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So wird künstliche Intelligenz industrietauglich - Teil 2/2

Der zweite Teil der Serie stellt Werkzeuge für die künstliche Intelligenz (KI) vor, wie beispielsweise Attention Maps für die Erklärbarkeit oder visuelle Editoren zur Programmierung, die den Einsatz von KI in der Bildverarbeitung für die Anwender vereinfachen.

Puzzeln statt Programmieren

Wer komplexere Abläufe für KI-basierte Visionaufgaben erstellen möchte, muss nicht zwingend auf C++ oder anderen textbasierte Programmiersprachen zurückgreifen. Verpackt man die Funktionsbibliothek in Blöcke und setzt dazu eine visuellen Editor ein, können Abläufe wie Puzzleteile zusammengesteckt werden, ohne sich Gedanken über die exakten Befehle der einzelnen Programmiersprachen machen zu müssen. Blockly ist ein Projekt von Google, das genau zu diesem Zweck erstellt wurde. IDS greift bei der Erstellung von KI-Anwendungen auf Blockly zurück und adaptiert eigene Funktionalitäten, um Inferenzaufgaben der Kamera in eine Art Baukasten in beliebig komplexen Abläufen zusammenzustecken zu können.

Dank der intuitiven Oberfläche des Blockly Editors erzielen auch Anfänger schnell Erfolge. Der Vorteil der visuellen Programmierung mit diesem Baukastensystem gegenüber dem Anwendungs-Assistenten (s. Teil 1) ist die Möglichkeit eigene Abläufe zu erstellen. So können Variablen, Parameter und KI-Ergebnisse durch logische Verknüpfungen mit mathematischen Berechnungen und bedingten if/else-Anweisungen bzw. wiederholenden Aktionen mittels Schleifen verknüpft werden. Das ermöglicht auch komplexere Workflows mit zweistufiger Prüfung von Objekten und mehreren neuronalen Netzen. Eine Objekterkennung sorgt z.B. für eine grundlegende Vorsortierung von unterschiedlichen Teilen, gefolgt von einer detaillierten Fehleranalyse durch einen zweiten Klassifikator, um Teile noch spezifischer zu kategorisieren. Solche Abläufe sind sonst nur mit dem völlig frei programmierbaren VAC (IDS NXT Vision App Creator) und Kenntnissen in C++ möglich.

Ein weiterer Vorteil der gepuzzelten Apps ist ihre dynamische Verwendung. Ähnlich wie man es von Python kennt, erlaubt die Vision App-Programmierung mit Blockly die Möglichkeit, Code direkt auszuführen, da kein aufwendiges Cross-Kompilieren notwendig ist. Eine in NXT lighthouse erstellte Anwendung kann nach ersten Tests in der Kamera interaktiv dort weiter programmiert werden. Vision Apps können dort auch direkt entworfen werden. Das macht den visuellen App-Editor zum idealen Werkzeug von der Test- und Erprobungsphase bis zum operativen Einsatz. Vom vollständig automatisierten Anwendungskonfigurator, über einen Vision App Baukasten mit visuellen Interface bis zur völlig freien Programmierung mit klassischem SDK bietet NXT für jedes Wissenslevel das passende Hilfsmittel. Das spart Zeit und Kosten bei der Inbetriebnahme und Einrichtung von individuellen KI-Visionanwendungen.

IDS Imaging Development Systems GmbH

Dieser Artikel erschien in inVISION 6 (November) 2021 - 10.11.21.
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