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Interview mit Markus Hettig, Vice President Building Business DACH bei Schneider Electric

Datenpunkte schaffen

Einer Ihrer Kollegen beleuchtete vorhin in einem Vortrag den CO2-Abdruck von Schneider Electric und konstatierte dabei, dass 90% der CO2-Emissionen deshalb zustande kämen, weil Kunden ihre Produkte nicht ausreichend effizient einsetzten. Bedeutet dies nicht im Umkehrschluss, dass die Hardware-Lösungen zur Digitalisierung mittlerweile ausreichend vorhanden sind, die Anwendung der Produkte aber noch zu wünschen übrig lässt. Gewinnen da nicht Beratungsdienstleistungen zunehmend an Bedeutung?

Hettig: Ja, ganz massiv. Das Thema Service und Dienstleistungen in Form von bezahltem Consulting wird sowohl von Industrieunternehmen, als auch von Projektentwicklern im Gebäudesektor mehr als jemals zuvor nachgefragt. Die Dienstleistungen, die wir dort erbringen, münden in einer Beratung mit einer neutralen Empfehlung im Hinblick auf die einzusetzenden Lösungen. Wichtige Bausteine bei dieser Beratung sind zudem unsere unterschiedlichen EcoStruxure Software-Tools, in die jede Menge Expertenwissen eingeflossen ist. Wenn ein Facility Manager beispielsweise mit dem Building Advisor arbeitet, muss er keine technischen Sachverhalte interpretieren, sondern er wird darauf hingewiesen, dass eine Anlage falsch eingestellt ist und erhält konkrete Handlungsempfehlungen. Daraus zieht er einen finanziellen Nutzen und reduziert zugleich seinen CO2-Ausstoß.

Wie sieht es mit dem Steuerungsbauer und dem Thema Digitalisierung aus?

Hettig: Auch der Steuerungsbauer kann seinen Kunden einen Mehrwert verkaufen, z.B. durch das Digital Logbook, d.h. der digitalen Dokumentation, die er in Form eines QR-Codes an seiner Schaltanlage befestigt. Mittels Cloud-Anbindung hat hier der Betreiber jederzeit Zugriff etwa auf Stromlaufpläne, Materialersatzteillisten, Wartungsempfehlungen, Bedienungsanleitungen, etc. Das Schöne daran: Ich kann tatsächlich auch nach zehn Jahren die Anlagentür öffnen, den QR-Code scannen und habe dann sofort die Dokumentation vorliegen. Aus der Praxis wissen wir, wie schwer es manchmal ist, nach einem Jahrzehnt z.B. die Stromlaufpläne wiederzufinden.

Schneider Electric GmbH

Dieser Artikel erschien in SCHALTSCHRANKBAU 7 (November) 2021 - 10.11.21.
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