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VDI/IW-Ingenieurmonitor

Abkühlung auf dem Ingenieurarbeitsmarkt

Die konjunkturelle Abkühlung ist nun auch am Ingenieurarbeitsmarkt qualifikations- und regionalübergreifend spürbar. Das zeigt der neue Ingenieurmonitor, den das Institut der deutschen Wirtschaft im Auftrag des VDI vierteljährlich erstellt.

Bild: Institut der deutschen Wirtschaft Köln; Bundesagentur für Arbeit 2019c
Anteil ausländischer Beschäftigter an allen sozialversichungspflichtig Beschäftigten in Ingenieurberufen

Im vierten Quartal 2019 waren monatsdurchschnittlich knapp 113.000 offene Stellen zu besetzen, was im Vergleich zum Vorjahresquartal ein Minus von 10,4 Prozent auf Seiten der Arbeitskräftenachfrage ausmacht. Auch auf Seiten der Arbeitssuchenden macht sich die Abkühlung bemerkbar.

Bild: Institut der deutschen Wirtschaft Köln; Bundesagentur für Arbeit 2019c
Anteil ausländischer Beschäftigter an allen sozialversichungspflichtig Beschäftigten in Ingenieurberufen, Stichtag 30. Juni 2019

So suchten im selben Zeitraum 32.461 Personen eine Beschäftigung in einem Ingenieurberuf. Verglichen zum Vorjahresquartal stieg die Zahl der arbeitslos Gemeldeten damit um 10,2 Prozent. Stark industrienahe Qualifikationen erleben einen temporären Nachfragerückgang, während bau- oder dienstleistungsnahe Qualifikationen unverändert sehr stark auf dem Arbeitsmarkt nachgefragt sind. Die ungleichmäßige Entwicklung setzt sich fort, wenn man die Ingenieurnachfrage in den unterschiedlichen Regionen betrachtet. Zwar ist in sämtlichen großen Regionen ein Rückgang der offenen Stellen zu verzeichnen. Aber in Teilen Ostdeutschlands - konkret in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen - ist noch keine Eintrübung, sondern sogar ein Anstieg zu verzeichnen. Weiterhin hohe Engpässe liegen in den Informatikberufen (464 offenen Stellen je 100 Arbeitslosen) sowie den Bauingenieurberufen (554) vor.

Ausländische Ingenieure zur Fachkräftesicherung

Allen voran führt die demografische Entwicklung dazu, dass die Zuwanderung als Instrument zur Fachkräftesicherung in den Ingenieurberufen zunehmend an Bedeutung gewinnt. Im Bundesschnitt haben ausländische Ingenieure einen Anteil von 8,9 Prozent hierzulande. Dabei liegen sechs Bundesländer über dem Bundesschnitt: Hamburg, Bremen, Berlin, Bayern, Baden-Württemberg und Hessen.

VDI Verein Deutscher Ingenieure e.V.

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 3 April 2020 - 26.03.20.
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