Anzeige

Elektronisches Typenschild erleichtert Inbetriebnahme

Nur die Leistung zählt

Ein offenes elektronisches Typenschild würde die Inbetriebnahme von Motoren deutlich beschleunigen und ihre Performance verbessern. Bisher fehlte dafür allerdings ein herstellerübergreifendes Kommunikationsprotokoll. Wissenschaftler der Technischen Hochschule Köln haben jetzt eine Lösung gefunden, bei der eine Motor-Feedback-Schnittstelle die zentrale Rolle spielt.

Bild: Hengstler GmbHBild: Hengstler GmbH
Die nicht-proprietäre Motorfeedback-Schnittstelle SCS open link von Hengstler wird die Basis eines künftigen offenen elektronischen Motortypenschilds sein

SCS open link wurde für die bidirektionale Datenübertragung zwischen Motor und Antriebsstrang konzipiert. Die Schnittstelle ermöglicht eine reibungslose Interoperabilität von Geräten verschiedener Hersteller.

Bild: ©zapp2photo/stock.adobe.com / Hengstler GmbH
Das offene elektronische Motortypenschild wird auch die Fernwartung von Maschinen und Anlagen ermöglichen

Bild: ©pgottschalk/stock.adobe.com
Bisher werden die Motor-Kennzahlen entweder elektronisch im Encoder des Motors gespeichert oder ganz herkömmlich auf einem physischen Typenschild außen am Antrieb vermerkt

Mit einem ganz ähnlichen Thema beschäftigte sich seit 2017 auch das Forschungsprojekt 'Der Motor als cyber-physisches System - elektronisches Typenschild' der TH Köln. Prof. Dr. Jens Onno Krah und seine Mitarbeiter vom Institut für Automatisierungstechnik konzipierten ein offenes digitales Kommunikationsverfahren für elektronische Motortypenschilder, das von Frequenzumrichtern verschiedenster Hersteller genutzt werden kann. Auf diese Weise können Umrichter jeden angeschlossenen Motor automatisch erkennen und mit den passenden Parametern konfigurieren - der Motor arbeitet dann mit dem optimalen Wirkungsgrad. Bisher erkennen Frequenzumrichter nur die Motoren automatisch, die mit einem Encoder ausgestattet sind und von demselben Hersteller stammen. Motoren von Wettbewerbern müssen dagegen aufwändig manuell konfiguriert werden, was aufgrund der mangelnden Genauigkeit nicht selten zu Leistungseinbußen des Antriebs führt.

Hengstler GmbH

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 3 April 2020 - 26.03.20.
Für weitere Artikel besuchen Sie www.sps-magazin.de