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Im Gespräch mit Bernhard Zangerl, CEO von Bachmann Electronic

Abstract

Die Industrie leidet unter einer Rohstoffkrise. Die Energiepreise steigen, gewisse Rohstoffe und Bauteile sind nicht lieferbar. Was bedeutet das für Bachmann?

Die Situation ist nach wie vor sehr angespannt. Zu Beginn der Pandemie war es noch okay, aber Ende 2021, 2022 hat es sich dann doch verschärft. Der Bauteilmarkt im Elektronikumfeld ist besonders betroffen. Gewisse Baugruppen, zum Beispiel FPGAs, sind schon länger ein Problem, aber mittlerweile sind es auch etliche simplere Komponenten, die schwer oder nicht über die normalen Kanäle zu beschaffen sind. Auf der anderen Seite: Bachmann hat von Haus aus eine eher konservative Lagerhaltungsstrategie, und das ist uns hier sehr zugute gekommen. Es ist der Vorteil eines Mittelständlers, wir planen langfristig, wir sind nicht durch Quartalszahlen getrieben. Natürlich wollen auch wir ein gutes Ergebnis erwirtschaften, aber wir hatten trotzdem schon immer relativ hohe Sicherheitsbestände auf Lager. Wir haben aufgrund der Konjunktur auch sehr frühzeitig versucht, noch vor Corona, die Lager hochzufahren. Dadurch waren wir in den vergangenen Jahren immer zu 100 Prozent lieferfähig. Wir dürften einer der wenigen Automatisierer sein, der keine Produktionsausfälle, auch keine partiellen, zu verzeichnen hatte. Allerdings ist die Situation nach wie vor angespannt, und bei einigen Komponenten gehen auch die Sicherheitsbestände langsam zu Ende.

Bachmann hat meines Wissens drei große Zielmärkte: Marine, Industrie und Energie. Wie entwickeln sich die Bereiche, und wie insbesondere der Bereich Industrie?

Die Geschäfte sind in allen drei Bereichen - im Grunde sind es vier, weil wir den Sektor Energie nochmal aufteilen - sehr gut gelaufen. Speziell in unserem ältesten Markt, dem klassischen Maschinenbau, hatten wir ein florierendes Umfeld. Wir haben insbesondere im letzten und vorletzten Jahr davon profitiert, dass viele unserer Marktbegleiter zumindest teilweise nicht lieferfähig waren. Da haben sich immer wieder Umsätze zu unseren Gunsten verschoben, vor allem bei den Kunden, die eine Second-Source-Strategie haben. Bei diesen waren wir ohnehin im Boot und konnten nun deutlich mehr Geschäft generieren. Womöglich sind wir bei dem einen oder anderen auch zum Hauptlieferanten aufgestiegen. Was die Umsätze dort zusätzlich gepusht hat: Wir haben vor mittlerweile zehn Jahren ein Unternehmen in Eisenstadt gekauft, das Software zur Visualisierungstechnik entwickelt. Dort haben wir Produkte, die - technologisch betrachtet - gegenüber den typischen Marktbegleitern ein ganzes Stück weit voraus sind. Das ist für viele Kunden interessant, und in diesem Segment, bei den HMIs, ist die Eintrittsbarriere als neuer Lieferant etwas geringer als in etablierten Automatisierungsumfeldern wie der Steuerungstechnik. Auch das hat uns als Türöffner sehr geholfen.

Bachmann electronic GmbH

Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 13 (Dezember) 2022 - 06.12.22.
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