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Produktivität und Ressourceneffizienz

Produktionssteigerung mit Nachhaltigkeit im Einklang

Die Steigerung von Produktivität und Effektivität in der Industrie und eine ressourcenschonende Nachhaltigkeit stehen sich nicht unversöhnlich gegenüber. Wirtschaftliche Ziele und ökologische Verantwortung unterstützen sich gegenseitig - nur ist das noch nicht überall erkannt.

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Nachhaltiges Produzieren ist nicht nur wegen der Rohstoffverfügbarkeit und der steigenden Energiekosten ein Muss für die Industrie. Denn Nachhaltigkeit hat einen direkten Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit und Produktivität eines Unternehmens.

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Warum scheint es dennoch so schwierig zu sein, eine nachhaltige Industrie als Standard zu etablieren?

Katharina Röhrig: Das Thema Nachhaltigkeit beginnt ganz klar auf Führungsebene: Erst wenn das Bewusstsein für nachhaltiges Produzieren an oberster Stelle vorhanden ist, können die Weichen im Unternehmen gestellt werden. Allerdings konkurriert Sustainability an dieser Stelle natürlich auch mit vielen anderen Top-Management-Themen. Darüber hinaus existieren bislang keine einheitlichen Reporting-Formate - Vorhandene Methoden stehen oftmals im Konflikt miteinander. Auswirkungen und Ergebnisse nachhaltiger Prozesse sind so nur schwer messbar, wodurch sich natürlich auch die Entscheidungsfindung auf Management-Ebene schwierig gestaltet. Insgesamt muss Sustainability als strategischer Faktor verstanden werden und in sämtliche Strategiebildungs- und Innovationsprozesse einfließen - das braucht Zeit.

Die Digitalisierung und der Einsatz von smarten Produktionsmanagementsystemen fördern die ressourcenschonende Fertigung sozusagen nebenbei. Wird dieser Effekt durch den Einzug von künstlicher Intelligenz in die Industrie noch stärker werden?

Katharina Röhrig: Künstliche Intelligenz wird die Produktion in Sachen Nachhaltigkeit definitiv einen Schritt nach vorne bringen. Schon jetzt tragen smarte Produktionssysteme erheblich dazu bei, natürliche Ressourcen zu schonen und Energie aber auch CO2-Emissionen einzusparen. Vor allem im Material- und Energiebereich kann dieses Einsparpotenzial, durch den Einsatz von KI - beispielweise im Zusammenhang mit vorausschauender Wartung - noch um einiges gesteigert werden.

"Nachhaltigkeit beginnt auf Führungsebene"

Digitale Produktionsleitsysteme gibt es schon seit vielen Jahren. Welche Bedeutung hat die digitale Revolution für die Implementierung und Nutzung solcher IT-Lösungen?

Katharina Röhrig: Zunächst einmal möchte ich an dieser Stelle sagen, dass ich nicht so absolutistisch von einer digitalen Revolution sprechen möchte. Vielmehr ist gerade im Industriekontext von einer Evolution zu sprechen. Und dennoch ist gerade MES-Software im Zuge dieses digitalen Wandels nicht wegzudenken. Vielmehr fügen sich die multifunktionalen MES-Lösungen als wichtiges Bindeglied zu den IT-Systemen der ERP-Ebene ein, um ein Bild der Fertigung abzubilden und diese ressourcenoptimiert zu steuern.

GFOS mbH

Dieser Artikel erschien in IT&Production 7 (September) 2021 - 06.09.21.
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