu einem wichtigen Element des Werkschutzes.
Die Sicherheit eines Unternehmens sowie der Mitarbeiter benötigt zeitgemäßen Schutz, um aktuellen Gefahrenpotenzialen wie Betriebsspionage, Vandalismus und Diebstahl entgegenzuwirken. Im Idealfall geht mit der Modernisierung der Anlage eine Optimierung aller diesbezüglichen Ressourcen einher. Fehlende hausinterne Expertise und die Vielfalt an Möglichkeiten auf dem Markt, erschweren dabei, die individuell am besten passenden Systeme zu identifizieren.
Oft ältere Einzellösungen
Oftmals handelt es sich beim Werkschutz um ältere Einzelsysteme, die lediglich innerhalb der eigenen Funktion wirksam sind. Die Konzeption einer digital vernetzten Lösung setzt auf ein Zusammenspiel aller Komponenten. Mittels eines sogenannten Physical-Security-Information-Managements (PSIM) können in einem Sicherheitskonzept beispielsweise Zutrittskontrolle, Spursteuerung sowie die Überwachung von Gelände, Hallen und Zäunen miteinander verbunden und nur über eine einzige Benutzeroberfläche verwaltet werden. Ein PSIM übernimmt dabei die Funktion einer übergeordneten Software, die alle Funktionen von Einzelkomponenten wie das Video-Management-System miteinander verbindet.
Zäune und Wärmebildkameras
Zäune begrenzen klassischerweise ein Werksareal und sollen gegen unbefugten Zutritt schützen. Wärmebildkameras gehören dabei zu wirksamen Komponenten innerhalb des Gesamtsicherheitskonzepts. Sie sind in der Lage, Bewegungsmuster witterungs- und lichtunabhängig zu kategorisieren und unterscheiden gezielt Pflanzen, Tiere, Menschen und Fahrzeuge. Entsteht ein Alarmszenario, kann das PSIM in der Alarmzone die Zuschaltung einer Beleuchtung sowie die gleichzeitige Aktivierung einer Lautsprecherdurchsage veranlassen. Parallel erhalten Wachdienst oder Leitstelle eine Benachrichtigung und per Live-Stream gesendete Bilder des Geschehens. Je nach Gegebenheit können zudem visuelle Kameras zur besseren Identifizierung installiert werden, die im Alarmfall ebenfalls auf die betroffene Zone schwenken und Live-Bilder übermitteln.
Wer darf rein, wer darf raus?
Eine weitere große Herausforderung im modernen Werkschutz ist das Zusammenspiel von Sicherheit und reibungslosem Ablauf an den Ein- und Ausfahrten des Geländes. Verfügt ein Unternehmen beispielsweise über mehrere, teilweise mehrspurige Zufahrten, kommt es täglich zu einem hohen Verkehrsaufkommen, das kontrolliert und auf Zugangsberechtigungen überprüft werden muss. Dieser Ablauf lässt sich steuern und kontrollieren: Per Bedienpult oder Fernsteuerung können LED-Fahrspuranzeigen den Verkehr leiten und Rückstaus vermeiden. Geht man noch einen Schritt weiter, so lassen sich die ein- und ausfahrenden Fahrzeuge mittels kamerabasierter Kennzeichenerkennung erfassen. Die Autorisierung erfolgt nach dem Scan und Abgleich mit einer hinterlegten Datenbasis, die sowohl eine White- als auch Blacklist umfassen kann. Je nach Klassifizierung öffnet sich daraufhin die Schranke automatisch oder der Pförtner bzw. die Leitstelle erhalten eine Warnmeldung.
Freiflächen überwachen
Zur Überwachung von Freiflächen, wie beispielsweise Park- oder Vorplätzen, ist ergänzend die Installation kombinierbarer Kamerasysteme sinnvoll. Idealerweise kommen dabei 360°- sowie Dome-Kameras mit integrierter Infrarotbeleuchtung zum Einsatz. Die Auswahl des relevanten Bereichs erfolgt via Mausklick im Video-Management-System, woraufhin die zugeordnete Kamera diesen inklusive der gewünschten Zoom-Stufe anfährt. Andere Freiflächen, wie beispielsweise ein Bereich zwischen Halle, Gebäude und Geländegrenze, kann für einen lückenlosen Werkschutz mittels einer Kombination aus Kamera und Radar gesichert werden. Ähnlich der beschriebenen Zaunlösung erfasst in diesem Fall der Radar ein bestimmtes Areal - im Alarmfall wird eine Kamera zugeschaltet und die Live-Bilder werden an die Leitstelle übermittelt.
Datenschutz
Zwei weitere Fragen im modernen Werkschutz bleiben noch zu klären: Wie ist es um den Datenschutz bestellt? Und was passiert, wenn das IT-basierte Sicherheitssystem auszufallen droht? Alle erzeugte Daten sollten verschlüsselt übertragen werden. Zum Schutz personenbezogener Daten müssen in modernen Sicherheitssystemen zudem Konzepte zum Einsatz kommen, die sicherstellen, dass über das Überwachungssystem erfasste Menschen nicht in ihren Persönlichkeitsrechten verletzt werden. Dies kann zum einen über 'Privatzonen' realisiert werden. Dabei werden bestimmte Bereiche, beispielsweise fremde Grundstücke, Häuser oder öffentliche Bereiche, auf einer Kamera definiert und dauerhaft verdeckt. Des Weiteren besteht über eine so genannte Maskier-Software die Möglichkeit, Personen live auszublenden bzw. nur schemenhaft darzustellen. Zum Schutz vor Ausfällen und unbefugten Zugriffen kann jede Komponente wiederum mit einem Alarm versehen werden, der umgehend über eine Fehlfunktion informiert. Schließlich sorgen die Redundanz des kompletten Systems, die Möglichkeit einer Glasfaser-Ringleitung und auch der Einsatz einer USV (unterbrechungsfreien Stromversorgung) für eine reibungslose und unterbrechungsfreie Datenübertragung.
Integrieren, steuern, erweitern
Ebenso relevant wie der Einsatz der richtigen Technologie ist es, den konkreten Bedarf eines Unternehmens bereits während der Konzeptionsphase in den Fokus zu rücken. Besteht das Ziel darin, den gesamten Werkschutz zu modernisieren und gleichzeitige Prozessoptimierungen zu generieren, bedarf es intelligenter IT-Sicherheitslösungen, die unterschiedliche Gewerke miteinander verbinden und die jeweiligen Komponenten auf Grundlage individueller Anforderungen skalieren können. Somit wird Sicherheit zu einem automatisierten Prozess, der sich in bereits bestehende Systeme integrieren, einheitlich steuern und zukunftsfähig erweitern lässt.
Um Gelände- und Personenschutz auf hohem Niveau einzurichten, müssen Unternehmen ihre Sicherheitssysteme zunehmend miteinander verknüpfen. Das sogenannte Physical-Security-Information-Management (PSIM) wird so zu einem wichtigen Element des Werkschutzes.
Die Sicherheit eines Unternehmens sowie der Mitarbeiter benötigt zeitgemäßen Schutz, um aktuellen Gefahrenpotenzialen wie Betriebsspionage, Vandalismus und Diebstahl entgegenzuwirken. Im Idealfall geht mit der Modernisierung der Anlage eine Optimierung aller diesbezüglichen Ressourcen einher. Fehlende hausinterne Expertise und die Vielfalt an Möglichkeiten auf dem Markt, erschweren dabei, die individuell am besten passenden Systeme zu identifizieren.
Oft ältere Einzellösungen
Oftmals handelt es sich beim Werkschutz um ältere Einzelsysteme, die lediglich innerhalb der eigenen Funktion wirksam sind. Die Konzeption einer digital vernetzten Lösung setzt auf ein Zusammenspiel aller Komponenten. Mittels eines sogenannten Physical-Security-Information-Managements (PSIM) können in einem Sicherheitskonzept beispielsweise Zutrittskontrolle, Spursteuerung sowie die Überwachung von Gelände, Hallen und Zäunen miteinander verbunden und nur über eine einzige Benutzeroberfläche verwaltet werden. Ein PSIM übernimmt dabei die Funktion einer übergeordneten Software, die alle Funktionen von Einzelkomponenten wie das Video-Management-System miteinander verbindet.
PIEPER GmbH
Dieser Artikel erschien in IT&Production 3 (April) 2020 - 07.04.20.Für weitere Artikel besuchen Sie www.it-production.com