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Exor-Highlights auf der SPS 2022

Freiheit in der Cloud

Wie man Hard- und Software zu einer zukunftsfähigen Automatisierungslösung kombiniert, hat Exor auf der SPS 2022 gezeigt. Zunehmendes Gewicht erhält dabei die hauseigene Cloudplattform Corvina. Welche Vorteile sich für den Anwender ergeben, hat Udo Richter, General Manager in Deutschland, dem SPS-MAGAZIN vor Ort auf der Messe in Nürnberg erklärt.

Bild: Exor Deutschland GmbHBild: Exor Deutschland GmbH
Das passende Zusammenspiel von Hard- und Software wird für Exor als Lösungsanbieter immer wichtiger.

Wie ist Ihr Eindruck von der Messe nach zwei Jahren Zwangspause, Herr Richter?

Udo Richter: Man spürt, dass die Besucherzahl noch etwas unterhalb des Niveaus von 2019 liegt. Aber die Atmosphäre ist toll und die Gespräche auf unserem Messestand sind sehr gut. Am hohen Interesse der Besucher spürt man, dass es längst wieder Zeit für die SPS-Messe war.

Bild: Exor Deutschland GmbHBild: Exor Deutschland GmbH
Ein CI - zwei Messestände: Um die Freiheit für den Anwender zu unterstreichen, wurde die Corvina-Cloud auf einem eigenen Messestand präsentiert.

Sie sind gleich mit zwei Ständen auf der SPS vertreten.

Ja, neben unserem traditionellen Exor-Stand hat die Cloudplattform Corvina diesmal einen eigenen Stand in Nürnberg. Denn auch wenn sie zur Firmengruppe gehört, ist sie von jeher als eigenständige Marke positioniert. Zudem ist die Corvina Cloud als unabhängige Lösung komplett offen aufgestellt und lässt sich individuell an die Bedürfnisse des Nutzers anpassen.

Gibt es spezielle Vorteile bei der Kombination mit der Hardware von Exor?

Die gibt es schon. Entscheidend im Zusammenspiel ist die Skalierbarkeit. Denn so lassen sich Visualisierung und Fernzugriff vom 4,3"-Display bis zum 21"-Panel über alle HMI-Typen und Größen einheitlich umsetzen. Die Automatisierung befindet sich in einem Transformationsprozess. Noch verkaufen wir mit den HMI- und IPC-Geräten meistens auch die Software. Doch die Entscheidungskriterien finden sich zunehmend auf der Softwareseite, also in der Funktionalität von Corvina. Das passende HMI wird dann eben mit dazu bestellt. Auch wenn in den letzten drei Jahren schon viel passiert ist, wird sicherlich noch einige Zeit vergehen bis die Hardware wirklich commodity ist. Dennoch sind wir in der Exor-Familie auf diesen Wandel ein- und fit für die Zukunft aufgestellt. Der Fokus auf Industrie 4.0 ist ausgesprochen klar. Was für ein Unternehmen unserer Größenordnung alles andere als selbstverständlich ist.

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Wo liegen heute die USPs bei der Hardware?

Beachtliche Unterschiede finden sich vor allem bei Funktionalität und Qualität. Das haben unsere Produkt-Highlights auf der Messe ganz klar unterstrichen. So z.B. die neuen Größen X7/X10 unserer Handheld-Familie, mit ihrem USP in Sachen Connectivity. Der Anwender erhält sie als klassisch verkabeltes Gerät, als Version mit Power-over-Ethernet-Versorgung oder als komplett drahtlose Variante. In allen drei Fällen ist ergänzend zu den frei programmierbaren Tasten ein SIL3-Notaus-Schalter verfügbar. Mit der Wireless-Version lassen sich mehrere Maschinen oder verschiedene Anlagenteile mit nur einem HMI einstellen und bedienen. Eine spannende Funktion, die immer stärker von den Kunden nachgefragt wird.

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Erstmals auf der SPS 2022 zu sehen: die neuen Handhelds vom Typ X7 bzw. X10

Sind die Handheld-Lösungen ein komplett neuer Technologiebereich für Exor?

Nein, wir haben mobile HMIs schon lange im Programm und viel Erfahrung in diesem Bereich. Neu bei der jetzt vorgestellten Handheld-Generation ist aber das breite Spektrum an Funktionen und Größen. Auch was die Anschlussmöglichkeiten oder das Gewicht angeht, haben wir hier nochmal große Schritte nach vorne gemacht. Die Wireless-Bedieneinheiten bringen es auf eine Laufzeit von acht Stunden. Über Wechselakkus stellen wir aber quasi den Dauereinsatz ohne wirkliche Unterbrechungen sicher.

Ist auf dem Markt eine Ablöse von klassischen HMIs durch mobile Handhelds bemerkbar?

Ja, es zeichnet sich ein langsamer Wechsel ab. Aber der wird sich - gerade in den konservativen Branchen - noch lange hinziehen. Und er wird auch nicht überall stattfinden. Deswegen hält Exor an beiden Technologien fest. Was sich übergreifend abzeichnet, ist der Wunsch, die Visualisierung komplett standortunabhängig zu realisieren. Genauso sollen sich komplexe Abläufe vereinfacht darstellen lassen. Eine intuitive Bedienung wird immer stärker vorausgesetzt. Schließlich müssen alle Seiten trotz des Fachkräftemangels mit der Applikation umgehen können.

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"Exor tritt auf dem IPC-Markt als Lösungsanbieter auf, der mit seinem Fokus auch die Visualisierung und Cloud abdeckt." Udo Richter, Exor

Was tut sich auf Seite der IPCs bei Exor?

Wir haben zur SPS ein neues IPC-Multitalent auf Basis des Atom-Elkhart-Lake-Prozessors mitgebracht, mit dem sich 70 bis 80 Prozent der klassischen Anwendungen lösen lassen. Diesen Rechner gibt es als Box-IPC für die Hutschiene sowie als Panel-PC in den Größen 10, 15 und 21". Das Gerät ist als Visualisierungs-IPC mit Windows bzw. Linux oder auch als Edge Device verwendbar. Im nächsten Zug werden Core-I-Varianten ergänzt. Da alle unsere Geräte modular aufgebaut sind, lässt sich die neue IPC-Familie wunderbar Schritt für Schritt ausbauen. Wie bereits gesagt: Skalierbarkeit ist heute ein sehr wichtiges Schlagwort. Damit wollen wir uns zunehmend im Segment der klassischen IPCs positionieren.

Ist dieser Markt nicht schon ausgesprochen eng besetzt?

In der Tat. Allerdings treten wir auch dort als Lösungsanbieter auf, der mit seinem Fokus auch die Visualisierung und Cloud abdeckt. Mit diesem durchgängigen Angebot folgen wir letztlich der aktuellen Entwicklung auf dem Markt - was auch gut auf der Messe zu sehen war.

Inwiefern?:

Den Besuchern der SPS zeigen wir anschaulich, wie man mit dem Exor- und Corvina-Porfolio Durchgängigkeit erreicht - vom HMI bis in die Cloud. Und das sogar an zwei spannenden Messe-Exponaten. Zum einen haben wir eine Maschine aus unserer Produktion in Verona mitgebracht, die Touchscreens kalibriert. Sie wurde komplett von Exor entwickelt und mit hauseigener Technik ausgestattet, vom Handheld über das Field Device bis zum Edge Gateway. Parallel ist sie - wie alle Produktionsanlagen der Exor-Fertigung - über Corvina an die Cloud angebunden. So kann sich der Bediener z.B. aus der Ferne ein 3D-Modell der Maschine mit allen Live-Daten anzeigen lassen. Durch die hohe Performance von Corvina ist die Latenzzeit dabei äußerst gering. Auf dem Visualisierungs-Dashboard an der Maschine kann der Bediener zudem alle Prüfmuster bzw. -daten aufrufen und die Testberichte granular einsehen. Durch die gute Abstimmung von Hard- und Software ist dafür nicht einmal ein Panel-PC notwendig. Alles läuft auf der Embedded Software eines einfachen HMIs.

Worum geht es beim zweiten Messeexponat?

Hier blicken wir etwas in die Zukunft - mit einem cloudfähigen humanoiden RoBee-Roboter von Oversonic. Er lässt sich mit Corvina vollständig über ein Panel steuern. Ein Fokus liegt hier in Nürnberg darauf, direkt mit den Messebesuchern in Kontakt zu treten und in verschiedenen Sprachen Interessensgebiete abzufragen. Bei einem Treffer wird dann unmittelbar der passende Mitarbeiter am Messestand per SMS benachrichtigt. Auch vom Datenmanagement bis zur Fernwartung hat Oversonic alles über Corvina gelöst - in einem eigenen Marketplace. Der Anwender kann also einfach und flexibel sein eigenes Geschäftsmodell auf der Cloudplattform implementieren. Genauso gut kann er Corvina aber auch als gemeinsames Ökosystem mit anderen Anwendern nutzen. Die Cloudplattform zielt also nicht darauf ab, mehr Kundenbindung zu erzwingen. Ganz im Gegenteil: Der Anwender bleibt ganz flexibel, was die Automatisierungstechnik angeht. Diese Freiheit ist umso wichtiger, da Corvina nicht nur für den Maschinenbau sehr attraktiv ist.

Exor Deutschland GmbH

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 13 (Dezember) 2022 - 06.12.22.
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