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Normative Anforderungen wirtschaftlich umsetzen

Senkrechte Installation von Kabelanlagen mit Funktionserhalt

In Gebäuden, die regelmäßig von vielen Menschen frequentiert werden, wie Krankenhäuser, Hotels oder Hochhäuser sowie bei Anlagen, bei denen der Sach- und Umweltschutz besonders beachtet werden muss, z.B. chemische Industrie und Kraftwerke, muss im Brandfall eine sichere Evakuierung sowie eine Unterstützung der Feuerwehren bei der Brandbekämpfung gewährleistet sein. Hierfür ist es erforderlich, dass die Stromversorgung gewisser technischer Einrichtungen auch im Brandfall aufrechterhalten wird.

Bild: OBO Bettermann Vertrieb DeutschlandBild: OBO Bettermann Vertrieb Deutschland
Kabelabschottung in einer Deckenöffnung

Für eine sichere Evakuierung müssen Flucht- und Rettungswege nutzbar und Notbeleuchtungen, Brandmeldesysteme und Rauchabzugsanlagen über einen gewissen Zeitraum nach Ausbruch des Feuers funktionstüchtig bleiben. Darüber hinaus sollen technische Anlagen wie automatische Löschanlagen die Feuerwehren über einen ausreichend langen Zeitraum bei der Brandbekämpfung unterstützen. Um die Stromversorgung und somit den Funktionserhalt für diese technischen Einrichtungen und Anlagen im Brandfall sicher zu stellen, müssen die entsprechenden Installationen mit speziellen Kabeln und Leitungen und Verlegesystemen ausgeführt werden. Grundlage für den elektrischen Funktionserhalt sind die Anforderungen der Muster-Leitungsanlagen-Richtlinie (MLAR) in Verbindung mit den allgemein anerkannten Regeln der Technik. Prüfanforderungen für Kabelanlagen mit integriertem Funktionserhalt werden in der DIN4102-12 definiert und die eingesetzten Kabel und Leitungen entsprechend der Dauer des geforderten Funktionserhalts in den Funktionserhaltklassen E30-E90 klassifiziert. Als Kabelanlage mit integriertem Funktionserhalt nach DIN4102 Teil 12 versteht man jedoch nicht nur die Sicherheitskabel bzw. Leitungen, sondern auch das Verlegesystem, mit dem diese installiert sind. Die Norm definiert die Verlegung auf Kabelleitern, auf Kabelrinnen und die Einzelverlegung unter der Decke als Standard-Verlegesysteme, sogenannte Normtragekonstruktionen. Für die Normtragekonstruktionen haben alle Kabelhersteller den Funktionserhalt ihrer Sicherheitskabel und Leitungen nachgewiesen, daher können die für die Installation benötigten Kabel frei gewählt werden. Die Parameter der horizontalen Verlegearten wurden auf die vertikale Installation übertragen, was den Einsatz von Steigetrassen ermöglicht.

OBO Bettermann Vertrieb Deutschland

Dieser Artikel erschien in GEBÄUDEDIGITAL 3 (Mai) 2021 - 10.05.21.
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