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Corona-Pandemie trifft Maschinenbau flächendeckend

Die Corona-Pandemie ist im Maschinenbau inzwischen flächendeckend zu spüren. Neun von zehn Betrieben sehen sich als Betroffene der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie, lautet das Ergebnis der vierten VDMA-Blitzumfrage unter seinen Mitgliedsfirmen.

Bild: VDMA, Blitzumfragen zum Coronavirus, März bis Mai 2020
Beeinträchtigungen im Betriebsablauf in Folge der Ausbreitung des Coronavirus von März bis Mai

Zunehmende Sorgen bereite den Maschinenbaufirmen laut VDMA-Chefvolkswirt Dr. Ralph Wiechers dabei die Nachfrageseite. "Bereits Mitte April hatten gut drei Viertel der Befragten merkliche oder gravierende Auftragseinbußen bzw. Stornierungen verbucht, Anfang Mai kletterte dieser Wert nochmals auf 85% nach oben", erläutert er. Etwas Hoffnung verspricht laut Umfrage, an der sich 724 Unternehmen beteiligt haben, der Blick auf die Lieferketten: Hier zeichnet sich eine leichte Entspannung ab. Mitte April gab noch fast die Hälfte der Unternehmen an, auf der Angebotsseite merklich oder gravierend beeinträchtigt zu sein. In der aktuellen Umfrage sind es nun knapp vier von zehn Unternehmen. "Viele Maschinenbauer melden, dass insbesondere die Schwierigkeiten bei Zulieferungen aus China nachlassen", sagt Wiechers. Erfreulich ist außerdem, dass sich die Einschätzung über die Entwicklungen in den nächsten drei Monaten sowohl nachfrage- als auch angebotsseitig etwas aufgehellt hat. Mitte April erwartete die relative Mehrheit (43%) der Unternehmen noch eine Verschärfung der Auftragslage. Anfang Mai gingen nur noch gut 30% der Unternehmen von einer Zunahme der nachfrageseitigen Störungen aus. Knapp die Hälfte der Unternehmen erwartet inzwischen eine gleichbleibend angespannte Situation für die nächsten drei Monate.

Umsatzrückgang von bis zu 30%

Die Umsatzerwartungen im Maschinenbau haben sich in den vergangenen sechs Wochen kaum verändert. Weiterhin erwarten knapp zwei Drittel der Unternehmen einen Umsatzrückgang von 10 bis 30% für das Jahr 2020. Die Mehrzahl der Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als einer Milliarde Euro ist sogar noch etwas skeptischer: Hier erwarten drei Viertel der Befragten Umsatzrückgänge in dieser Größenordnung. "Die Perspektiven für unsere Industrie ändern sich derzeit ständig. Das von uns Anfang März prognostizierte Produktionsminus von 5% für 2020 lässt sich daher nicht mehr aufrechterhalten", sagt der VDMA-Chefvolkswirt.

VDMA e.V.

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 5 Mai 2020 - 19.05.20.
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