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8 statt 90 Minuten

Robotergeführte 3D-Scanner bei der Herstellung von Elektrofahrzeugen

Automatisierte Qualitätssicherungssysteme spielen auch bei der Herstellung von Elektrofahrzeugen eine immer wichtigere Rolle. Ein Beispiel dafür ist die Walter Automobiltechnik GmbH, ein deutscher Zulieferer für Teile und Zubehör für große OEM in der Automobil- und Motorradindustrie.

Bild: AMETEK GmbH Division CreaformBild: AMETEK GmbH Division Creaform

In den letzten Jahren hat die rasante Nachfrage von OEM nach Teilen, die inElektrofahrzeuge integriert werden sollen, die Walter Automobiltechnik dazu veranlasst, nach einem alternativen Prüfungsansatz und einer Lösung zu suchen, um die Qualitätssicherung weiter zu beschleunigen und zu verbessern.

Bild: Walter AutomobiltechnikBild: Walter Automobiltechnik
Bild 1 | Die automatisierte Qualitätssicherung der Motorhalterung für die neue vollelektrische Mini Cooper SE Serie von BMW erfolgt bei der Walter Automobiltechnik mit dem robotergeführten 3D-Scanner MetraScan 3D-R.

Vor allem wollte das Unternehmen eine Lösung, die seine manuellen Methoden und die Koordinatenmessmaschine für eine E-Car-Motorhalterung für die neue vollelektrische Mini Cooper SE von BMW ersetzt. Die E-Car-Motorhalterung ist ein komplexer Gitterrohrrahmen mit vielen Verbindungspunkten. Mit einem Gewicht von 25kg und einer Größe von 900x700x500mm ist die Halterung aus verzinktem Stahl, wodurch eine reflektierende Oberfläche entsteht. Zu den Ausstattungsmerkmalen gehören auch geschweißte Bauteile mit komplexen Geometrien, was die Prüfung schwierig und zeitaufwändig machte. Da 90 Prozent der Komponenten nicht nachbearbeitbar sind, kann eine nicht konforme Halterung zu einem sofortigen Produktionsstillstand führen, d.h. dass vom Qualitätssicherungsteam von Walter Automobiltechnik eine 100-Prozent-Messung der Serienproduktion innerhalb einer bestimmten Zykluszeit gewährleistet werden musste. Das Qualitätssicherungsteam benötigte bisher mindestens 90 Minuten, um Messungen für jeden Rahmen zu erhalten. Zudem konnten nur erfahrene Mitarbeiter die Messungen durchführen. Dies verursachte Engpässe am KMG, führte zu langen Rechenzeiten und wirkte sich auch auf die Zykluszeit der Fertigungslinie aus.

Inline-Messtechnik in der Fertigungslinie

Walter Automobiltechnik wechselte daher zur R-Serie von Creaform für die automatisierte Qualitätssicherung. Das Unternehmen installierte eine kundenspezifische Lösung des MetraScan 3D-R, ein robotergeführter optischer 3D-Scanner. Am Ende der Fertigungslinie wurden in zwei automatisierten industriellen Messzellen je ein MetraScan 3D-R und ein opischer Tracker C-Track installiert, um den Durchsatz zu erhöhen. VXelements, die 3D-Softwareplattform von Creaform, wurde eingesetzt, um die entsprechenden Prüfungen und Qualitätssicherung durchzuführen. Jedes System wird unter Verwendung eines 6-Achsen-Roboters konfiguriert, wobei eine 7. Achse ein Drehtisch ist. Benutzer laden das Teil manuell in die Messzelle und scannen mit einem Barcodeleser die erforderlichen Informationen, um den roboterbasierten Datenerfassungsprozess zu starten. Sobald der Prozess abgeschlossen ist, wird ein Bericht erstellt, der angibt, ob die geschweißten Teile in Ordnung sind oder nicht - und welche Reparaturen durchgeführt werden müssen. Aufgrund der dynamischen Referenzierung des MetraScan 3D-R und C-Track werden die Genauigkeit, Wiederholbarkeit und Zuverlässigkeit nicht beeinträchtigt, selbst wenn sich die Messzelle direkt in der Fertigungslinie der Fabrikhalle befindet. Walter Automobiltechnik installierte die Lösung in weniger als zwei Wochen, wodurch die Ausfallzeiten auf ein Minimum reduziert wurden. Mitarbeiter, darunter auch einige Nicht-Messtechnik-Experten, wurden an nur einem Tag an der neuen Hard- und Software von Creaform geschult.

90 Prozent Messzeit eingespart

Der MetraScan 3D-R erzeugt bis zu 480.000 Messungen pro Sekunde. Dadurch konnte das Qualitätssicherungsteam die Messzeiten von 90 Minuten auf nur acht Minuten pro Rahmen reduzieren und dies mit einer Genauigkeit von 0,05mm. Für jeden Rahmen werden ein Messprotokoll und ein 3D-Scan gespeichert, um eine nahtlose Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten. Durch die hohe Benutzerfreundlichkeit und automatisierte Datenerfassung der Lösung hängt die Datengenauigkeit - auch über große Messbereiche hinweg - nicht mehr von den Fähigkeiten des Bedieners ab. Dies entlastete das konventionelle KMG von Walter Automobiltechnik für andere Inspektionen, die engere Toleranzen erforderten. Die Walter-Automobiltechnik hat die außergewöhnliche Leistung ihres automatisierten Qualitätssicherungssystems für die Motorhalterung dazu veranlasst, die QS-Lösungen von Creaform auch für andere Fertigungslinien zu erwerben. "Wir glauben, dass dieses System in Zukunft ein Muss in der Automobilbranche ist", sagt Tommy Laukdrej, Leiter Qualitätsmanagement bei Walter Automobiltechnik.

AMETEK GmbH Division Creaform

Dieser Artikel erschien in inVISION 1 (März) 2021 - 17.03.21.
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