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Modular aufgebaute Safety-Schaltgeräte der neuen PNOZ-Generation

Sicherheit nach Maß

Es war in den 1980er Jahren, als Pilz erstmals Sicherheitsschaltungen der PNOZ-Familie auf dem Markt präsentierte: kompakter, einfacher und sicherer als bis dato verfügbare Safety-Lösungen. So wurde der Grundstein für eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte in der sicheren Automatisierung gelegt. Jetzt hat das Unternehmen die neueste Ausbaustufe bekannt gegeben, die dem Trend zu Losgröße 1 folgt: Mit myPNOZ lassen sich die Schaltgeräte künftig in kundenindividueller Ausführung bestellen.

Bild: ©Suradech14/istockphoto.com / Pilz GmbH & Co. KG
Mit myPNOZ bietet Pilz sichere Lösungen an, die der Kunde nach seinen spezifischen Anforderungen in Losgröße 1 bestellen kann.

Über das Online-Tool myPNOZ Creator können Kunden sich ihr Sicherheitsschaltgerät erstmals selbst zusammenstellen - in Losgröße 1. Neuartig ist dabei der Prozess von der Erstellung, Bestellung und Lieferung bis zur finalen Inbetriebnahme: Im Ergebnis erhalten sie ein maßgeschneidertes Produkt, dessen Funktionsweise von der Reihenfolge der Module bestimmt und einbaufertig geliefert wird. Der logische Aufbau, der Verzicht auf nicht benötigte Teile, sowie der schlanke Konfigurations- und Bestellprozess soll Anwendern deutliche Vorteile bieten. Das Tool stellt eine Hardware-Ansicht mit Editor, Simulation und Dokumentation zur Verfügung. Der Anwender kann die benötigte Lösung aus einer Vielzahl an Möglichkeiten wählen. Software-Kenntnisse sind dabei nicht notwendig, denn über die Steckreihenfolge ist die Logik der Verknüpfung der Sicherheitsfunktionen bereits definiert. Das so generierte virtuelle PNOZ wird nach der Bestellung von Pilz vormontiert, eingestellt und getestet. Weder für die Einrichtung, Inbetriebnahme noch für den Austausch sind Programmierkenntnisse noch eine Software notwendig. Der Verkabelungsaufwand wie auch der Platzbedarf im Schaltschrank ist gering.

Grundregeln für Sicherheit

Im Tool legt der Anwender die Anzahl, Art und Logik der Sicherheitsfunktionen fest und folgt einem transparenten und einfach gehaltenem Ablauf. Je nach Sicherheitsanforderung verschaltet er Bauteile wie Nothalt, Schutztür oder Lichtgitter mit logischen und/oder-Verknüpfungen. Dabei sind lediglich einige wenige Grundregeln zu beachten. Erkennt das Tool Logikfehler in der Abfolge der Sicherheitsfunktionen, erscheint eine rote Lampe, ist die Verknüpfung korrekt, erscheint eine grüne. Der Anwender kann beliebig weitere Sicherheitsfunktionen setzen und Details festlegen. Ebenso kann er in der Anlage weitere Sicherheitszonen ausweisen und diesen einen Ausgang zuweisen. Gleichzeitig kann er bestimmen, unter welchen Bedingungen die Anlage nach einem Halt wieder anlaufen darf. Möchte der Anwender punktuell testen, ob eine Schaltung wie gewünscht reagiert, kann er im Tool z. B. über die Simulation ein Lichtgitter auslösen und die Reaktion unmittelbar prüfen. Sind die gewählten logischen Verknüpfungen valide, berechnet der myPNOZ Creator automatisch, welche Module gebraucht und in welcher Reihenfolge diese gesteckt werden müssen. Der Anwender erhält neben der Dokumentation auch einen Verdrahtungsplan. Per Knopfdruck kann er dann seine gewünschte Konfiguration bestellen. Mit der Lieferung erhält er eine technische Matrix, die die Inbetriebnahme unterstützt, sowie einen Typencode mit Produktbezeichnung, über den er bei Bedarf dasselbe Gerät erneut bestellen kann.

Bild: Pilz GmbH & Co. KGBild: Pilz GmbH & Co. KG
Hardwareseitig besteht myPNOZ aus einem Kopfmodul mit Spannungsversorgung und übergeordneter Sicherheitsfunktion sowie ansteckbaren Erweiterungsmodulen.

Synergie aus Tradition und Fortschritt

In myPNOZ vereinen sich das gesammelte Sicherheits-Knowhow des Anbieters, die bewährten Eigenschaften der PNOZ-Familie sowie eine einfache und schnelle Diagnose. Hardwareseitig besteht myPNOZ aus einem Kopfmodul mit Spannungsversorgung und übergeordneter Sicherheitsfunktion sowie ansteckbaren Erweiterungsmodulen. Jedes Modul kann bis zu zwei Sicherheitsfunktionen überwachen. Die Funktion des maßgeschneiderten myPNOZ resultiert aus den definierten Logikverknüpfungen, die Systemlogik wird durch Steckreihenfolge und Einstellung der Drehschalter bestimmt. Das bedarfsgerecht vormontierte Gerät kommt dann als einfach zu bedienendes, flexibles und modulares Sicherheitsrelais mit interner Kombinationslogik ohne Engineering-Software. Es lässt sich idealerweise für Sicherheitsapplikationen im einfachen bis mittleren Komplexitätsbereich nutzen - ab zwei bis maximal sechzehn sicheren Eingangsfunktionen. Im Aufbau, bei der Verknüpfung einzelner Funktionen sowie beim Gesamtprozedere des Erstellungs-, Simulations-, Bestell- und Liefervorgangs folgt myPNOZ aber einer neuen Sicht- und Denkweise. Denn aufgrund des modularen Aufbaus lassen sich mehrere Sicherheitssensoren überwachen, ohne - wie zuvor - mehrere Schaltgeräte verdrahten zu müssen.

Vorteile auch bei kleinem Invest

Ganz allgemein richtet sich myPNOZ an Maschinen-, Anlagenbauer und Automatisierer aller Branchen. Kleinere und mittlere Unternehmen, die ihren Schaltschrank (die Maschinensteuerung ausgenommen) aus unterschiedlichen Gründen frei von Software halten wollen, profitieren laut Hersteller besonders. Wartungsaufwand vermeiden, keine externen Systemtechniker, Kostenersparnis bei der Software-Ausbildung des Personals - das alles ermöglicht wirtschaftliche Vorteile. Ist nur ein Modul defekt, braucht auch nur eines getauscht zu werden und die Maschine läuft wieder. Darüber hinaus hat Pliz mit myPNOZ auch jene Anlagenhersteller im Fokus, für die sich konfigurierbare Kleinsteuerungen wie PNOZmulti 2 nicht lohnen, die aber mehrere Sicherheitsfunktionen mit einer vergleichbaren Logik einrichten wollen. Auch Anwender, die konventionelle Sicherheitsschaltgeräte wie PNOZsigma bereits im Einsatz haben, erhalten so eine flexiblere und leistungsfähigere Lösung.

Qual der Wahl?

Als Faustformel gilt: Eine oder zwei Sicherheitsfunktionen lassen sich auch in Zukunft gut und wirtschaftlich über ein klassisches Sicherheitsschaltgerät abdecken. Oberhalb davon sollte myPNOZ als Alternative in Erwägung gezogen werden. Im Vergleich zu konventionellen Schaltgeräten positioniert Pilz die neue Lösung in diesem Segment als flexiblere und ausbaufähigere Variante. Bereits ab zwei Sicherheitsfunktionen ist ein Vergleich zwischen myPNOZ und PNOZsigma empfehlenswert. Bei einem einfachen Pressen-Retrofit mit einem abzusichernden Notaus und Schutztür wäre auf den ersten Blick ein klassisches Sicherheitsschaltgerät ausreichend. Kommt aber noch ein Lichtgitter hinzu oder soll das Sicherheitskonzept noch unterschiedliche Zonen berücksichtigen, empfiehlt sich die kundenindividuelle Lösung. Vergleichbares gilt für Anlagen mit zwei Zonen, die der Betreiber sicherheitstechnisch unterschiedlich behandeln will. Eine wirtschaftliche Sicherheitslösung soll schließlich nicht die komplette Anlage, sondern nur einen Teil davon im Notfall stillsetzen. Aufgaben, die sich mit myPNOZ schnell zusammenstellen und kostengünstig lösen lassen, zumal die bereits individuell vormontiert gelieferten Systeme nur noch eingebaut und angeschlossen werden müssen. Die Anlagen gehen schneller in Betrieb, der Prozess ist deutlich weniger fehleranfällig und Hersteller und Betreiber sparen somit Zeit und Geld. Der Aufbau des Gesamtsystems lässt eventuelle Anpassungen und Änderungen unkompliziert zu. Grundsätzlich ist myPNOZ so ausgelegt, dass die Verknüpfung der Sicherheitsfunktionen anpassbar oder erweiterbar ist.

Pilz GmbH & Co. KG

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 1 (Januar Februar) 2021 - 10.02.21.
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