Industrial Service Platform
Beginn einer gemeinsamen digitalen Reise
Der Elektronik- und Verbindungstechnikhersteller Weidmüller bietet mit der Industrial Service Platform EasyConnect einen universellen Zugang zu all seinen digitalen Angeboten. Doch dahinter steckt weit mehr als ein Account für digitale Dienste. Vielmehr zeigt das Unternehmen einen einfachen Weg zu digitalen Services im gesamten Produktlebenszyklus.
Als Anbieter von Lösungen für die elektrische Verbindungstechnik, Automatisierung und Industrial IoT setzt Weidmüller auf digitale Entwicklungen, die Mehrwerte für Kunden schaffen. Hierbei spielt EasyConnect eine zentrale Rolle als Industrial Service Platform und zentraler Touchpoint für alle digitalen Dienste. Mit diesem ganzheitlich konzipierten System verfolgt Weidmüller die Vision, seinen Kunden entlang aller Phasen des Produktlebenszyklus - von der Planung über die Installation bis in den Betrieb - Mehrwerte rund um die verschiedenen Weidmüller-Produkte bereitzustellen. Durch die Verknüpfung bisher nicht verbundener Services entstehen zudem Synergien, die zu Effizienz- und Produktivitätssteigerung beitragen. Es handelt sich damit um eine umfassende Lösung, die weit über die Funktionen herkömmlicher IIoT-Plattformen hinausgeht.
EasyConnect in der Praxis
Angesichts der gegenwärtigen digitalen Transformation nimmt die Relevanz von umfassenden und integrierten Serviceangeboten immer weiter zu. Mit EasyConnect ergeben sich für den Nutzer Mehrwerte, die sich am besten anhand eines praktischen Beispiels verdeutlichen lassen: Aufgrund der fortwährenden Bedeutung der Automatisierung werfen wir einen Blick auf deren Herzstück, die Steuerung.
Für Anwender beginnt die Planungsphase mit der Konfiguration der Hardware, die gemäß den spezifischen Anforderungen der Maschinen erfolgt. Hierfür stehen Konfiguratoren, welche schon heute aus dem Weidmüller Configurator (WMC) bekannt sind, zukünftig auch in EasyConnect zur Verfügung. Die anschließende softwareseitige Gerätekonfiguration und Parametrisierung, die auf die spezifischen Anforderungen der Maschinen abgestimmt werden, sind ebenfalls Teil der Planung. Diese Schritte erfolgen heute 'auf dem Gerät' und können sukzessive ebenso aus der Cloud ausgeführt werden.
In der Phase der Installation und Inbetriebnahme steht neben der physischen Konstruktion der Maschine das Handling von Software im Fokus. Mit der Service-Plattform können Softwarebausteine und Geräte-Konfigurationen auf jede einzelne der in den Maschinen verbauten Steuerungen ausgerollt werden. Hierfür steht das cloudbasierte Rollout-Management zur Verfügung, mit dessen Hilfe sich auch während der Betriebsphase unter anderem Security-Patches ausführen lassen.
Während der Betriebsphase lassen sich neben der Kernaufgabe der Maschinensteuerung durch IIoT-Services weitere Mehrwerte generieren. So können Kunden über den Fernzugriff ihre Serviceeinsätze optimieren oder Anpassungen auf dem Gerät durchführen. Die Sammlung von Telemetriedaten erlaubt es, cloudbasierte Dashboards und Alarme zu erzeugen und auch historische Datenverläufe und damit Maschinenzustände zu analysieren. Ein solcher Datenpool ist wertvoll und bietet auch die bequeme Möglichkeit, intelligente Analysemodelle mithilfe von Machine Learning zu erstellen - beispielsweise für Anomalie-Erkennung oder vorausschauende Wartung.
Ziel: Mehrwerte für viele Produktgruppen
Ob hier gleich alles zum Einsatz kommt, oder der Maschinenbauer zunächst nur mit dem Fernzugriff startet, ist zunächst irrelevant. Denn Geräte und Plattform sind so konzipiert, dass zusätzliche Dienste einfach über den Erwerb von weiteren Lizenzen und ohne neue Geräte erweitert werden können. Bei technischen Fragen steht den Anwendern das Support Center mit fast 200.000 digitalen Dokumenten, Videos und FAQs zur Verfügung.
Auch wenn heute noch nicht alle dieser Funktionen final bereitstehen, investiert Weidmüller kontinuierlich in diese Vision. Schon heute lässt sich das Potenzial der Plattform anhand vielfältiger Services und gutem Kundenfeedback erkennen. Dabei beschränken sich die Mehrwerte nicht - wie im Beispiel aufgezeigt - auf die Steuerungstechnik. Vielmehr ist es das Ziel, Mehrwerte um möglichst vielfältige Produktgruppen zu erzielen. Gute Beispiele hierfür sind die Konfiguratoren und Viewer für die Omnimate 4.0-Gerätesteckverbinder sowie für hutschienenbasierte Assemblierungen, welche dem Markt zeitnah vorgestellt werden.
EasyConnect: die Kernprinzipien
Ähnlich wie bei anderen modernen Software- und Plattformlösungen erfolgt auch die Entwicklung von EasyConnect nach agilen Prinzipien. "Unser Verständnis von Agilität zeigt sich darin, dass wir bereits in einem frühen Stadium der Entwicklung auf Minimum-Viable-Products (MVPs) setzen, um mit unseren Kunden in den Austausch zu treten und uns gemeinsam auf eine Reise zu begeben. Gerade in den Bereichen Automatisierung und Industrial IoT wissen wir, dass die Erprobung und Implementierung neuer Lösungen mit tiefgreifenden Herausforderungen verbunden sein können. Aus diesem Grund setzen wir auf einen frühzeitigen Dialog und die Einbindung von Feedback in unsere Entwicklungsprozesse, um für beide Seiten eine Win-win-Situation zu schaffen", erklärt Dr. Björn Six, Head of Engineering & Solutions Center bei Weidmüller.
Die Plattform wird mit einem starken Fokus auf Offenheit und Flexibilität entwickelt. Weidmüller ist bestrebt, sich - und damit insbesondere auch die Kunden - nicht in proprietären Standards zu verfangen, sondern stattdessen auf etablierte Technologien, Standards und Quasi-Standards zu setzen, um eine nahtlose Integration in die Systemlandschaften zu ermöglichen. Dieser Ansatz beschleunigt nicht nur die Entwicklung, sondern ermöglicht die Einbettung in bestehende Ökosysteme, und ist zudem Garant für die Unabhängigkeit und Flexibilität der Anwender.
Björn Six betont: "EasyConnect zeichnet sich durch eine konsequente Modularität aus. Dies ermöglicht es unseren Kunden, genau die Services auszuwählen, die für sie von Bedeutung sind und somit 'mit leichtem Gepäck zu reisen'." Ebenfalls stellt es eine intuitive und benutzerfreundliche Oberfläche bereit. Weidmüller legt dabei besonderen Wert auf Einfachheit und stellt sicher, dass Anwender, unabhängig von ihrem IT-Knowhow, in der Lage sind, die Plattform zu nutzen. "Durch den 'No-Code-Ansatz' können Kunden die Plattform ohne Programmierkenntnisse bedienen", hebt Six hervor.
In der Entwicklung achtet Weidmüller auf Sicherheit und Robustheit der Plattform und ergreift hierfür eine Vielzahl von Maßnahmen auf architektonischer, infrastruktureller und technologischer Ebene. Dadurch werden die Kundendaten und -systeme geschützt.
Agil nach Anwenderverhalten entwickeln
Um eine schnelle und effektive Markteinführung zu gewährleisten, folgt Weidmüller - wie bereits erwähnt - dem agilen MVP-Ansatz (frei übersetzt: die erste minimal funktionsfähige Iteration eines Produkts, die dazu dient, möglichst schnell aus Nutzerfeedback zu lernen). Während einige Services bereits voll produktiv verfügbar sind, befinden sich andere noch in der Erprobungsphase. Von Beginn an stehen insbesondere die Kategorien 'Digital Support', 'Industrial IoT', 'Remote Services' und 'Konfiguratoren' im Fokus.
Die Komplexität von Produkten und Anwendungen steigt kontinuierlich. Hinzu kommen die sich ständig ändernden Suchgewohnheiten der Anwender. Daher haben sich die Detmolder frühzeitig darauf konzentriert, relevante digitale Inhalte für technisch versierte Anwender über das Support Center (support.weidmueller.com) zu bündeln und bereitzustellen. Dieses steht in vollem Umfang zur Verfügung und wird kontinuierlich erweitert, um eine digitale und zunehmend interaktive Unterstützung zu bieten.
Eintrittskarte in die Welt der Services
Das Unternehmen positioniert sich als 'Enabler from Data to Value' und bietet ganzheitliche Full-Stack-Lösungen von der Datenakquisition über die Vorverarbeitung und Kommunikation bis zur Datenanalyse. Die Plattform ist dabei unabdingbar für ganzheitliche und einheitliche Lösungen und gewährleistet die Integration mit Devices und Softwarediensten. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass sie weder als Marktplatz noch als Wettbewerber zu den großen Plattformanbietern verstanden werden soll, sondern eine Eintrittskarte in die Welt der Weidmüller-Services darstellt. Und damit eine Mittel für Anwender, sich die Möglichkeiten einer Industrial Service Platform zu erschließen.
Remote Services und webbasierte Konfiguratoren
Dank Remote Services bietet EasyConnect Anwendern eine effektive Möglichkeit, verteilte Geräte aus der Ferne zu warten und mit neuer Firmware und Apps zu aktualisieren. Auch hier greift der MVP-Ansatz, nach welchem sowohl der Fernzugriff und das Rollout-Management entwickelt wurden. Die Detmolder setzen auf eine kontinuierliche Weiterentwicklung und steigern den Umfang ihrer webbasierten Konfiguratoren, um die Anwender im Engineeringprozess zu unterstützen. Bereits heute stehen solche Konfiguratoren für Gerätesteckverbinder und hutschienenbasierte Assemblierungen zur Verfügung. Deren Umfang wird kontinuierlich zunehmen, dabei rücken neben elektromechanischen Komponenten mittelfristig auch die Bedürfnisse von Automatisierungs- und IIoT-Anwendungen in den Fokus. Denen, die auf den vollen Umfang dieser webbasierten Services nicht warten wollen, wird mit dem WMC bereits heute eine umfassende, desktopbasierte Konfiguratorlösung zur Verfügung gestellt.
Cloudbasierte Plattform steigert Effizienz
EasyConnect ist eine zentrale und cloudbasierte Plattform für digitale Dienste im gesamten Produktlebenszyklus und im IIoT. Die Plattform bündelt alle digitalen Services des Elektrotechnikunternehmens an einem zentralen Ort: Von der Hardwarekonfiguration bis hin zu Datenvisualisierung und Machine Learning. Sie ermöglicht standortunabhängigen Zugriff auf Maschinen, Geräte, Prozesse und Softwarelösungen. Genauso bietet sie zahlreiche Vorteile für End-to-End-Anwendungsfälle: Durch die einfache Handhabung lassen sich sowohl Hardwarekonfigurationen als auch Software-Rollouts schnell und unkompliziert durchführen. Durch den modularen Aufbau und individuell wählbare sowie skalierbare Services erhalten Anwender maßgeschneiderte Lösungen für ihre spezifischen Bedürfnisse. Sie bietet zudem offene und standardisierte Schnittstellen für den vielseitigen Einsatz und eine schnelle Integration. Die intuitive Benutzeroberfläche ermöglicht außerdem eine einfache Bedienung ohne IT-Kenntnisse. Sollten Nutzer jedoch Hilfe benötigen, steht persönlicher Support zur Verfügung. Insgesamt eignet sich die Plattform für Unternehmen, die heute digitale Services und IIoT-Lösungen suchen, um zukünftig ihre Prozesse zu optimieren und ihre Anlagen effizienter zu betreiben. Björn Six: "Wir freuen uns über jeden, der sich gemeinsam mit uns auf die Reise begibt."
EasyConnect und u-OS Zwei Plattformen spielen zusammen
Besonders bedeutsam ist das Zusammenspiel mit der offenen Edge- und Automationsplattform u-OS, welche bereits im November 2022 im SPS-MAGAZIN vorgestellt wurde. Diese lässt sich mithilfe von Apps erweitern und bietet so - verknüpft mit EasyConnect - umfassende Möglichkeiten, das Spektrum der Services sukzessive zu erweitern. Gerätenahe Services wie das Rollout-Management sind selbstverständlich mit u-OS kompatibel. "In der Welt des IIoT haben wir bereits einiges zu bieten und sind nun bestrebt, verschiedene bewährte Dienste wie Datenvisualisierung und Industrial Analytics in einer Plattform zusammenzuführen", erklärt Björn Six und ergänzt: "Unser Ziel ist es, sicherzustellen, dass unsere Kunden einen möglichst einfachen Zugang zu diesen Diensten erhalten, aufeinander aufbauende Dienste ohne Komplikationen erweitern können und ein perfektes Zusammenspiel von Geräten mit digitalen Diensten erreichen."
EasyConnect und u-OS
Zwei Plattformen spielen zusammen
Besonders bedeutsam ist das Zusammenspiel mit der offenen Edge- und Automationsplattform u-OS, welche bereits im November 2022 im SPS-Magazin vorgestellt wurde. Diese lässt sich mithilfe von Apps erweitern und bietet so - verknüpft mit EasyConnect - umfassende Möglichkeiten, das Spektrum der Services sukzessive zu erweitern. Gerätenahe Services wie das Rollout-Management sind selbstverständlich mit u-OS kompatibel. "In der Welt des IIoT haben wir bereits einiges zu bieten und sind nun bestrebt, verschiedene bewährte Dienste wie Datenvisualisierung und Industrial Analytics in einer Plattform zusammenzuführen", erklärt Björn Six und ergänzt: "Unser Ziel ist es, sicherzustellen, dass unsere Kunden einen möglichst einfachen Zugang zu diesen Diensten erhalten, aufeinander aufbauende Dienste ohne Komplikationen erweitern können und ein perfektes Zusammenspiel von Geräten mit digitalen Diensten erreichen."
Der Elektronik- und Verbindungstechnikhersteller Weidmüller bietet mit der Industrial Service Platform EasyConnect einen universellen Zugang zu all seinen digitalen Angeboten. Doch dahinter steckt weit mehr als ein Account für digitale Dienste. Vielmehr zeigt das Unternehmen einen einfachen Weg zu digitalen Services im gesamten Produktlebenszyklus.
Als Anbieter von Lösungen für die elektrische Verbindungstechnik, Automatisierung und Industrial IoT setzt Weidmüller auf digitale Entwicklungen, die Mehrwerte für Kunden schaffen. Hierbei spielt EasyConnect eine zentrale Rolle als Industrial Service Platform und zentraler Touchpoint für alle digitalen Dienste. Mit diesem ganzheitlich konzipierten System verfolgt Weidmüller die Vision, seinen Kunden entlang aller Phasen des Produktlebenszyklus - von der Planung über die Installation bis in den Betrieb - Mehrwerte rund um die verschiedenen Weidmüller-Produkte bereitzustellen. Durch die Verknüpfung bisher nicht verbundener Services entstehen zudem Synergien, die zu Effizienz- und Produktivitätssteigerung beitragen. Es handelt sich damit um eine umfassende Lösung, die weit über die Funktionen herkömmlicher IIoT-Plattformen hinausgeht.
Weidmüller GmbH & Co. KG
Dieser Artikel erschien in SPS-MAGAZIN 3 (HMI) 2023 - 05.04.23.Für weitere Artikel besuchen Sie www.sps-magazin.de