Anzeige

KI-Systeme bei kleinen Lösgrößen nutzen

Bild: © Campus GmbH, Foto: Moll

Technologien der künstlichen Intelligenz (KI) bergen das Potenzial, den stetig steigenden Herausforderungen mit Flexibilitäts-, Qualitäts- und Produktivitätssteigerungen im Alltag der Fertiger zu begegnen. Aufgrund hoher Anforderungen an die Datenquantität und -qualität sowie einer meist schlechten Übertragbarkeit der Ergebnisse ist die Ausschöpfung dieser Potentiale bisher häufig auf Insellösungen in der Großserienfertigung begrenzt. Ein Lösungsansatz zur Überwindung dieser Hemmnisse liegt in der Entwicklung übertragbarer Systeme durch die ganzheitliche Betrachtung der Schlüsselfaktoren Mensch, KI und Produktionsmittel in KI-Anwendungen. Um die bereits komplexen Fertigungssysteme zu verbessern, ist die Erforschung dieses Ansatzes das übergeordnete Ziel des Verbundprojektes GeMeKI. Die Abkürzung steht für Generalisierung von menschzentrierten KI-Applikationen für die Produktionsoptimierung. Im Projekt werden parallel drei Anwendungsfälle der Fertigungsverfahren Fügen, Trennen und Umformen betrachtet und neue Mensch-KI-Interaktionsformen, eine prozessnahe Sensorintegration sowie eine sukzessive Datenveredelung als Grundlage einer digitalen Wertschöpfungskette entwickelt. Durch Betrachtung dieser drei Elemente als lernendes Gesamtsystem sollen hybride Intelligenzsysteme entstehen, in denen die Stärken von Expertinnen und Experten und künstlicher Intelligenz kombiniert werden. Zum einen lernt die KI vom Menschen, indem es in die Trainingsprozesse der Modelle einbezogen wird. Zum anderen wird die Prozesstransparenz durch die Verarbeitung der Daten in benutzerfreundlichen KI-Assistenzsystemen erhöht. Die Übertragung der Erfahrungen der Experten in digitale Services soll dazu beitragen, das Produktivitätspotenzial von künstlicher Intelligenz in immer kleineren Losgrößen zu erschließen. Ende August 2021 fand der Kick-off des Forschungsprojektes unter der Leitung des Konsortialführers Aixbrain und des Werkzeugmaschinenlabors WZL der RWTH Aachen statt. Das Konsortium aus zwölf Partnern sieht das Projekt als große Chance für den Fertigungs- und KI-Standort Deutschland. Besonders kleinen und mittleren Unternehmen soll durch die Ergebnisse des Projekts der Zugang zur KI-basierten Fertigung ermöglicht werden. Auslaufen wird das Projekt im Juli 2024.

RWTH Aachen University Werkzeugmaschinenlabor WZL der

Dieser Artikel erschien in IT&Production 8 (Oktober) 2021 - 06.10.21.
Für weitere Artikel besuchen Sie www.it-production.com