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Elektroindustrie blickt optimistisch auf 2022

Die Elektro- und Digitalindustrie blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück. So konnte die Produktion zwischen Januar und Dezember um 9 Prozent gesteigert werden. Und auch für das aktuelle Jahr erwartet der Verband positive Entwicklungen.

Bild: ZVEI e.V.Bild: ZVEI e.V.

Das Jahr 2021 ist für die Elektro- und Digitalindustrie insgesamt sehr erfolgreich gewesen. „Als eine von wenigen Branchen ist es gelungen, die Verluste aus dem Vorjahr mehr als nur wettzumachen“, bewertet ZVEI-Präsident Dr. Gunther Kegel die positive Entwicklung. Die Produktion stieg zwischen Januar und November 2021 um gut 9%, die nominalen Erlöse legten im gleichen Zeitraum um knapp 10% zu. Auf das gesamte vergangene Jahr hochgerechnet hat der Umsatz erstmals knapp die 200Mrd.€-Marke erreicht. Nahezu alle Teilbranchen zeigten eine positive Entwicklung. Die Beschäftigtenzahl legte um mehr als 5.000 auf 877.000 zu, während die Kurzarbeit deutlich auf 15.000 zurückging.

„Es ist der Branche im vergangenen Jahr sehr gut gelungen, die Pandemie-Situation zu managen. Die von den Unternehmen getroffenen Sicherheitsmaßnahmen haben gegriffen“, so Dr. Kegel weiter. „Wichtig ist, dass das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben weiter aufrechterhalten bleibt, auch wenn uns neue Virusvarianten vor neue Herausforderungen stellen.“ Selbstverständlich schließe dies notwendige Schutzmaßnahmen nicht aus.

Zu schaffen macht der Branche die anhaltende Materialknappheit. Ohne die vorhandenen Lieferengpässe hätte der Umsatz 2021 deutlich höher ausfallen und die 200Mrd.€-Marke geknackt werden können. Der ZVEI erwartet frühestens ab Jahresmitte eine Besserung der Lage.

Mit Blick auf die unter Druck stehenden globalen Lieferketten und die Vernetzung der Branche mahnt der ZVEI, die technologische Souveränität und Resilienz Europas dringend zu stärken. „Europa kann nur aus einer starken Position heraus seine Wirtschaftsinteressen gegenüber China und den USA selbstbewusst vertreten. Hierfür darf es keine einseitigen Abhängigkeiten geben, weder bei Spitzentechnologien wie Halbleiter noch in der Spitzenforschung“, so der ZVEI-Präsident weiter. Europa müsse mit eigenen Kompetenzen stark und souverän agieren können, ohne protektionistisch zu sein. Dazu müsse beispielsweise die EU das zweite IPCEI für Mikroelektronik jetzt schnell auf den Weg bringen. Dr. Kegel: „Wenn anderswo Milliarden-Förderungen erfolgen, darf Europa nicht zurückstehen.“

Auch für das Jahr 2022 ist der Verband zuversichtlich, weist aber auf große Unsicherheiten bei der diesjährigen Prognose hin. „Stand heute gehen wir von einem Produktionsplus von 4% aus“, so der ZVEI-Präsident.

ZVEI e.V.

Dieser Artikel erschien in www.i40-magazin.de 2022 - 30.12.22.
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