Interview mit Olaf Gehrels und Ralf Zeisberger von Coboworx
"Roboterautomation - wir machen's einfach"
Olaf Gehrels und Ralf Zeisberger haben gemeinsam mit Klaus Wagner und Georg Matheus die Firma Coboworx gegründet. Das Startup entwickelt für kleine und mittelständische Unternehmen roboterbasierte Automatisierungslösungen. Für die erfolgreiche Realisierung solcher Projekte bringen die vier Experten mehr als 100 Mannjahre praktische Erfahrungen mit. Ein Porträt.
Herr Gehrels, der Name Ihres Unternehmens signalisiert zwar, dass kollaborierende Roboter im Mittelpunkt der geschäftlichen Aktivitäten stehen. Was aber heißt das konkret? @Interview_Grundschrift:Olaf Gehrels: Coboworx ist eine innovative Online-Plattform, mit der wir kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Industrie den Einstieg in die Roboterautomation erleichtern, insbesondere in die Welt der kollaborierenden und mobilen Roboter.
Und die Antworten darauf gibt Coboworx? @Interview_Grundschrift:Gehrels: Ja, denn angesichts des geschilderten Problems war für uns klar: Roboterautomation - wir machen's einfach. Das nötige Knowhow haben wir und begleiten daher jeden Kunden bei der effektiven und schnellen Realisierung seines roboterbasierten Projektes von Anfang an. Gemeinsam mit ihm analysieren wir den zu automatisierenden Arbeitsschritt einschließlich der Prozesse davor und danach. Aufgrund dieser Analyse erarbeiten wir ein detailliertes Konzept. Und wenn das vom Kunden abgenommen worden ist, bringen wir ihn mit den relevanten Partnern zusammen. @Interview_Grundschrift: @Interview_Grundschrift:Zeisberger: Wenn sich bei der Analyse herausstellt, dass die vom Kunden eigentlich favorisierte Roboterlösung unpraktikabel ist, weil überdimensioniert oder nicht wirtschaftlich, dann schlagen wir technische Alternativen vor oder überlegen, welche Aufgaben ein Cobot zusätzlich übernehmen könnte, damit sich das Projekt für den Kunden rechnet. @Interview_Grundschrift: @Interview_Grundschrift:Gehrels: Dazu passt sehr schön ein Projektbeispiel aus der jüngsten Vergangenheit: Ein Spirituosen-Hersteller, ein Startup-Unternehmen, wollte in seiner Versandabteilung das Aufrichten von Kartons, das bislang manuell erfolgt ist, mit einem Cobot automatisieren. Genau dafür haben wir diesem Kunden ein Konzept unterbreitet, inklusive Kostenvoranschlag. Zwar werden die so automatisch aufgerichteten Kartons momentan noch von einem Mitarbeiter händisch mit Flaschen befüllt, doch auch diese Aufgabe kann der Roboter übernehmen, wenn irgendwann daran Bedarf besteht. Da muss dann nur noch die Roboterperipherie entsprechend angepasst werden. @Interview_Grundschrift: Nach welchen Kriterien entwickeln Sie solche kundenspezifischen Automatisierungslösungen? @Interview_Grundschrift:Zeisberger: Durch die Gespräche mit dem Kunden während der Analyse kennen wir seine Präferenzen, die projektspezifischen Arbeitsinhalte, den Kostenrahmen und verschiedene andere Fakten mehr. Genauso gut kennen wir die für die jeweilige Applikation infrage kommenden Roboter, ihre Stärken und Schwächen, Referenzbeispiele und so weiter. Darauf basieren dann die Lösungsvorschläge, die wir dem Kunden als Konzept unterbreiten, und die sind völlig pragmatisch. @Interview_Grundschrift: Mit welchen Roboterherstellern arbeiten Sie zusammen? @Interview_Grundschrift:Gehrels: Wir beraten herstellerübergreifend und völlig neutral. Uns interessiert ausschließlich, dass jeder unserer Kunden seine Automatisierungsaufgabe so effektiv, so kostengünstig und so schnell wie möglich gelöst kriegt. Das kann kein Roboterbauer leisten, weil jeder seine eigenen Cobots in den Markt bringen muss. Allerdings arbeiten wir bei verschiedenen Disziplinen wie etwa Sicherheitskonzepte und -zertifizierungen, Risikobeurteilungen und -normierungen, Programmierung, Software, Schulungen und so weiter mit einer Reihe von Partnern zusammen. @Interview_Grundschrift:
Stehen Sie mit Ihrer Geschäftstätigkeit nicht im direkten Wettbewerb zum Vertrieb oder dem Projektmanagement von Roboterherstellern? @Interview_Grundschrift:Gehrels: Nein. Wir verkaufen keine Roboter, sondern entwickeln mit unseren Kunden roboter-basierte Automatisierungslösungen, unabhängig und herstellerneutral. Der Roboter ist dabei lediglich eine Komponente von vielen anderen, wie etwa Greifern, Zuführ- und Palettiersystemen, Bildverarbeitungssystemen und dergleichen mehr. Das macht Coboworx einmalig. Wir verstehen uns als das Bindeglied zwischen Unternehmen, die in die Roboterautomation einsteigen, sowie Roboterbauern, Systemintegratoren und deren Zulieferern. @Interview_Grundschrift: @Interview_Grundschrift:Zeisberger: Wir leben im Zeitalter der Digitalisierung. Auf Online-Plattformen werden tagtäglich unglaublich viele Informationen ausgetauscht, Käufe und Verkäufe angebahnt und getätigt und dergleichen mehr. Wenn Roboterbauer irgendwann anfangen sollten, ihre Geräte und Engineering-Leistungen via Internet zu vertreiben, dann könnte man vielleicht von einer Wettbewerbssituation sprechen. Aber das wäre eher eine langfristige Option. Auch sehen wir Coboworx nicht als Wettbewerber zu Systemhäusern. @Interview_Grundschrift: Sie hatten bereits einige Themen genannt, bei denen KMU als Neueinsteiger in die Roboterautomation fundierte Beratung erwarten. Wie sehen denn die kundenseitigen Anforderungskriterien bei solchen Projekten aus? @Interview_Grundschrift:Gehrels: Prozesssicherheit und Funktionalität, leichte Bedien- und Programmierbarkeit, leichte Anpassbarkeit an bestehende - heute meist noch manuell ausgeführte - Produktionsabläufe, Wirtschaftlichkeit. Das sind kurzgefasst die Hauptkriterien. Aspekte wie hohe Ausfallsicherheit, Langlebigkeit, Wartungsarmut, umfassende Serviceleistungen und ähnlich werden eigentlich schon vorausgesetzt. @Interview_Grundschrift: @Interview_Grundschrift:Zeisberger: Easy to use ist in der Industrieautomation quasi ein Dauerbrenner. Dabei rücken mit Blick auf die einfache Programmierbarkeit mittlerweile webbasierte Softwarelösungen in den Fokus. Roboteranwender können ja bereits applikationsspezifische Apps von Online-Plattformen herunterladen, um ihre Geräte selbst zu programmieren. Da wird sich in Zukunft auch noch viel tun. @Interview_Grundschrift: Sie sind im August vergangenen Jahres mit Coboworx gestartet. Wie hat sich Ihr Geschäft seither entwickelt? @Interview_Grundschrift:Gehrels: Die Resonanz auf unser eben geschildertes Leistungsangebot hat uns nicht nur sehr überrascht, sondern auch bestätigt, welche Wissenslücken es in kleinen und mittelständischen Unternehmen bezüglich Roboterautomation, MRK, usw. Aber genau das zeigt, dass wir mit Coboworx in unseren Zielgruppen einen Nerv treffen. @Interview_Grundschrift: @Interview_Grundschrift:Zeisberger: Wir hatten von Anfang an viele Kontakte und interessante Projektanfragen. Eine ganze Reihe davon sind in Bearbeitung, die sich leider durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie mit Kurzarbeit, etc. etwas hinzieht. In der zweiten Jahreshälfte können wir dazu sicher mehr sagen. @Interview_Grundschrift:
Olaf Gehrels und Ralf Zeisberger haben gemeinsam mit Klaus Wagner und Georg Matheus die Firma Coboworx gegründet. Das Startup entwickelt für kleine und mittelständische Unternehmen roboterbasierte Automatisierungslösungen. Für die erfolgreiche Realisierung solcher Projekte bringen die vier Experten mehr als 100 Mannjahre praktische Erfahrungen mit. Ein Porträt.
Herr Gehrels, der Name Ihres Unternehmens signalisiert zwar, dass kollaborierende Roboter im Mittelpunkt der geschäftlichen Aktivitäten stehen. Was aber heißt das konkret? @Interview_Grundschrift:Olaf Gehrels: Coboworx ist eine innovative Online-Plattform, mit der wir kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Industrie den Einstieg in die Roboterautomation erleichtern, insbesondere in die Welt der kollaborierenden und mobilen Roboter.
Coboworx GmbH
Dieser Artikel erschien in ROBOTIK UND PRODUKTION 3 (Juni) 2020 - 09.06.20.Für weitere Artikel besuchen Sie www.robotik-produktion.de