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Robotik und Hyperspectral Imaging recyceln Bauabfälle

Highspeed-Athletin

EVK und OP Teknik haben eine Lösung für das roboterbasierte Sortieren von Bau- und Abbruchabfällen entwickelt. Durch die Kombination von Hyperspectral Imaging mit einem Deep-Learning-Ansatz und Robotertechnik entstand das flexible System Selma, das für einen hohen Materialdurchsatz sorgt.

Bild: EVK DI Kerschhaggl GmbHBild: EVK DI Kerschhaggl GmbH
Das roboterbasierte Sortiersystem Selma besitzt neben sechs Roboterarmen zur Bauschuttsortierung auch eine Hyperspectral-Imaging-Kamera und einen Metallsensor von EVK.

Es ist staubig, stickig und die Umgebung lädt nicht unbedingt zum langen Verweilen ein. Die Sortierung von regelmäßig angeliefertem Abfall läuft auf Hochtouren. Somit ein ganz normaler Tag im Recycling von Bau- und Abbruchabfällen. Selma, eine Hochleistungssortierrobotik, bleibt von diesen Umständen unbeeindruckt und macht bis zu 14.000 Picks pro Stunde. Die Präzision, mit der Selma ihre Aufgabe in dieser Umgebung erledigt, liegt bei über 90 Prozent Sortiergenauigkeit. Diese spielt sie bei unterschiedlichen Materialien wie Holz, Gips, Gestein, Ziegelsteinen, Metall, Pappe, Schaumstoff, Styropor oder sogar Glühbirnen aus. Der Sortierroboter ist auf einem transportablen und versiegelbaren Container untergebracht. Dieser kann auf einem LKW von einem Einsatzort zum nächsten transportiert werden, um die Sortiereinheit dort erneut zu aktivieren. Um die gesamte Einheit zu betreiben, benötigt man nur eine einzige Spannungsversorgungseinspeisung. Selma besitzt neben sechs Roboterarmen und einem Sortierband auch leistungsfähige Sensorik und Datenverarbeitung mit einer Hyperspectral-Imaging-Kamera und einem Metallsensor von EVK sowie einer RGB-Kamera. Das System kann rasch an neue Materialzusammensetzungen und Aufgabenstellungen angepasst werden und setzt das Gelernte umgehend in der Linie um. Die Umsetzung der durch künstliche Intelligenz unterstützten Sortieralgorithmen erfolgt in Echtzeit. Das Basistraining führt Selma in einem Trainingscenter in Schweden durch. Dort werden die ersten Sortiermodelle für z.B. Holz, Gestein oder Plastik erstellt. Das Finetuning des Systems erfolgt dann materialspezifisch vor Ort, um die Gegebenheiten, die z.B. beim Konfigurieren von Hyperspectral-Imaging-Kameras auftreten, voll auszunutzen.

EVK DI Kerschhaggl GmbH

Dieser Artikel erschien in ROBOTIK UND PRODUKTION 3 (Juni) 2020 - 09.06.20.
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