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VDI5600 Blatt 7 - 'MES und Industrie 4.0'

MES als Plattform für die Produktion

Auf dem Weg zur Industrie 4.0 verändern sich Märkte und Fabriken gleichermaßen. In der neuen Richtlinie VDI5600 Blatt 7 arbeitet die Ingenieurvereinigung heraus, was dieser Wandel für Konzeption, Aufbau und Einsatz von Manufacturing Execution Systems bedeutet.

Bild: © /stock.adobe.com

Die Richtlinie VDI5600 Blatt 1 beschreibt die Aufgaben von Fertigungsmanagementsystemen (MES) in den zehn Funktionsbereichen Auftragsmanagement, Feinplanung und -steuerung, Betriebsmittelmanagement, Materialmanagement, Personalmanagement, Datenerfassung, Leistungsanalyse, Qualitätsmanagement, Informationsmanagement und Energiemanagement. Aufgaben und Bedeutung von MES für die Unternehmensprozesse werden in dieser Richtlinie systematisch mit Bezug zu reaktionsschneller und integrierter Informationsverarbeitung im Produktionsbereich dargestellt. Innerhalb der Automatisierungspyramide ist ein MES klassischerweise zwischen Unternehmensleitebene und Fertigungsebene angesiedelt und versteht sich dabei als zentrale Daten- und Informationsdrehscheibe zwischen diesen beiden Ebenen (vertikale Integration) sowie zwischen den Funktionen innerhalb der Fertigungsleitebene (horizontale Integration). Das heutige MES ist meist eine monolithische Softwareapplikation, in der alle Funktionen sowie die Datenhaltung zentral integriert sind. Typischerweise weist es mehr oder weniger standardisierte Schnittstellen zu den ERP-Systemen der Unternehmensleitebene sowie zu den Anlagensteuerungen und der Sensorik der Fertigungsebene auf. Auf dem Weg zur Industrie 4.0 entwickelt sich eine neue Art der Produktion, die durch Digitalisierung und Vernetzung der gesamten industriellen Wertschöpfungskette geprägt ist. Es entsteht eine hoch dynamische und anpassungsfähige Fertigung, in der die industrielle Individualisierung von Produkten möglich ist. Durch die Echtzeit-Verfügbarkeit einer Fülle von Produktionsdaten und Nachvollziehbarkeit von Zuständen können Maschinen höher ausgelastet und Ausschussquoten reduziert werden. Die Herausforderungen, mit denen sich Unternehmen im Zuge von Industrie 4.0 konfrontiert sehen, betreffen damit die Dimensionen Technik, Organisation, Menschen und Geschäftsmodelle.

Duale Hochschule Baden-Württemberg Mosbach

Dieser Artikel erschien in MES Wissen Kompakt (April) 2020 - 08.04.20.
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